Geisenfeld
Dem Zeitgeist Rechnung getragen

18 neue Urnengräber und ein Areal für Stelen- und Rasengräber am städtischen Friedhof

25.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:18 Uhr
18 neue Urnengräber am Geisenfelder Friedhof −Foto: Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Deutlich mehr Urnengräber und dabei drei verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten - dies hat der Stadtrat vor knapp einem Jahr für den Geisenfelder Friedhof beschlossen. Mit der Neuanlage von 18 klassischen Urnengräbern wurde dies nun baulich umgesetzt.

Mit dem neuen, von Friedhofsreferentin Gerda Hetzenecker (FW) initiierten Konzept trägt die Stadt nicht nur dem Trend zur Einäscherung Rechnung, sondern auch den Wünschen nach alternativen Formen von Bestattungen. Solchen, bei denen sich die Pflege der Grabstätte erübrigt, wenn kein Angehöriger da ist, der dies übernehmen kann oder will.

Auf gut ein Drittel beziffert die Geisenfelder Standesbeamtin Anna Maier den Anteil, den die Feuerbestattungen derzeit in Geisenfeld einnehmen - "Tendenz steigend, gerade in jüngster Zeit." So seien im September und Oktober 14 der 23 Beisetzungen Urnenbestattungen gewesen, berichtet Maier. Die Folge: "Wir haben derzeit auf dem städtischen Friedhof nun noch zwei verfügbare Urnengräber."

Spätestens zu Beginn des neuen Jahres kann die Stadt hier wieder mehr anbieten, denn an der Nordostecke des Friedhofs hat die Firma Kuchler jetzt im Auftrag der Bauverwaltung 18 neue Urnengräber angelegt - in zwei Reihen mit zwölf beziehungsweise sechs nebeneinanderliegenden klassischen Urnengräbern. Klassisch heißt, dass diese Gräber eingefasst sind. Sie können mit einem Grabstein versehen sowie individuell gestaltet werden. Nur ein paar Meter davon entfernt, an der Friedhofsecke zur Mühlstraße hin, steht ein Baum, und um diesen herum sollen viertelkreisförmig bis zu jeweils zehn Stelen- und Rasengräber gruppieren.

Bei der einen Variante steht ein schmaler, beschriftbarer Stein in einem Grasbett, die Urne wird dabei unmittelbar vor der Stele beigesetzt. Rasengräber bestehen lediglich aus einer beschrifteten Steinplatte, unter der die Urne beigesetzt wird. "Gerade für solche Rasengräber haben wir schon etliche Anfragen", berichtet Katrin Limmer als zuständige Abteilungsleiterin im Rathaus.

Für das neue Angebot hat die Stadt bereits im Juni ihre Friedhofssatzung angepasst. Bei den zukünftigen Rasen- und Stelengräbern sieht diese vor, dass die Grabstellen stets bodeneben herzustellen sind. Eine Bepflanzung sowie das Anbringen oder Ablegen von Gegenständen an den Grabstellen ist unzulässig. Widerrechtliche abgelegte Gegenstände (Kerzen, Blumen) werden von der Friedhofsverwaltung entfernt. Wer so etwas haben möchte, muss sich also für ein herkömmliches, eingefasstes Urnengrab entscheiden. Bei allen Urnengräberarten beträgt das Nutzungsrecht 15 Jahre, die Gebühr beträgt bei Rasen- oder Stelengräbern 400 Euro, bei Urnengräbern mit Einfassung 450 Euro.

Ein paar Wochen wird es noch dauern, bis die neuen Urnengräber in den drei genannten Varianten zur Verfügung stehen. Im Bereich der Stelen- und Rasengräber müssen noch Vermessungsarbeiten durchgeführt und die genauen Lagen der Grabstellen festgelegt werden", lässt Stefan Breitenberger vom Bauamt wissen. Damit sich Interessenten etwas unter den neuen Grabarten vorstellen können, sollen in den nächsten Wochen zudem vom Steinbildhauermeister Günther Pichlmeier einige Muster platziert werden, ergänzt Hans Koschitschek. Zur Mühlstraße hin, so der Bauhofleiter, stehe auch eine Erweiterungsfläche bereit. "Wie diese später mal gestaltet wird, hängt ganz davon ab, welche der drei Grabarten besonders nachgefragt ist."