Wolnzach
Den Hopfenthron jetzt schon im Visier

Elisabeth Siegmund und Verena Sladek bewerben sich für das nächste Amtsjahr - so früh wie noch nie

24.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:59 Uhr
Den Hopfenthron haben bereits zwei Bewerberinnen im Visier: Sie haben ihre Bewerbung bereits unterschrieben - fast ein Jahr vor der nächsten Wahl. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) So etwas hat es in der Geschichte der Wahl zur Hallertauer Hopfenkönigin noch nicht gegeben: Bereits jetzt - mehr als zehn Monate vor dem Wahlabend 2020 - gibt es zwei Bewerberinnen um das Amt der Hopfenkönigin. Beide sind schon fest angemeldet: Elisabeth Siegmund aus Starzhausen (Siegelbezirk Wolnzach) und Verena Sladek aus Niederhornbach (Siegelbezirk Pfeffenhausen) haben noch im August ihre Bewerbung in der Gemeinde festgemacht.

Gerade mal zwei Wochen waren seit der Krönung des amtierenden Zweigestirns vergangen, als die zwei Pflanzerstöchter ins Rathaus kamen und ihre Erklärung zur Kandidatur unterschrieben. Dass Verena und Elisabeth auch noch am gleichen Tag - nämlich am 26. August - ihr Bewerbung abgaben, sei reiner Zufall gewesen, wie sie sagen. Von Absprache könne keine Rede sein, die beiden kennen sich nämlich noch gar nicht persönlich. Sie verbindet aber der Wunsch, Hallertauer Hopfenkönigin zu werden."Dass sich jemand so früh anmeldet, das ist noch nie da gewesen", sagt Julia Merkle vom Hauptamt im Rathaus und freut sich über die zwei entschlossenen jungen Frauen, die jetzt schon Nägel mit Köpfen machen. "Das ist natürlich begrüßenswert." Denn Merkle und ihre Kollegen in der Verwaltung kennen es auch ganz anders: In manchen Jahren mussten Gemeinde und Hopfenpflanzerverband als Veranstalter der Hopfenköniginnenwahl darum bangen, dass sich überhaupt Mädchen um das Amt bewerben. Nicht selten war das Warten auf Kandidatinnen bis kurz vor dem Wahlabend auf dem Wolnzacher Volksfest eine echte Zitterpartie.Nicht so also für das Amtsjahr 2020/21: Diesem kann der Hopfenpflanzerverband mit den zwei Kandidatinnen, die jetzt schon in den Startlöchern stehen, entspannt entgegen blicken. "Natürlich freut es mich, dass sich gleich zwei Bewerberinnen jetzt schon entschieden haben", sagt Pflanzerpräsident Adolf Schapfl. Das spreche auch für das Amt der Hallertauer Hopfenkönigin an sich. Er selbst könne sich jedenfalls nicht erinnern, dass es in der Vergangenheit schon einmal eine Anmeldung zu einem so frühen Zeitpunkt gegeben habe. Und nun habe man sogar schon zwei. Die 22-jährige Bürokauffrau Verena Sladek aus Niederhornbach trägt sich schon lange mit dem Gedanken, es einmal zu versuchen, hat schon als kleines Mädchen davon geträumt: Schon 2018 nahm sie deshalb zusammen mit der jetzt amtierenden Hopfenkönigin Theresa Hagl aus dem Nachbardorf Oberhornbach am Informationsabend des Pflanzerverbandes teil. "Für uns war klar, dass wir beide kandidieren möchten", erzählt Verena. Wie ihre Freundin Theresa auch, so sei sie auf dem elterlichen Vollerwerbsbetrieb mit dem Hopfen aufgewachsen, zusammen mit ihren beiden jüngeren Geschwistern Alexander und Tanja: "Ich möchte die Freude, a Holledauer zu sein, gerne an alle Menschen weitergeben", sagt sie. Allerdings wollte sie damit der älteren Theresa keine Konkurrenz machen und hat deshalb mit ihrer Kandidatur gewartet. Aber nicht lange, denn unmittelbar nach Theresas Wahl hat sie sich gleich angemeldet, wie gesagt, am gleichen Tag wie Elisabeth Siegmund. Als sie das erfahren hat, habe sie schon schmunzeln müssen, sagt Verena heute: "Ich finde solche Zufälle immer sehr schön."

"Eigentlich wollte ich es ja heuer schon machen", sagt auch Elisabeth Siegmund aus Starzhausen, warum sie sich schon festgelegt hat. Eine Kandidatur für das aktuelle Amtsjahr habe sich dann aber zerschlagen, unter anderem weil die 21-Jährige eine neue Arbeitsstelle angetreten hat, die erst einmal Vorrang hatte. Eine Rolle habe auch die Tatsache gespielt, dass mit Lisa Widmann bereits eine Wolnzacherin kandidierte und man sich unter Bekannten nicht unbedingt Konkurrenz machen wollte. Das sieht sie genauso wie ihre Mitbewerberin Verena. "Dafür habe ich mich jetzt gleich für nächstes Jahr angemeldet", so Elisabeth. Denn eines weiß sie schon lange und hat es auch immer gesagt: "Ich will das unbedingt einmal machen." Das liegt der Industriekauffrau, die in einer Firma in Geisenhausen in der Kundenbetreuung arbeitet, offenbar im Blut, sie ist immerhin Tochter einer Hopfenkönigin: Ihre Mama Brigitte Siegmund (geborene Lang) saß 1982/93 selbst auf dem Hopfenthron. Elisabeths Familie - sie ist das jüngste von drei Kindern - bewirtschaftet einen Hopfenbaubetrieb in Starzhausen. Das, was sie ihr bisheriges Leben begleitet hat, nämlich der Hopfen, möchte Lise, wie sie die meisten nennen, gerne in aller Welt vertreten und fühlt sich dem auch gewachsen. "Ich kann ganz gut mit Leuten umgehen", meint sie, gespannt darauf, was die Kandidatur nun so alles mit sich bringen wird. Geht es nach ihr, könnten sich ruhig mehr Mädchen zur Wahl stellen: "Damit es wieder spannender wird, wäre es super, wenn es noch mehr Kandidatinnen werden."

Das hofft auch Pflanzerpräsident Schapfl. Denn dann könnte man wieder ein Dreigestirn wählen, was in den letzten beiden Jahren mangels einer dritten Kandidatin nicht möglich war. "Es wäre schön, wenn zumindest noch eine dritte Bewerberin dazukäme", sagt Schapfl. Zeit genug bis zum Wahlabend - Termin ist der 10. August 2020 - ist ja noch.