Baar-Ebenhausen
"Das war’s wert"

Michael Kastner blickt auf ein Jahr als Landesschülersprecher zurück

01.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:06 Uhr

Beim Treffen mit Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch in München war neben Regionalschülersprecherin Antonia Delius und anderen auch Michael Kastner dabei. - Foto: oh

Baar-Ebenhausen / München (DK) Exakt ein Jahr lang war Michael Kastner aus Baar-Ebenhausen einer der bayerischen Landesschülersprecher. Sein Fazit: „Ich möchte diese Erfahrung nicht missen.“

Heute werden die sechs neuen Landesschülersprecher und ihre Stellvertreter gewählt, die Amtszeit von Michael Kastner ist beendet. Nochmals antreten wollte der 18-Jährige nicht – er schreibt heuer am Ingolstädter Apian-Gymnasium Abitur. Doch dieses eine Jahr im Amt möchte er nicht mehr missen. „Ich habe in dieser Zeit wirklich Fortschritte gemacht“, sagt er im Rückblick. „Eine Menge Leute“ hat er kennengelernt, war im Bayerischen Kultusministerium, in Berlin bei Bundesbildungsministerin Annette Schavan und vielen anderen.

Was für ihn aber fast noch wichtiger ist: „Ich habe Einblicke in die Politik bekommen“, erzählt der junge Mann – und den Umgang mit den Medien gelernt. Letzteres ist so verwunderlich nicht, war Michael Kastner doch auch zugleich der Pressesprecher des Gremiums. „Da lernt man, wie man ein Gespräch führen muss, um zu überzeugen und zum Ziel zu kommen“, sagt er. Journalist will er aber doch nicht werden, wie er auf Nachfrage betont. Eher schon Pressesprecher in einem Unternehmen.

Aber das hat noch Zeit, denn Michael Kastner muss nächstes Jahr sein Abitur schreiben, was dem nach eigener Einschätzung „guten Schüler“ vermutlich nicht so schwer fallen dürfte. Anschließend will er studieren, aber wohl nicht Journalismus, sondern Betriebswirtschaft oder Wirtschaftsingenieur.

Die Arbeit im Landesschülerrat hat natürlich viel von seiner Zeit in Anspruch genommen, was sich nicht nur auf Privatleben und Freizeit, sondern auch auf die Schule ausgewirkt hat. „An die 30, 40 Tage“ dürfte er deswegen im Apian-Gymnasium gefehlt haben. Doch der Einsatz hat sich gelohnt, findet der 18-Jährige in der Rückschau: „Das war’s wert.“

Erst vor kurzem haben sich Kastner und andere Schülersprecher mit Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (CSU) in München getroffen. „Die Hochschulen sollten schon während der Oberstufe in den Gymnasien Präsenz zeigen und den angehenden Abiturienten bei der Studienorientierung zur Seite stehen.“ So beschreibt Kastner in einer Mitteilung eine der Forderungen, die die Schülervertreter bei Heubisch vorbrachten.

Für das Gespräch im Wissenschaftsministerium hatten die gymnasialen Schülersprecher auch ganz konkrete Themen wie Studiengebühren im Gepäck. So könnten viele Schülerinnen und Schüler nicht nachvollziehen, zu welchem Zweck die Studienbeiträge verwendet werden und verstünden deshalb auch deren Sinn nicht. Es wäre daher wichtig, dass in Zukunft mehr Licht in diesen Bereich gebracht wird.

Ein besonderes Anliegen ist dem Landesschülerrat eine Verbesserung der Studienorientierung im Vorfeld der Hochschulreife. Die Schülervertreter nannten dem Minister dafür das P-Seminar in der Oberstufe des achtjährigen Gymnasiums, welches die Hochschulen als Plattform nutzen könnten, um den Schülerinnen und Schülern unter die Arme zu greifen. Das Projekt-Seminar (P-Seminar) soll sie bei ihrer Studien- und Berufswahl unterstützen. Darüber hinaus arbeiten die jungen Menschen ein Jahr lang in einem Projekt mit, das im Kontakt mit außerschulischen Partnern verwirklicht wird. Der Landesschülerrat fordert eine enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen selbst.