Braunschweig (DK
Daten vernichtet?

Medien: Ermittlungen gegen VW-Juristen

08.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:42 Uhr

Braunschweig (DK/) Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt im Abgas-Skandal bei Volkswagen einem Medienbericht zufolge wegen möglicherweise verschwundener Dokumente gegen einen VW-Mitarbeiter. Die Behörde habe demnach ein Verfahren gegen einen Beschäftigten eingeleitet, der vor Bekanntwerden der Diesel-Manipulationen im September 2015 Kollegen im Monat zuvor indirekt aufgefordert haben soll, Dokumente und Daten zu löschen oder beiseite zu schaffen, berichteten gestern NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung".

Der Aufforderung des "hochrangigen VW-Juristen" sei auch nachgekommen worden, zitiert der Rechercheverbund den Sprecher der Ermittlungsbehörde, Klaus Ziehe. Nach bisherigen Ermittlungsergebnissen seien Daten zum Teil auf Speichersticks ausgelagert worden, hieß es. Allerdings sei ein Teil der Daten wieder zurückgegeben worden.

"Bislang geht die Staatsanwaltschaft von keinem größeren Datenverlust aus, der die Ermittlungen im Diesel-Skandal maßgeblich behindern oder verzögern könnte. Endgültig kann dies aber derzeit nicht beurteilt werden", wird Ziehe zitiert. Die Behörde war gestern Abend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.

Ein VW-Sprecher wollte sich mit Hinweis auf die laufenden Untersuchungen nicht zu dem Bericht äußern. Die Ermittlungen werden wegen des Verdachts der Urkundenunterdrückung und versuchter Strafvereitelung geführt. Gegen wen das Verfahren genau geführt wird, teilte die Behörde nicht mit. Der Beschuldigte ist dem Bericht zufolge inzwischen beurlaubt.