Eichstätt
Dem Glauben Raum geben

Die Marianische Männerkongregation feierte gestern ihr Steckerlfest mit 17 neuen Mitgliedern

18.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:42 Uhr

 

Eichstätt (EK) 17 neue Sodalen konnte die Marianische Männerkongregation (MMC) gestern in ihren Reihen begrüßen. Seminarregens Christoph Wölfle rief in seiner Predigt beim Steckerlfest zu christlichem Engagement in der Gesellschaft auf.

Nach den Worten Wölfles, der auch Präses der MMC ist, spule man in der Kongregation nicht nur ein „religiöses Programm“ ab, sondern habe einen „missionarischen Auftrag“. Der Geistliche erinnerte vor rund 800 Sodalen – so nennen sich die Mitglieder – in der Eichstätter Schutzengelkirche an die zurückgehende Zahl der Priester und das nachlassende Kirche-Sein vor Ort. Wenngleich es in Bayern noch ein wenig anders aussehe als beispielsweise in Holland, von wo Christoph Wölfle einen Situationsbericht eines Amtsbruders vorstellte: „Wir brauchen die Haltung, dass es weitergeht.“

Christsein bedeute nicht „auf der Seite der Sieger stehen und fröhlich und lieb zueinander sein“, sondern vielmehr „Nachfolge Jesu“. Das sei die richtige Perspektive, nach der ein Christ Ausschau halten müsse. „Hier müssen wir uns immer wieder die persönliche Frage stellen“, so Wölfle, „was muss ich tun, damit die Sache Jesu weitergeht.“ Es sei der Auftrag eines jeden einzelnen „auch in der Männerkongregation“, auf Jesus zu schauen und zu fragen: „Wo folge ich ihm nach und wo nicht.“ Jesus gebe dem Leben einen Sinn. „Wir sind eine große Zahl von Nullen, die hier sitzt. Aber vorne dran steht eine große Eins“, sagte Wölfle. „Zusammen ergibt das eine unwahrscheinlich große Summe.“

Nach der Predigt erklärten 17 Sodalen ihre Bereitschaft zu dem, was Wölfle zuvor in seiner rund 20-minütigen Predigt gefordert hatte: Engagement in der Gesellschaft und missionarische Arbeit im Alltag. Die neuen Sodalen sind Franz Allar (Möckenlohe), Alexander Amler, Markus Amler, Martin Amler (alle Pfahldorf), Andreas Bauernfeind (Stadelhofen), Robert Bösl (Schönau), Raphael Breitenhuber (Schernfeld), Christoph Halbmeyer (Schernfeld), Johannes Hüttinger (Petersbuch), Andreas Mayer (Wimpasing), Gerald Metzger (Landershofen), Christoph Netter, Ulrich Netter (beide Schönau), Peter Neumeyer (Schernfeld), Ludwig Pfaller (Preith), Hans Regler (Landershofen) und Norbert Weirauch (Buxheim).

Eine feierliche Andacht, zu der die Männer – und einige Frauen – wieder in die Schutzengelkirche, die seit fast 400 Jahren der MMC als geistliche Heimat dient, gekommen waren, folgte am Nachmittag. Generalvikar Dompropst Isidor Vollnhals war eingeladen worden, die Festpredigt zu halten. Er rief dabei in ähnlicher Weise wie Christoph Wölfle am Vormittag die Sodalen auf, die „Weitergabe des Glaubens“ zu fördern. Dabei würden nicht „große Worte, sondern die Erfahrung“ zählen.

Der Generalvikar deutete in diesem Zusammenhang das Wort Frömmigkeit in seinem früheren Sinn: „Frömmigkeit heißt Tapferkeit, in der man dem eigenen Glauben mitten im Alltag Raum geben und ihn Gestalt werden lassen kann“. Dabei gehe es auch um das „Mitmachen bei der MMC und vor Ort, zuhause und in der Pfarrgemeinde, in den kirchlichen Gremien und Verbänden“. Aus der gläubigen Haltung heraus könne man so auch „das öffentliche Leben vor Ort“ mitgestalten.

Nach der Ehrung von über 100 Jubilaren (Bericht folgt), die teils seit mehr als 70 Jahren der MMC angehören, schloss eine feierliche Sakramentsprozession durch die Innenstadt den Tag ab. Die Eichstätter Stadtkapelle begleitete die Prozession musikalisch.