Hilpoltstein
"Das wird der leichteste Tag des Jahres"

Der dreifach amputierte US-Amerikaner Rajesh Durbai ist einer von vielen Athleten mit Handicap

28.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:10 Uhr
Staunende Profis: Der dreifach amputierte US-Amerikaner Rajesh Durbai stellt sich bei der Challenge-Pressekonferenz vor. −Foto: Foto: Münch

Hilpoltstein/Roth (jom) Nicht allein die Profis stehen beim Challenge-Triathlon im Mittelpunkt, sondern auch die Athleten mit Behinderung, die beim Rother Rennen seit jeher ohne Antrittsgeld starten dürfen.

An diesem Sonntag starten beim Challenge besonders viele Athleten mit Handicap, von denen Veranstalter Felix Walchshöfer gestern den US-Amerikaner Rajesh Durbai bei der Pressekonferenz in der Rother Kulturfabrik besonders vorstellte.

Der Triathlet aus New York ist der erste dreifach amputierte Athlet, der den legendären Ironman auf Hawaii schon einmal bewältigt hat. 14 Stunden, 19 Minuten und 12 Sekunden benötigte er im Jahr 2010 für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Der heute 40-Jährige wurde mit Knochenmissbildungen geboren und bereits wenige Monaten nach der Geburt mussten ihm beide Beine und der rechte Arm amputiert werden. Sein Leben sei jeden Tag ein Challenge, also eine Herausforderung, sagte Durbai vor den versammelten Topathleten. Der Wettkampf am kommenden Sonntag sei im Vergleich zu seinem Alltag daher "der leichteste Tag des Jahres. "

Garantiert nicht einfach wird der Tag für den Franzosen Matthiau Hiltenbrand, der seinen behinderten Freund Yves Vorburger durch das Rennen bringen wird. Beim Schwimmen zieht er Yves im Boot hinterher, für das Radfahren hat er ein Spezialtandem und auf der Laufstrecke schiebt er ihn in einem Rollstuhl vor sich her.

Auf diese Weise sind am Sonntag auch Vater Jeff und Sohn Johnny Agar unterwegs - nur mit dem Unterschied, dass der Sohn den letzten Kilometer mit einer Gehhilfe selbst zurücklegen will. Sollte er diesen Kraftakt durchstehen, wird es wohl einer der mitreißendsten Zieleinläufe am Sonntagabend im Rother Triathlonstadion.

Dort wird aus der Reihe der Starter mit Handicap auch der Spanier Rafael Lopez Ordonez erwartet. Der 56-jährige Professor aus Spanien ist Rollstuhlfahrer. Er bestreitet das Rennen allein und wird nur in den Wechselzonen von seiner Frau unterstützt. Mit einer Begleitperson im ganzen Rennen unterwegs ist dagegen John Domandl, ein blinder Athlet aus Australien.