Wolnzach
Das Zahlenwerk steht zur Abstimmung

Marktgemeinderat befasst sich an diesem Donnerstagabend mit dem Haushaltsplan für 2021

03.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:11 Uhr

Wolnzach - Über den kommunalen Haushalt für dieses Jahr sowie die Finanzplanung der kommenden Jahre entscheidet der Marktgemeinderat an diesem Donnerstagabend.

Beraten wurde das umfangreiche, von der Wolnzacher Kämmerei erstellte Werk, allerdings schon zuvor, denn der Entwurf wurde bereits Anfang Februar allen Gemeinderäten ausgehändigt. Wie sie sich zu dem Zahlenwerk stellen, wird dieser Abend zeigen, Kämmerer Markus Rieder spricht derweil von "sehr konstruktiven Vorgesprächen".

Der Haushaltsplan einer Kommune ist ein komplexes Werk, in Coronazeiten eines, das sich laut dem Wolnzacher Kämmerer bestimmten Gegebenheiten anpassen muss. Vor allem im vergangenen Jahr, als das Geschehen alle überrollte, zeigte die Pandemie Auswirkungen auf den gemeindlichen Haushalt: Sehr vorsichtig hatte man die Zahlen angesetzt, vor allem in den Gewerbesteuereinnahmen hatte man mit knapp drei Millionen - sonst waren es hier gut 1,5 Millionen Euro mehr - deutlich weniger angesetzt. "Tatsächlich ist es am Ende sogar noch weniger geworden", so der Wolnzacher Kämmerer: Für 2020 schlugen lediglich 2,01 Millionen Gewerbesteuereinnahmen zu Buche, "die Rettung" sei der durch den Freistaat Bayern im Dezember ausbezahlte Ausgleich zur coronabedingten Gewerbesteuerminderung in Höhe von 2,35 Millionen Euro gewesen. Auch diese Zahlen sind in dem Vorschlag zusammengefasst, den die Marktverwaltung an diesem Abend präsentieren wird.

Im Vorfeld hat das Zahlenwerk bereits verschiedene Stationen durchlaufen, wurde allen Gemeinderäten ausgehändigt, mit den drei Bürgermeistern Jens Machold (CSU) und seinen Stellvertretern Josef Schäch (GfW) und Werner Hammerschmid (SPD) vorberaten - auch im Rahmen einer Sitzung des Wirtschafts-, Finanz- und Sozialausschusses in der vergangenen Woche. Reguläre Mitglieder dort sind Jens Machold (Vorsitzender), Josef Schäch (GfW), Katharina Gmelch, Roman Neuber, Ferdinand Schmidpeter (jeweils CSU), Anja Koch und Simon Zimmermann (jeweils FW), Birgit Janecek (Grüne), Fabian Röhrich (FDP) sowie Marianne Strobl (SPD), die allerdings mittlerweile aus dem Gemeinderat ausgeschieden ist und in dieser Sitzung eben durch Werner Hammerschmid vertreten wurde.

Die Stimmung im Vorfeld sei "konstruktiv und sehr angenehm" gewesen, ganz anders als in den Vorjahren, so der Kämmerer. Denn tatsächlich war der Haushalt in den vergangenen Jahren ein explosives Thema, beginnend mit dem Jahr 2014, als sich der damals neu gewählte Gemeinderat in dieser Konstellation erstmals damit befasste. Damals gab es große Aufregung und am Ende gleich acht Gegenstimmen; 2015 war es zwar nur mehr eine, jedoch wurden etliche Fragen aufgeworfen; 2016 stimmten zwei Räte dagegen, 2017, 2018 und 2019 drei; gegen den Coronahaushalt 2020, der wegen der Kommunalwahlen und wegen der Pandemie erst im Juni und damit bereits von diesem Gemeinderat behandelt wurde, gab es eine Gegenstimme.

Auch aus zeitlicher Betrachtung ist dieser Haushalt ungewöhnlich: "Wir sind heuer sehr früh dran", formuliert es der Kämmerer: Tatsächlich ist der 2021er-Haushalt mit einem Abstimmungstermin Anfang März der früheste der vergangenen Jahre. Zum Vergleich: 2020 stand er am 25. Juni auf der Tagesordnung, 2019 am 9. Mai, 2018 am 15. März, 2017 am 4. Mai, 2016 am 7. April, 2015 am 11. Juni und im Kommunalwahljahr 2014 gar erst am 3. Juli. Im Gesamtvolumen hat der Wolnzacher Haushalt im Jahr 2018 die 30-Millionen-Euro-Grenze erstmals überschritten und sich seither dort eingependelt. Das Haushaltsvolumen steigerte sich in den vergangenen fünf Jahren von knapp 29 Millionen Euro im Jahr 2016 auf rund 34 Millionen Euro im Jahr 2020.

Etwas mehr Einarbeitungszeit hatten sich manche Ratsvertreter im vergangenen Jahr gewünscht, dem sei man heuer entgegengekommen, heißt es dazu aus der Marktverwaltung. Die Haushaltsberatung steht am Anfang der Gemeinderatssitzung, die an diesem Donnerstag um 19 Uhr in der Preysinghalle beginnen wird. Zutritt haben nur Zuhörer, die sich zuvor zur Teilnahme angemeldet haben.

WZ

Karin Trouboukis