"Das werden zehn absolut aufregende Tage"

28.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:42 Uhr

Lisa Glas wird heuer als Wiesnkönigin das Zepter auf dem Eichstätter Volksfest schwingen. Im zivilen Leben arbeitet die 19-Jährige als Rechtsanwaltsfachangestellte in einer örtlichen Kanzlei. - Foto: kno

Eichstätt (kno) Sie sei ein "absolut kommunikativer Mensch", und entsprechend offen und locker bewältigt sie auch ihren ersten Pressetermin. Lisa Glas heißt die Wiesnkönigin 2009 und wird während des Volksfestes das Zepter schwingen: "Das werden zehn absolut aufregende Tage", ist die 19-Jährige im Gespräch mit dem EICHSTÄTTER KURIER überzeugt.

Den ersten hat die gebürtige Eichstätterin bereits hinter sich: Am Freitagabend wurde das – wie immer – gut gehütete Geheimnis beim Volksfestauftakt vor großem Publikum gelüftet. Für eine ihrer Pflichtaufgaben, das Dirigieren nämlich, hatte Wiesnkönigin Lisa vorher extra ein wenig Unterricht genommen.

Musikalität liegt der jungen Rechtsanwaltsfachangestellten, die heuer ihre Lehre beendet hat und in einer Eichstätter Kanzlei arbeitet, schließlich in den Genen: Vater Bernhard "Berni" Glas ist weithin bekannt als Trompeter der Eichiner Buam und war früher Mitglied des Fanfarenzugs. Ihr zwei Jahre älterer Bruder Johannes tut es dem Vater gleich und ist ebenfalls als Fanfarer aktiv. Lisa selbst hat in ihrer Kindheit und Jugend sieben Jahre Klavierunterricht genossen.

Natürlich seien ihre Eltern Heidi und Bernhard Glas stolz gewesen, als im Dezember vergangenen Jahres der Anruf des Vorsitzenden des Volksfestausschusses, Anton Straßer, gekommen sei, berichtet die 19-Jährige, die übrigens "solo" ist: "Es ist ja eine Ehre, ausgewählt zu werden." Dennoch habe sie vier Wochen Zeit gebraucht, um letztlich zusagen zu können. Das sei aber weniger daran gelegen, dass sie sich nicht so recht habe entscheiden können, sondern daran, "Arbeiten und Feiern" unter einen Hut bringen zu müssen. Mit ihrem Chef wurde aber rasch eine Lösung gefunden, so dass der Regentschaft nichts mehr im Wege stehen sollte.

Beim Volksfest kennt sich Lisa bestens aus: Schon als Kind ist sie mit ihren Eltern auf die Wiesn gepilgert, später als Jugendliche dann sowieso. Sie schwärmt von der gemütlichen Atmosphäre dort und der "immer guten Stimmung". Freilich sei sie nun ein wenig nervös, gerade in diesem Jahr, wo sie im Mittelpunkt stehen wird, aber ein paar Übungseinheiten für die obligatorischen Reden würden das Lampenfieber schon senken, ist sie sich sicher. Was die Ausstattung angeht, wird wohl auch nichts schiefgehen: Unter anderem ein eigens angefertigtes Dirndl-Unikat und eine Lederhose werden für standesgemäße Auftritte sorgen. Und auch sonst stimmen die Voraussetzungen: "Ich trinke gerne mal ein Bier, auch eine Maß."

Etwas schade findet die Wiesnkönigin allerdings, dass heuer am Volksfest neue Sperrzeiten gelten (Freitag, Samstag und Donnerstag ein Uhr, sonst zwölf Uhr): Somit falle der traditionelle nächtliche Ausklang im Weinhäusl leider etwas kürzer aus. "Ich hätte es schön gefunden, wenn es bei der alten Regelung geblieben wäre."