Euernbach
Das Ziel vor Augen

Das Konzept für das Euernbacher Dorfheim samt Feuerwehrhaus kommt voran - Stichtag ist im Herbst

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr
Das Konzept für das Gemeinschaftshaus geht voran. −Foto: DK-Grafik

Euernbach (PK) Dieses Mal soll es im September klappen: Die Pläne für das Gemeinschaftshaus in Euernbach sollen bis Herbst soweit sein, dass der Stichtag für das Förderprogramm gehalten wird. Am Montagabend hat es dazu wenig Nachfragen gegeben, dafür einige Appelle mit Nachdruck.

Seit inzwischen vier Jahren beschäftigen sich die Euernbacher mit der Frage, wie sich der Scheyrer Ortsteil entwickeln soll - und hoffen dabei auch auf Fördergelder der Europäischen Union. Wie weit die Pläne zu einem Gemeinschaftshaus auf dem Gelände des alten Wirtshauses gediehen sind, zeigten am Montagabend Gerhard Zach vom Planungsbüro Wipfler und Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler). Auch nach so vielen Monaten steht das Dorf noch hinter dem Wunsch nach einem Gemeinschaftshaus: Etwa 30 Interessierte kamen zum Treffen des Arbeitskreises ins Pfarrheim. Sterz verwies dabei noch einmal auf den Grundgedanken, warum ein solches Vorhaben in Euernbach sinnvoll ist: "In Euernbach funktioniert das Leben über die Vereine - das haben wir so in keinem anderen Scheyrer Ortsteil mehr." Daher brauche Euernbach eben auch einen Platz für diese Vereine und Gruppen.

Inzwischen sind die Überlegungen zu dem 1006 Quadratmeter großen Areal weit gediehen. "Wir haben heiß diskutiert", sagte Sterz. Die Idee von einem großen Gebäude war zu Beginn im Raum gestanden, schließlich war im Laufe der Zeit auch von einem Anbau für die Feuerwehr die Rede - inzwischen sind zwei Gebäude geplant. Diese Frage hatte die Euernbacher in der Vergangenheit intensiv beschäftigt, doch Sterz erklärte mit Verweis auf die Vorgaben des Landratsamtes: "Die haben uns auf das Einfügungsgebot hingewiesen. Auch mit den zwei Gebäuden sind wir von der möglichen Kubatur hier wohl schon an der Grenze."

Laut dem aktuellen Plan ordnen sich die Gebäude U-förmig auf dem Gelände an. "Im Dorfheim haben wir unten das Stüberl mit Möglichkeit zu einem großen Saal", fasste Zach zusammen. Im ersten Stock sollen die Vereine unterkommen, vor allem die Schützen: Zehn Schießstände sind geplant, eine Waffenkammer - und Umkleiden samt Duschen, die auch andere Gruppen nutzen können. "Im Dachgeschoss haben wir den Jugendbereich." Außerdem sei dort Platz für Lager und Technik, so der Planer. "Verändert hat sich das Haus für die Feuerwehr", sagte Zach zum zweiten geplanten Gebäude. Denn einerseits soll es eine Fahrzeughalle geben, andererseits auch einen gut 30 Quadratmeter großen Umkleidebereich, der als Anbau entstehen soll. "Der ist jetzt nochmal größer geworden - und entsprechend der Freisitz kleiner." Die beiden Gebäude - Feuerwehrhaus mit Umkleide auf der einen Seite und Dorfheim auf der anderen - sollen durch eine überdachte Sitzgelegenheit verbunden werden. Hinter dem gesamten Bau sollen die nötigen Stellplätze entstehen.

Große Nachfragen gab es zu diesem Vorschlag nicht mehr. Zwar kritisierte ein Euernbacher die Südseite des Dorfheims, an der momentan kaum Fenster vorgesehen sind; ein anderer wollte die Möglichkeit von Oberlicht im Dorfheim klären; außerdem war ein Gründach kurz Thema - doch eine Diskussion zu derartigen Detailfragen sollte gestern nicht stattfinden. Daraufhin appellierte auch Markus Fiederer, als Scheyrer Gemeinderat zu Gast bei der Arbeitskreissitzung: "Verliert euch nicht in Details. Die Zeit drängt." Schließlich stehe der aktuelle Gemeinderat zu dem Projekt - was ein neu gewähltes Gremium dazu sagen würde, sei hingegen offen. "In zwei Jahren sind Kommunalwahl", erklärte Fiederer, der gemeinsam mit seiner Wählergruppe-Gemeinde-Scheyern-Kollegin Tilly Grubwinkler nach Euernbach gekommen war. "Ziel muss es sein, das in dieser Legislaturperiode umzusetzen."

Von dieser Zeitspanne wollten die Euernbacher am Montag aber nicht reden - sie haben vielmehr diesen Herbst im Blick. Denn im September ist der Stichtag für die Förderanträge im Rahmen des Eler-Projektes, auf die man in Scheyern von Anfang an hoffte. Der nächste Stichtag wäre erst wieder im September 2019. "Den ersten Abgabetermin, den wir für 2017 angepeilt hatten, haben wir nicht gehalten", stimmte Sterz zu. "Jetzt haben wir bis September Zeit." Das wiederum konkretisierte der Euernbacher Ortssprecher Xaver Ostermeier noch einmal: "Termin ist im September - aber wir wurden schon darauf hingewiesen, dass wir früher abgeben sollen. Im August ist bei den Ämtern Urlaubszeit. Wir haben also Zeit bis Juli." Planer Zach allerdings sieht diese Spanne noch als machbar an: Er geht davon aus, dass bis dahin ein genehmigungsfähiger Plan vorliegen kann und auch die Eckpunkte mit Landratsamt und den Förderprogrammen abgeklärt sind.
 

Pläne zur alten Schule

Ortssprecher Xaver Ostermeier brachte am Montagabend noch die Rahmenbedingungen für das geplante Gemeinschaftshaus ins Spiel. "Das bestehende Feuerwehrhaus ist mit bedacht, das soll dann ein Lager werden", sagte er. Denn bisher nutzen viele Vereine die alte Schule als Lager, ziehen dann aber ins bisherige Feuerwehrhaus und die neuen Gebäude um. "Wenn wir das Projekt nicht machen, sind Reparaturen an der alten Schule nötig, damit die Vereine das Gebäude weiter nutzen können - das würde keinem Verein gerecht werden."

Wie Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) erklärte, seien die bisherigen Mieter der alten Schule im vergangenen Herbst auf eigenen Wunsch ausgezogen. Das Gebäude gehört der Gemeinde. "Wenn das Gebäude so nicht mehr benötigt wird, was sollen wir tun?", stellte Sterz als Frage in den Raum. Eine Möglichkeit - vorbehaltlich einer Entscheidung des Scheyrer Gemeinderates - wäre es, das denkmalgeschützte Gebäude zu verkaufen und den Gewinn für die Finanzierung des Gemeinschaftshauses zu nutzen. Kaufanfragen habe es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, so Sterz.

Die Gemeinde könnte somit das Geld aus dem Verkauf der alten Schule, die möglichen Zuschüsse aus dem Eler-Programm der Europäischen Union, weitere Zuschüsse von Seiten des Deutschen Sportschützenbundes für den Schießstand und andere derartige Fördertöpfe investieren in ein neues Dorfheim samt Feuerwehrhaus. Außerdem setzt Sterz auch auf die "Manpower der Eimbecker".