Wolnzach
Das Wasser wird teurer

Abnehmer des Zweckverbandes Ilmtalgruppe müssen sich ab 2019 auf eine Preiserhöhung einrichten

10.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:52 Uhr
Sauberes Trinkwasser frisch aus der Leitung ? dahinter steckt ein großer Aufwand. Wegen anstehender Investitionen wird der Zweckverband Ilmtalgruppe ab 2019 den Abnahmepreis erhöhen. −Foto: Oliver Berg/dpa

Starzhausen (WZ) Hochwertiges Wasser frisch aus dem Hahn - das ist keine Selbstverständlichkeit, vielmehr steht dahinter ein großer Aufwand. Rund 14.800 Abnehmer versorgt der Zweckverband Wasserversorgung Ilmtalgruppe, sie müssen sich ab 2019 auf einen höheren Wasserpreis einrichten. Grund: Es sind erhebliche Investitionen nötig.

"Wasser ist Leben." Das stand über dem großen Festtag, den der Zweckverband in seinem Verwaltungsgebäude in Starz-hausen im vergangenen Sommer gefeiert hat. Zur Erinnerung: Anlass der Feier war die Sanierung des Starzhausener Verwaltungs- und Maschinenhauses gewesen, nachdem die Anlagenteile dort fast 40 Jahre alt waren und zum Teil noch aus den Gründungszeiten des Zweckverbandes stammten. 2,9 Millionen Euro hat das alles gekostet, "gut angelegtes Geld", sagte Verbandsvorsitzender Günter Böhm bei der Einweihungsfeier.

Worte, die er jetzt wieder in den Mund nimmt, denn bald steht wieder eine aufwendige Baumaßnahme für den Zweckverband an, den entsprechenden Beschluss hat die Verbandsversammlung bereits gefasst. Dieses Mal wird aber nicht in Starzhausen gebaut, sondern in Uttenhofen: Dort muss ein neues Maschinenhaus errichtet werden, zudem braucht es im Wasserschutzgebiet Affalterbach auch noch zwei neue Brunnen. Böhm: "Das ist notwendig, um die Versorgungssicherheit für unsere Abnehmer zu gewährleisten." Heuer noch sollen die Planungen dafür erstellt werden, die eigentlichen Baumaßnahmen sind für das kommende Jahr angesetzt. Inklusive Befüll- und Brunnenleitung - alleine hier spricht man nach Auskunft des Zweckverbandsgeschäftsleiters Stefan Michl von rund 2,5 Kilometern Leitung - werden am Ende wieder Kosten in Millionenhöhe zu Buche schlagen. Für die Abnehmer im Versorgungsbereich der Ilmtalgruppe bedeutet das, dass sie sich ab dem 1. Januar 2019 auf einen Anstieg des Wasserpreises einrichten müssen - das ist eine direkte Folge der anstehenden Baumaßnahmen, die über den Wasserverbrauch refinanziert werden sollen. Wie hoch der neue Preis tatsächlich sein wird, das stehe noch nicht fest, allerdings hält der Geschäftsleiter mit einer Information ganz bewusst nicht hinter dem Berg: "Die Erhöhung wird schon spürbar sein." Allerdings müsse man dabei auch in die Waagschale werfen, dass die Ilmtalgruppe ihren Preis "über einen sehr langen Zeitraum" immer konstant gehalten habe, seit 2015 liege er bei einem Euro netto . "Das ist aber definitiv nicht mehr zu halten", so Michl. Vergessen dürfe man bei der anstehenden Wasserpreiserhöhung auch nicht, dass dahinter Maßnahmen stehen, die zwingend notwendig seien, um die Versorgungssicherheit für alle Abnehmer sicherzustellen, ergänzt Verbandsvorsitzender Günter Böhm: "Sauberes und gutes Trinkwasser braucht diese Investitionen."

Mit dem 1. Januar 2019 soll dann nicht nur der neue Preis, sondern zugleich auch ein Zweijahresturnus als neuer Kalkulationszeitraum im Bereich der Ilmtalgruppe eingeführt werden, bisher war der Wasserpreis immer auf vier Jahre festgeschrieben. Dazu habe sich die Verbandsversammlung - in ihr sitzen insgesamt zehn ehrenamtliche Verbandsräte aus allen Kommunen im Versorgungsgebiet, der Markt Wolnzach wird dabei von Roman Neuber und Georg Guld vertreten - aus organisatorischen Gründen entschieden, so Geschäftsleiter Stefan Michl: "So können wir flexibler reagieren."

Ganz bewusst wähle man bereits jetzt den Weg an die Öffentlichkeit, um die Abnehmer frühzeitig zu informieren und auf die zum Jahreswechsel anstehende Preiserhöhung vorzubereiten. Trinkwasser sei ein hohes Gut, das auch hohe Investitionen erfordere und auch die entsprechende Wertschätzung verdiene, so Verbandsvorsitzender Günter Böhm: "Hochwertiges Trinkwasser aus dem Wasserhahn wird oft zu selbstverständlich genommen. Aber da steckt viel Aufwand dahinter."
 

Karin Trouboukis