Schrobenhausen (SZ) Auf der 60. Jahreshauptversammlung des Tennisclubs Schrobenhausen (TCS) war der Blick nach vorne gerichtet. Für die bevorstehende Freiluftsaison und auch für die Zukunft hat der Verein mit seinem siebenköpfigen Vorstand einiges geplant.
Aus baulicher Sicht ist beim TCS jetzt schon etwas passiert. Die acht Außensandplätze wurden bereits vor vier Wochen bespielbar gemacht, aber die niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage mit Nachtfrost machten den zunächst festen Ziegelmehlboden wieder weich. Doch dieser kleine Rückschlag brachte den stellvertretenden Vorsitzenden Karlheinz Bindchen mit seiner 20-jährigen Erfahrung keineswegs aus der Ruhe: "Unsere Plätze sind dennoch gut in Schuss, was in erster Linie an unseren guten vorbereitenden Maßnahmen mit dem Abtragen der obersten Altschicht liegt." Jetzt müsse nur noch kräftig gewalzt werden, damit der Untergrund wieder fest wird und auch fest bleibt.
Eine weitere, aktuell abgeschlossene bauliche Maßnahme betrifft das Clubhaus. "Unser Gebäude mit seinem unverwechselbaren architektonischen Charme aus den 50er-Jahren", wie es Bindchen in der Versammlung mit einem Lächeln beschrieb, bekam einen neuen Anstrich - pünktlich für den am Samstag, 29. April, bevorstehenden offiziellen Saisonauftakt mit dem Mascherlturnier und insbesondere für das im Sommer anstehende 60-jährige Clubbestehen.
Natürlich wurde auf der Versammlung auch auf das vergangene Jahr eingegangen. Für Rudi Dengler, Vorsitzender des TCS, war 2016 "aus sportlicher, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht insgesamt zufriedenstellend". Einmalig sei der Aufstieg zweier Mannschaften (Damen 30 und Herren 55) in einem Jahr in die Regionalliga gewesen. Diese beiden Erfolge haben aus Sicht des Vorsitzenden etwas über den befürchteten Abstieg der ersten Mannschaft - nach dem überragenden Aufstieg 2015 in die zweithöchste Herrenliga des Tennisbezirks Schwaben - hinweggetröstet. Insgesamt vertraten den TCS in der vergangenen Sommersaison 16 und in der abgelaufenen Wintersaison vier Mannschaften in der Verbandsrunde. Gesellschaftliche Höhepunkte waren vor allem die gelungenen Feste und der Vereinsausflug, teilweise mit Fahrrädern, von Schrobenhausen nach Kitzbühel zu den Generali Open, einem Herrenprofitennisturnier.
Die Anzahl der Mitglieder ist seit 2012 von Jahr zu Jahr leicht nach oben gegangen und beträgt aktuell 320. Diese Entwicklung spiegle auch den bayernweiten Trend wider, so Rudi Dengler, der vom Verbandstag des Bayerischen Tennisverbands berichtete. Unterm Strich gehöre der Schrobenhausener Tennisclub zu den mitgliederstärksten Tennisvereinen des Freistaats.
Um die Mitglieder noch mehr an den Verein zu binden und neue Mitglieder zu gewinnen, biete der siebenköpfige Vorstand auch heuer wieder ein breites sportliches und gesellschaftliches Programm an, sagte Dengler. Unverändert bestehe für Nichtmitglieder die Möglichkeit, unverbindlich ohne Mitgliedschaft gegen einen geringen Unkostenbeitrag für eine begrenzte Zeit Tennis zu spielen, bevor man sich für eine Mitgliedschaft entscheide.
Für Jugendwartin Gertraud Euba waren die 31. Jugendlandkreismeisterschaften im Sommer 2016 auf der Vereinsanlage etwas Besonderes. Denn mit der Entscheidung des TCS, dieses Traditionsturnier erstmals nicht nur auf die Landkreisgrenze zu beschränken, sondern für alle Nachwuchsspieler bis 18 Jahre mit knapp 90 Startern zu öffnen, konnte der Negativtrend der vergangenen Jahre gestoppt werden. Traditionell wurde der Schrobenhausener Tennisclub mit vier Landkreismeistertiteln von Magdalena Moll, Sarah Seideneder, Pauline Felber und Laura Maierstein inoffizieller Mannschaftsmeister.
Im Anschluss wurde über eine Veränderung in der Jugendarbeit berichtet. Ab sofort bekommt der TCS-Vorstand intensivere Unterstützung durch den Diplom-Sportlehrer und Tennistrainer Crt Gobec. Seit zweieinhalb Jahren gehört der gebürtige Slowene dem TCS-Trainerteam an, nun wird der 37-Jährige das Nachwuchstraining freiberuflich anbieten und sich für die sportliche Förderung speziell im Nachwuchsbereich einsetzen.
Zum Ende der Versammlung wurde eine personelle Veränderung im Vorstand verkündet: Sigrid Daniel und Christine Wurm, seit sieben Jahren in Personalunion im Amt der zweiten stellvertretenden Vorsitzenden, stellten sich gemeinsam nicht mehr zur Wahl. Neugewählt wurde dafür Stefan Karbowski. Der Allroundsportler und ehemalige Marathonläufer freut sich auf die neue Aufgabe und auf die Möglichkeit, das Vereinsleben mitgestalten. Alle anderen Mitglieder des Gremiums wurden für ein weiteres Jahr einstimmig wiedergewählt.
