Zum
Das Wort Ehrenamt nicht verstanden

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Zum Artikel "Jetzt formieren sich die Befürworter", DK vom 17. Januar:

Sehr geehrte Mitglieder des Bündnis Auen-Nationalpark, ich beziehe mich auf den Artikel zur Gründung eines Bündnisses, das den dritten Nationalpark an der Donau fördern will. Gemeinnützigen Vereinen, die in der Veranstaltung genannt wurden, wirtschaftliche Interessen zu unterstellen, zeigt, dass Sie von dem Wort Ehrenamt nicht viel verstanden haben und dies sogar in ignorantester Weise gegenüber allen Ehrenamtlichen im Freistaat verkünden. Dass ein Verein Interesse an seinem Fortbestand für kommende Generationen hat, ist selbstverständlich, warum sollten sich Leute ehrenamtlich engagieren, wenn sie kein Interesse am Erhalt ihres Vereins und an der Ausübung ihrer Freizeitaktivitäten hätten.

Dass ein Ehrenamt Zeit und auch Geld frisst, sollte auch den Ehrenamtlichen der Naturschutzverbände bekannt sein. Hier sind auch die Fischereivereine zu nennen, zum Beispiel der Kelheimer Verein, der nach eigenen Angaben noch rund eine Million Euro Restschulden vom Erwerb der Fischereirechte aus der Insolvenzmasse der Technocell AG zu tilgen hat. Ich denke, Sie sollten etwas empathischer vorgehen und mehr Verständnis für die Existenzängste der Vereine haben.

Zum Thema Betretungsverbote gebe ich Ihnen recht, es wird sicherlich kein "Betretungsverbot" sondern ein "Wegegebot" geben, so wie in bestehenden Nationalparks. Vielleicht können Sie den Unterschied erklären zwischen dem "Verbot, vom Weg abzugehen" und der "Pflicht, auf dem Weg zu bleiben". Für mich bedeutet beides eine Einschränkung meiner persönlichen Freiheit. Mich würde zum Beispiel interessieren, wer Pilze bei Einhaltung des Wegegebots finden kann . . . (diese "verdrehte Wahrheit" ist in den Verhaltensregeln des Donau-Auen-Nationalparks in Österreich zu finden: www.donauauen.at" class="more"%>).

Worauf ich auch sehr gespannt bin: wie man mit der bestehenden Natur, die jetzt "ohne Nationalpark" über viele Jahre entstanden ist, für eine Änderung werben will. Ich finde unsere Donau und die Natur wundervoll - so wie sie ist. Ich vermisse nichts, ich fühle mich wohl und habe keinen Wunsch nach Veränderung. Mir gefällt meine Heimat und so will ich sie für meine Kinder und Enkel erhalten: Natur pur zum Anfassen!

Robin Kobl,

Ihrlerstein