"Das wird eine harte Nummer für uns"

Löwen-Trainer Michael Köllner will gegen formstarke FC Viktoria Köln den fünften Sieg in Serie

19.04.2021 | Stand 28.04.2021, 3:33 Uhr

München - Dass es am letzten Drittliga-Spieltag vielleicht doch noch ein Aufstiegs-Finale gegen den FC Ingolstadt geben könnte, das war vor vier Wochen die vage, aber nicht unbedingt realistische Löwen-Hoffnung.

Marschiert der TSV 1860 München aber nun so weiter wie in den vergangenen Spielen, ziehen die Sechziger aber vielleicht schon lange vorher an der schwächelnden Konkurrenz vorbei. Seit dem vergangenen Wochenende haben sie den Aufstieg wieder selbst in der Hand. Das Heimspiel gegen Viktoria Köln am Dienstagabend (19 Uhr) gehört allerdings zu den größten Herausforderungen dieser Restsaison.

Als "Road to Gelsenkirchen" haben die Löwen-Fans den spannenden Endspurt in der 3. Liga inzwischen ausgerufen, und wenn ihre Mannschaft weiterhin mit einem solchen Tempo unterwegs ist wie in den letzten vier Spielen (vier Siege), wird ein Zweitligaduell mit dem so gut wie sicheren Erstligaabsteiger FC Schalke 04 auch immer wahrscheinlicher. Aus neun Punkten Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz wurden innerhalb von vier Wochen nur noch zwei. Weil es am 38. Spieltag zum Abschluss noch nach Ingolstadt geht, können die Löwen selbst ihr sportliches Schicksal bestimmen.

"Die Lage ist nicht hoffnungslos", kommentierte Trainer Michael Köllner (Foto) nach dem 2:0-Derbysieg im Stadtduell gegen Türkgücü mit einem Augenzwinkern. Kampfansagen gab es vor der Englischen Woche dann allerdings nicht mehr. "Rostock, Dresden und Ingolstadt stehen zurecht vor uns", sagt der 51-Jährige. Dass es freilich trotzdem immer mehr Fragen nach dem Aufstieg gebe, "das nehme ich wahr, und es ist ein Kompliment an unsere Mannschaft", sagt Köllner. "Nicht mehr und nicht weniger. " Und doch: Bei einem Sieg würden die Löwen heute zumindest an den spielfreien Dresdenern und bis mindestens Mittwochabend auch an Ingolstadt (in Lübeck zu Gast) vorbeiziehen, würden vorlegen und die Konkurrenz weiter unter Druck setzen. "Vielleicht spüren sie ein bisschen die Angst des Verlierens, ihren Platz zu verteidigen und zeigen deshalb Nerven", meint Köllner, der betont: "Aber ich beschäftige mich ausschließlich damit, welche Dinge wir aktuell für uns regeln können. Und aktuell können wir regeln, Viktoria Köln zu besiegen. "

Zunächst müssen die Löwen nämlich eine ihrer größten Herausforderungen dieser letzten sechs Spiele bewältigen. Mit der Viktoria kommt die (neben 1860 und Magdeburg) formstärkste Mannschaft der 3. Liga ins Grünwalder Stadion. Sechs der letzten sieben Spiele gewannen die Kölner, die sich aus der Abstiegsgefahrenzone auf den sicheren achten Rang nach vorne schoben. Auswärts war die Mannschaft von Olaf Janßen zuletzt sogar viermal in Folge siegreich. "Vom Spielerkader her sind sie unter den Top fünf oder sechs der Liga einzuordnen", sagt Köllner. "Das wird eine harte Nummer für uns. Aber wir haben in den vergangenen Wochen ja schon mehrere harte Nummern vor uns gehabt - und haben sie am Ende auch gut erledigt. "

In der Zwischenzeit hat Spitzenreiter Dresden nach vier Tagen Quarantäne wieder das Individualtraining aufgenommen. Wie die Sachsen am Montag bekanntgaben, wurden zuvor alle Spieler sowie das Trainer- und Betreuer-Team einem Schnell- und einem PCR-Test unterzogen. Da alle Schnelltests negativ waren, konnte individuell trainiert werden. Der Verein erwartet für den heutigen Dienstag alle Ergebnisse der PCR-Tests. Fallen diese sowie die einer weiteren Testreihe negativ aus und das Dresdner Gesundheitsamt stimmt zu, kann Dynamo ab Mittwoch das reguläre Mannschaftstraining wieder aufnehmen.

Wegen zweier positiver Tests im Spielerkader in der vergangenen Woche wurde die gesamte Mannschaft in Quarantäne geschickt. Die Partien gegen den MSV Duisburg am vergangenen Samstag sowie gegen den KFC Uerdingen an diesem Dienstag wurden daraufhin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgesagt.

DK/Foto: Imago Images