Das Wichtigste: Abstand halten

01.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:37 Uhr

Einmal Busfahrer sein: Thomas Felbier zeigt den Kindern den toten Winkel.

Waidhofen (ais) Vor der Grundschule Waidhofen steht ein hellblauer Schulbus, die Erstklässler umringen ihn. Auf dem Boden liegt ein großes, oranges Dreieck, auf dem "toter Winkel" zu lesen ist. Die ganze Klasse 1 a hat darauf Platz. Sie bekommen gerade Schulbustraining.

"Da dürft ihr nicht hingehen, da sieht er uns nicht", erklärt Josef Libal den Kindern. Denn in diesem Dreieck kann sie Simon – der gerade den Busfahrer spielt – nicht sehen. In einer Gemeinschaftsaktion von Spangler Touristik und der Fahrschule Libal werden die Erstklässler auch an der Waidhofener Grundschule gezielt über die Gefahren auf dem Schulweg aufgeklärt. Richtiges Einsteigen in den Bus ist wichtig für die neuen Fahrschüler. "Dieses Jahr haben wir auch in der ersten Klasse schon viele Buskinder, daher ist die Aktion sehr sinnvoll bei uns. Die schwersten Unfälle an Bushaltestellen passieren gleich in den ersten Wochen des Schuljahrs, wenn die Kleinen noch nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen", sagt Helga Kast. Sie ist Klassenlehrerin der 1a und hat ein wachsames Auge auf ihre Schützlinge.

Theorie und Praxis

"Wenn ihr den Busfahrer seht, dann sieht er euch auch", Busfahrer Thomas Felbier erklärt den Grundschülern die Theorie und zeigt ihnen dann gleich in der Praxis, was er meint. Julia steht direkt vor der Frontscheibe des Busses, doch der Busfahrer kann sie nicht sehen. Erst als sie etwa zwei Meter rückwärts gegangen ist, kann er Julia erkennen – und sie ihn auch. "Das allerwichtigste ist Abstand halten – vor, hinter und neben dem Bus", bläut Thomas Felbier den Erstklässlern immer wieder ein.

Besonders beeindruckt sind die Kinder von dem Experiment mit dem Wasserkanister. Ein Plastikbehälter wird vor den Reifen des Busses gelegt. Selbst die stärksten Jungs der ersten Klasse hatten es nicht geschafft, ihn kaputt zu machen. Wasser spritzt und der Behälter ist platt, als der Bus darauf rollt. Dabei ist er noch ganz langsam. "Jetzt stellt euch vor, das wäre ein Kind gewesen", meint Josef Libal, und betretenes Schweigen breitet sich aus.

Richtiges Einsteigen

Etwa 45 Minuten dauert das Schulbustraining, bei dem die Kinder neben dem richtigen Verhalten vor Ankunft des Busses an der Haltestelle auch in das geordnete Einsteigen sowie das Verhalten während der Fahrt unterwiesen werden. Dabei wird nicht nur gelernt, sondern auch viel gelacht und entdeckt.