Roth (HK) Bei der Unternehmerfabrik des Landkreises Roth kümmert sich ein neuer Mitarbeiter jetzt ganz um die Digitalisierung im Landkreis. Franz Zichner heißt der neue Koordinator für Digitalisierungsaufgaben, den sich Karl Scheuerlein, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, ins Boot geholt hat.
Karl Scheuerlein hat sich für die Stelle, für die vom Kreistag extra Mittel bewilligt wurden, ganz bewusst für einen IT-Fachmann entschieden. "Ziel der Wirtschaftsförderung ist, Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Landkreis Roth zu sichern und ausbauen", sagt Scheuerlein. Digitalisierung solle hier nur Mittel zum Zweck sein. "Wir unterstützen die Unternehmen im Landkreis Roth dabei, neue Technologien einzusetzen, innovative Geschäftsideen zu realisieren und generell die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken."
"Digitalisierung bietet viele Chancen, birgt an manchen Stellen aber auch Herausforderungen"betont Zichner. "Wir unterstützen Unternehmen, indem wir wertneutral Möglichkeiten aufzeigen." Generell müsse für den jeweiligen Betrieb aber immer ein Mehrwert entstehen. Also eine Digitalisierung, wo sie für ein Unternehmen sinnvoll und nötig ist.
Die Schwerpunkte liegen laut Zichner auf der Hand: "Im neutralen Basischeck beraten wir ganz konkret zu IT- und Geschäftsprozessen, helfen aber auch beim Google-Business-Eintrag oder einer Datenschutzerklärung auf der Homepage", sagt er. "Im zweiten Block sind wir auf der Suche nach digitalen Lösungen, die mehreren Betrieben helfen. Und im Block Erfahrungsaustausch stellen wir Erfolgsmodelle und neue Technologien vor und veranstalten Infoabende zur Thematik."
Damit die Digitalisierung aber nicht bei der konkreten Hilfe für einzelne Betriebe endet, hat die Unternehmerfabrik laut Scheuerlein als weitere, übergreifende Arbeitsfelder, die Blöcke Infrastruktur und Bildung aufgenommen. Beides - ein vernünftiger Breitbandanschluss und ausreichend qualifizierte Fachkräfte - sei im Rahmen der Digitalisierung unabdingbar und werde über Netzwerkarbeit begleitet.
Bisher hat sich Zichner bereits in einige Projekte eingearbeitet und sucht derzeit nach einem Warenwirtschaftsystem beziehungsweise einer Geschäftsressourcenplanung für kleine und mittelständische Unternehmen. Gerade kleine Betriebe arbeiten laut Zichner nämlich oft mit Insellösungen. Es gebe für jede Aufgabe, ob Rechnungswesen, Personal oder Verkauf, ein eigenes Programm. Das sei nicht nur umständlich, sondern oft auch teuer. "Darüber hinaus war ich bei verschiedenen Handwerksbetrieben, um den Basischeck durchzuführen, habe ein Netzwerktreffen der IT-Dienstleister aus dem Landkreis Roth organisiert und für den 11. September ist eine große Infoveranstaltung zum Thema ,Digitalisierung im Handwerk' geplant."
Die IT-Dokumentation, die sichere Aufbewahrung von Passwörtern, Softwarelizenzen und die Betriebsdatensicherung werde zum Teil sträflich vernachlässigt. Oft gebe es keinen Notfallplan. Manche Betriebe würden in einer unglücklichen Abhängigkeit von ihrem EDV-Betreuer leben, der in solchen Fällen häufig ein Freund oder Bekannter ist, oder der diesen Aufgaben nicht umfassend gerecht werden könne.
"Stellen sie sich vor, ihr IT-Betreuer verunglückt, und Sie haben zeitgleich ein schwerwiegendes Problem mit Ihrer Soft- oder Hardware. Können Sie sicherstellen, dass das Problem in kürzester Zeit behoben ist?", fragt Zichner. "Kann ein externer EDV-Dienstleister auf dem bisherigen aufbauen und Ihnen weiterhelfen?" Wenn dem nichtz so sei, könne ein Betrieb im schlimmsten Fall stillstehen. Deshalb sollte jeder Inhaber über eine gute IT-Dokumentation und die nötigen Passwörter verfügen.
Wer sich bei solchen IT-Problemen unabhängig beraten lassen will, kann sich bei Frank Zichner von der Unternehmerfabrik unter der Mail zichner@unternehmerfabrik.de oder unter Telefon (09171) 829852 melden.
