Allersberg
Dem Wiesenkopf-Ameisenbläuling zum Trotz

Allersberger Marktgemeinderat beschließt Erweiterung des Gewerbegebiets "In der Langweid" um 1,5 Hektar

22.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:03 Uhr
Südlich des Allersberger Langweidgrabens (im Vordergrund) und westlich der Industriestraße (links im Bild) sollen weitere 1,5 Hektar für eine gewerbliche Nutzung ausgewiesen werden. −Foto: Mücke

Allersberg - Das Gewerbegebiet "In der Langweid" in Allersberg wird erweitert.

Rund 1,5 Hektar sollen dort an zusätzlichen gewerblichen Bauflächen ausgewiesen werden. Der Marktgemeinderat fasste am Montagabend dafür den Aufstellungsbeschluss bei zwei Gegenstimmen.

Konkrete Anfragen für das Erweiterungsgebiet würden der Gemeindeverwaltung vorliegen, berichtete Bauamtsleiter Gunther Pfahler den Ratsmitgliedern. Er empfahl die Erweiterung zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, was ein erklärtes Ziel des Marktes sei. Der gewerbliche Standort "In der Langweid" verfüge über eine sehr gute Verkehrsanbindung ohne eine unnötige Belastung der Bevölkerung. Da aber der Flächennutzungsplan nur einen Teil der geplanten Erweiterung als gewerbliche Baufläche ausweist, müsste der Flächennutzungsplan zusammen mit dem Landschaftsplan im Parallelverfahren geändert werden. Außerdem seien bei der Bauleitplanung auch eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung und ein Grünordnungsplan erforderlich, stellte Pfahler den Umfang der Planung vor. Bürgermeister Daniel Horndasch ergänzte dazu, dass der Markt mittlerweile alle Flächen im Erweiterungsgebiet käuflich erworben habe.

Dass unbedingt Rücksicht auf den Naturschutz genommen werden müsse, forderte Norbert Schöll (CSU). Er erinnerte daran, dass es auf diesem Gebiet schon vor Jahren die Ausweisung von Gewerbeflächen hätte geben sollen. Wegen eines seltenen Vorkommens des Wiesenkopf-Ameisenbläulings, einer Schmetterlingsart, habe man seinerzeit aber das Vorhaben nicht weiterbetrieben. Schöll empfahl deshalb eine frühzeitige Untersuchung oder aber den Ausschluss der betroffenen Fläche von der Ausweisung. Um das Vorkommen des Wiesenkopf-Ameisenbläulings wusste auch die Gemeindeverwaltung. Bürgermeister Horndasch erklärte, dass diese Frage schon vor dem Ankauf der Fläche diskutiert worden sei. Ein Vorgespräch mit dem Landratsamt sei bereits geführt worden, erfuhr Georg Decker (Grüne) auf seine Anfrage. Horndasch ergänzte, dass wegen der nicht allzu weit entfernten Wohnbereiche auch immissionsschutzrechtlich schon eine Vorprüfung durchgeführt worden sei.

Nach diesen Informationen wurde schließlich der Aufstellungsbeschluss für die rund 1,5 Hektar große Fläche gefasst, gegen den nur Markus Fiegl (SPD) und Norbert Schöll (CSU) votierten.

HK

Reinhold Mücke