Ingolstadt
Dem OB auf den Zahn fühlen

Stadtjugendring organisiert mit dem DONAUKURIER morgen wieder ein "Kandidatenhearing"

19.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:34 Uhr
Den Auftakt des OB-Wahlkampfs stellten dieses Mal die Innenstadtfreunde auf die Beine, die vergangene Woche (siehe Bild) die Bewerber bei ihrer Veranstaltung mit Fragen vor allem zur Stadtentwicklung konfrontierten. Morgen stehen bei der Diskussionsrunde des Stadtjugendrings die jugendpolitischen Forderungen im Mittelpunkt. −Foto: Heimerl

Ingolstadt (reh) Zu allen großen Wahlen und ganz besonders der Kommunalwahl gehört fast schon traditionell das "Kandidatenhearing", das der Stadtjugendring (SJR) in Zusammenarbeit mit dem DONAUKURIER organisiert.

Mit Blick auf die anstehenden Entscheidung am 15. März 2020 ist es natürlich auch dieses Mal so, dass sich die OB-Bewerber mit den jugendpolitischen Forderungen des SJR auseinandersetzen sollen und werden: am morgigen Donnerstag, 21. November, ab 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) im Jugendzentrum Fronte 79 am Hallenbadparkplatz.

Von so gut wie allen Kandidaten hat der SJR eine Rückmeldung bekommen. Damit dürften sich am Donnerstag wohl neun Bewerber den Fragen der Moderatoren (Thorsten Stark und Christian Rehberger aus der DK-Lokalredaktion) und des Publikums sowie der Diskussion untereinander stellen. Dabei wollen die Organisatoren das Umfeld als Wahlkampfarena aufziehen, in der sich Amtsinhaber Christian Lösel (CSU) mit seinen Mitbewerbern beweisen muss: Petra Kleine (Grüne) als einzige Frau, dazu Christian Scharpf (SPD), Christian Lange (BGI), Christian Pauling (Linke), Jürgen Köhler (UDI), Raimund Köstler (ÖDP), Jakob Schäuble (FDP) und der frisch nominierte Hans Stachel (FW).

Wie es sich bewährt hat und entsprechende Spannung mit sich bringt, werden an dem Abend in der Fronte zwei Probeabstimmungen laufen - eine vor der hoffentlich regen Diskussion mit entsprechendem Schlagabtausch und eine danach. Bei den letzten Veranstaltungen hatten sich durchaus interessante Verschiebungen in der Publikumsgunst ergeben.

Im Zentrum des Abends stehen (nicht nur, aber vor allem) die erwähnten jugendpolitischen Forderungen für den Kommunalwahlkampf, die der SJR um die beiden Vorsitzenden Annika Kupke und Andreas Utz jetzt bei der Herbstvollversammlung verabschiedet hat. Erstmals wurden diese auch auf regionaler Ebene mit den benachbarten Jugendringen aus Eichstätt, Neuburg und Pfaffenhofen aufgestellt und abgestimmt. Auf lokaler Ebene herausgekommen sind etwa 25 Forderungen in den fünf Themenblöcken Jugendarbeit, Jugendkultur & Sport, Verkehr & Mobilität, Wohnen und Digitalisierung. Zudem konnten sich junge Menschen in den vergangenen Monaten auch über eine Online-Plattform aktiv an der Aufstellung und Priorisierung der Forderungen beteiligen.

Spontanen Applaus der Delegierten aus den SJR-Mitgliedsverbänden erhielten bei der Versammlung die Forderungen, "Ingolstadt zur grünsten Stadt Deutschlands" zu machen, "bezahlbaren Wohnraum für junge Azubis, Schüler und Studenten zu schaffen", wobei die Miete maximal 30 Prozent des Einkommens betragen darf, "ein regionales 365-Euro-Jahresticket für junge Leute einzuführen", die "Rad-Vorrangrouten konsequent zu stärken", die "Radmitnahme im ÖPNV zu ermöglichen" und den Menschen den öffentlichen Stadtraum durch "vermehrte Shared-Space-Zonen" zurückzugeben.

Auch die Forderungen "günstige bzw. kostenlose Softwarepakete im Rahmen der Lernmittelfreiheit" und durch "entsprechend ausgestattete und frei zugängliche PCs an Schulen" allen Jugendlichen die digitale Teilhabe zu ermöglichen, erhielten breite Zustimmung.

Der Katalog mit weiteren priorisierten Forderungen wie etwa "verstärkte Förderung der bildenden Kunst durch personelle und finanzielle Stärkung der Kunst- und Kulturbastei" oder "Sicherung öffentlicher Fläche für informelle Treffpunkte junger Menschen", "Neubau der Jugendherberge", "Bau einer Jugendfreizeitstätte im Ingolstädter Nordosten" oder "verstärkter pädagogischer Schulhausbau" wurden schließlich einstimmig und mit viel Applaus von den Delegierten beschlossen. Der Vorstand wurde beauftragt, zur Umsetzung alle erforderlichen Aktivitäten und Maßnahmen zu ergreifen.

Der erste Aufschlag dazu erfolgt eben am morgigen Donnerstag in der Wahlkampfarena Fronte 79. Beginn ist 19 Uhr.