Ried
Das Warten hat ein Ende

Feuerwehr Ried-Hessellohe weiht neues Fahrzeug ein - Freiluftgottesdienst und Segen von Kaplan Leutgäb

10.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:30 Uhr
Das neue Fahrzeug der Feuerwehr Ried-Hessellohe segnete Kaplan Dominic Leutgäb. Zu der kleinen Feier am Sonntag waren neben Stadtpolitikern alle Kommandanten der Neuburger Ortsteilwehren gekommen. −Foto: Rein

Neuburg (DK) Rund 500.000 Euro gibt die Stadt Neuburg jedes Jahr für ihre Feuerwehren aus.

Das Geld sei bestens angelegt, denn die 550 Aktiven stünden im Ernstfall für die ganze Gemeinschaft mit ein. Mit diesem kleinen Feuerwehrfazit gratulierte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling der Wehr Ried-Hessellohe zu ihrem neuen Fahrzeug.

Sechs Jahre hatten die Rieder seit der Antragstellung warten müssen, doch jetzt stand das "Mittlere Löschfahrzeug" (MLF) geschmückt mit Sonnenblumen beim Freiluftgottesdienst bereit zur Segnung durch Kaplan Dominic Leutgäb. Der Priester wünscht sich Bereitschaft zum Mitmachen bei der Jugend und unversehrte Rückkehr von allen Unfall-, Brand- und Sucheinsätzen. So wie in mittelalterlichen Städten eine Löschverordnung Wasserkübel für jeden Haushalt vorschrieb, so setzen sich heute ausgebildete Feuerwehrleute für die Allgemeinheit ein.

Im Mai hatte ein Trupp der Rieder Wehr das neue Feuerwehrauto bei Hersteller Iveco in Ulm abgeholt. Bei der Rückkehr ließen die Feuerwehrdamen die Sektkorken knallen. Die ersten Einsätze sind bereits gefahren worden, heuer ein Dutzend, im Vorjahr 2018 waren es 24. Die Wehr muss in Neuburg-Nord relativ häufig ausrücken - wenn der Sturm im Rechtlerwald Bäume auf die Straße wirft, bei Unfällen am Galgenberg, Suchaktionen in und an der Donau und bei Brandmeldealarm im nahen Verbrauchermarkt.

Das technisch gut ausgestattete Löschfahrzeug (mit 1000-Liter-Tank) hat 188.000 Euro gekostet. Der Freistaat Bayern schickte 49.000 Euro Zuschuss, den Rest finanziert die Stadt Neuburg. Auch wenn es im Falle Ried etwa länger gedauert habe, "so hat der gesamte Stadtrat nie einen Zweifel gelassen, dieses Fahrzeug anzuschaffen", versicherte OB Gmehling. Sein Anliegen bleibe es, alle Stadtteilfeuerwehren technisch so auszurüsten, dass die Sicherheit für die Bevölkerung gewährleistet sei.

Der Feuerwehr Ried-Hessellohe gratulierte der Oberbürgermeister auch zur aufstrebenden Jugendarbeit. "Die Stadt Neuburg steht grundsätzlich hinter ihren Feuerwehren, und zwar von Bruck bis Bergen und von Heinrichsheim bis Bittenbrunn. "

Der Rieder Kommandant Markus Braun bedankte sich seinerseits bei den Stadtpolitikern für die Unterstützung. Das neue Einsatzfahrzeug und die gute Verfassung seiner Wehr führt er auf den Gemeinschaftsgeist in seiner Truppe zurück. Das "Projekt MLF" habe insbesondere Stadtbrandinspektor Markus Rieß unterstützt. Glückwünsche gingen an Alois Speth aus Bergheim, der als Kreisbrandinspektor die Nachfolge des früh verstorbenen Klaus-Peter Stark angetreten hat.

Hans Mayr, zuständiger Referent im Stadtrat, erneuerte sein Bekenntnis zur Feuerwehr und prophezeite gleichzeitig ein Ansteigen der Einsätze im Zuge des Klimawandels. Neue Fahrzeuge seien Ansporn für die Jugend und die Stadt Neuburg werde alles daran setzen, ihre elf Feuerwehren gut und gleich auszustatten. "Es kann nur etwas dauern", weil die Kommune mit Schulen, Kindergärten, Verkehr und Sanierung viele weitere Aufgaben zu erledigen habe.

20 Jahre lang hat sich die Feuerwehr Ried-Hesselohe mit einem ausgedienten Fahrzeug der Flugplatzfeuerwehr begnügt. Dann nahm man das 23 Jahre alte Auto der Feuerwehr Heinrichsheim, bis jetzt erstmals ein neues Einsatzfahrzeug anrollte. Und das Feuerwehrhaus war in den 80er-Jahren vorwiegend mit Eigenleistungen gebaut worden. Die Stadt ist also "günstig" davongekommen. Aber bei 30.000 Einwohnern und elf Wehren geht der Bedarf nie aus. Die Stadtwehr bekommt ein neues Fahrzeug, die Baringer brauchen auch eins und den Bittenbrunnern baut die Stadt 2020 ein neues Gerätehaus mit Schulungsraum.

Winfried Rein