Beilngries
Dauerhaftes Engagement für den Frieden

Domkapitular und Bürgermeister betonen in Beilngries die Bedeutung des Volkstrauertags

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Foto: Hans Nusko

Beilngries (DK) Der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror hat man am Samstagabend auch in Beilngries gedacht. Dabei hielten Domkapitular Josef Funk sowie Bürgermeister Alexander Anetsberger Ansprachen.

Am Vorabend des Volkstrauertags gab es in der Pfarrkirche St. Walburga zunächst einen Gottesdienst zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege. Danach folgte ein Schweigemarsch zum Kriegerdenkmal an der Neumarkter Straße. An ihm beteiligten sich neben den beiden Rednern auch Mitglieder des Stadtrats, die Beilngrieser Reservisten sowie Abordnungen des Sozialverbands VdK und der 1. Kompanie des Gebirgspionierbataillons 8 Ingolstadt. Sie ist Patenkompanie der Stadt Beilngries. Ebenfalls dabei waren die Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries, Fahnenabordnungen von Vereinen aus der Altmühlstadt und etliche Bürger.

Domkapitular Funk sagte vor dem Kriegerdenkmal, anlässlich des Volkstrauertags erinnere man in erster Linie an die vielen Kriegsopfer. Jedoch müsse dieser Tag mehr als nur ein reiner Gedenktag sein. Nur dann erfahre er auch die Akzeptanz der jüngeren Generation. Für sie sei das Ende des Zweiten Weltkriegs ja nichts anderes als Geschichte. Dennoch sei es gerade für jene, in deren Händen die Zukunft der Gesellschaft liege, sehr wichtig, über die Schrecken kriegerischer Auseinandersetzungen zu erfahren und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen. Funk sagte auch, die Errungenschaften unserer freiheitlichen Gesellschaft seien in vielen Teilen der Welt nicht selbstverständlich. Sie würden auf einem christlich geprägten Menschenbild beruhen und seien letztlich dem Engagement von Generationen zu verdanken. Umso mehr gelte es, sie nun nicht wieder zu gefährden.

Bürgermeister Anetsberger stellte die Frage, was wohl wäre, wenn der Volkstrauertag nicht mehr als solcher im Kalender stehen würde. Er sagte, an die Opfer von Kriegen zu denken, sei für viele mittlerweile ein ganz normales Geschehen. Jedoch müsse es nach wie vor auch darum gehen, an die Folgen der Kriege und auch des Naziterrors zu erinnern. Schließlich gelte für viele jüngere Leuten und auch ihn: "Erfahren habe ich es nicht." Der Bürgermeister sagte auch, trotz der aktuell sehr vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in etlichen Ländern dürfe man nicht aufhören, am Frieden zu arbeiten. Gerade Begegnungen untereinander könnten zu einer Versöhnung beitragen. Dies zeige sich laut Anetsberger auch daran, dass aus einstigen Feinden im Zweiten Weltkrieg längst Freunde geworden seien. Zu Ehren der Kriegsopfer legten der Bürgermeister sowie Vertreter des Sozialverbandes VdK am Kriegerdenkmal jeweils einen Kranz nieder.