So, liebe Leute im Schrobenhausener Land, habt's die ganze Wahlgaudi gut verdaut? Vielleicht sollte man ja irgendwann mal eine Obergrenze für Fernsehtalkshows über den Wahlausgang einführen, ich weiß ja nicht, wie Euch das geht. Also, ich hier oben auf meiner Wolke habe ja sehr guten Satellitenempfang, und was man sich da zeitweise anhören muss - oh mei! Bei Euch, im Schrobenhausener Land, sind ja die Splittergruppen noch mehr geworden, gell, nachdem sich zur FDP und zu den Grünen nun auch noch die SPD dazugesellt hat - immerhin hat sie ja wohl die Fünf-Prozent-Hürde wieder einmal locker bewältigt, gell? Das ist doch schon mal etwas.
Wobei, man soll ja die Kleinen nicht unterschätzen, oder? Denn vielleicht braucht man sie manchmal ja doch. Wie zum Beispiel Euer Bürgermeister, der ja jetzt die vier Jamaika-Parteivorsitzenden angeschrieben hat. Weil er nicht will, dass die wichtigen Leute in Berlin die Menschen auf dem Land hängen lassen. Ja Saxndi, Ihr könnt's ja schon gar keine waschechten Schrobenhausener mehr auf die Welt bringen, ja wo samma denn! Oder? Ist doch wahr!
Jedenfalls ist Eurem Bürgermeister ein klitzekleiner Fehler unterlaufen, ein ganz kleiner Fehler, der selbst Zeitungsmachern ab und an passiert. Also gar nichts so Schlimmes eigentlich. Nur: Er hat halt nicht nur die Parteivorsitzenden angeschrieben, sondern auch die versammelte bundesdeutsche Presse und das Fernsehen, und da ist es dann halt doch wem aufgefallen.
Wirklich nur ein ganz klitzekleiner Fehler war das, und der liegt auch nur daran, dass diese kleine Partei, um die es hier geht, wirklich nur eine winzigkleine Rolle in Bayern spielt. Also, sowas von klein. Na gut, sie war auch schon einmal in Bayern mit an der Regierung, weil die die CSU versehentlich keine absolute Mehrheit bekommen hatte - obwohl das ja angeblich in der Bayerischen Verfassung steht, dass das gar nicht geht.
So gingen die Briefe von Eurem Bürgermeister an die CDU-Chefin Angela Merkel, an den CSU-Chef Horst Seehofer, an Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir von den Grünen - und an Patrick Lindner von der FDP, der vor seiner politischen Karriere schon eine als Schlagersänger hatte. Ja genau: Wie die die Claudia Jung. Der Herr Lindner! Auch so ein Tausendsassa? Oder hat da wer was verwechselt? Aber er wird's verkraften, der Herr Lindner, oder? In diesem Sinne: Pfiat's Eich!
