Pfaffenhofen (em) "Stell dir vor, es gibt eine Demo – und keiner geht hin." So konnte am Montagabend die Situation auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz beschrieben werden.
Um 19.30 Uhr sollte dort am Marienbrunnen eine im Internet bundesweit angekündigte Aktion der politischen Rechtsaußenszene aus Anlass des 22. Todestages von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß beginnen – doch kein Rechtsextremer ließ sich blicken. Dafür waren Vertreter einiger demokratischer Parteien gekommen und zeigten sich umso wachsamer.
Sechs junge Mitglieder von fünf Parteien standen bereit, um ihre demokratische Grundhaltung zu zeigen. Das taten sie dann auch. Sie lasen Gedichte und Texte von Niemöller, Tucholsky und Brecht vor. Eine bunte Runde, die sich da zusammengefunden hatte, um sich vorbeugend gegen die Verherrlichung von Nazigrößen zu wenden.
Vorsichtshalber waren auch vier Polizeibeamte in Uniform und zwei in Zivil anwesend. Nach etwa 15 Minuten gingen die jungen Leute auseinander – stolz darauf, dass sie für die demokratische Grundordnung "Flagge" gezeigt hatten.
