Ingolstadt
Das Vertrauen wächst

Nach langer Anlaufzeit kommt Florian Heller beim FC 04 endlich in Form – Vorfreude auf Paderborn

08.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:31 Uhr

Gute Stimmung: Florian Heller (rechts) hat sich mit seinen guten Leistungen zuletzt mehrfach für die Startelf empfehlen können. Trainer Tomas Oral freut sich ganz offensichtlich über die zusätzliche personelle Alternative - Foto: Djorovic/Imago

Ingolstadt (DK) Nach dem verheißungsvollen Auftakt in Frankfurt soll nun am Sonntag im Heimspiel gegen den SC Paderborn (13.30 Uhr) der nächste Coup gelingen. Zweitligist FC Ingolstadt geht gegen die seit sechs Spielen sieglosen Westfalen als Favorit, aber noch ohne Kapitän Stefan Leitl ins Rennen.

Siege sind die beste Medizin. Für alle, egal ob Fans, Spieler oder Trainer. „Wir konnten mit Spaß in die Woche starten“, strahlte Tomas Oral beim gestrigen Pressetermin, „das macht natürlich manches leichter.“ Der 2:0-Sieg in Frankfurt zum Auftakt in das Fußballjahr 2013 hat gut getan. „Jetzt müssen wir dieses Ergebnis gegen Paderborn vergolden“, sagt Mittelfeldmann Florian Heller.

Gerade wenn man den 30-jährigen ehemaligen Mainzer (49 Bundesligaeinsätze) in dieser Woche getroffen hat, war der neue Optimismus im Ingolstädter Team genau zu spüren. „Du willst mit mir reden, weil ich eine neue Frisur hab, oder“, begrüßt der 30-Jährige den Reporter mit einer Scherzfrage und wirkt dabei so locker, wie schon lange nicht mehr. Kein Wunder, denn nach einer schwierigen Eingewöhnungszeit stand Heller in Frankfurt bereits zum dritten Mal hintereinander in der Startelf. Das erste Mal seit seinem Wechsel im Januar 2012.

„Zu Beginn habe ich die Erwartungen – auch meine eigenen – ganz sicher nicht erfüllt. So selbstkritisch bin ich schon“, sagt Heller. Nach einem Halbjahr ohne Punktspieleinsatz war er zum FC04 gekommen, absolvierte dann innerhalb weniger Tage zwei Wintertrainingslager und plagte sich im Frühjahr immer wieder mit Verletzungen herum. „Die Anpassung hat bei ihm vielleicht etwas länger gedauert, aber wenn er so arbeitet wie zuletzt, kann man nicht auf ihn verzichten“, sagt Trainer Oral inzwischen. Heller, der sich selbst als „absoluter Familienmensch“ bezeichnet, hat eine weitere Erklärung für seinen Aufschwung. „Seit August sind meine Frau Kerstin und meine vierjährige Tochter Lea in Ingolstadt.“ Kein Wunder, dass er seit dem Sommer immer stärker wird.

Diesen Aufwärtstrend, verbunden mit dem Sprung auf Tabellenplatz sieben, beobachten die Fans des FC Ingolstadt auch bei ihrer Mannschaft. 29 Zähler nach 20 Saisonspielen können sich durchaus sehen lassen. Was bislang jedoch fehlt, sind mitreißende Heimspiele. Ob das am Sonntag mal wieder gelingt? „Paderborn braucht einen Sieg, wir müssen nicht auf Teufel komm raus stürmen“, sagt Trainer Oral dazu. Die Hoffnungen auf ein Offensivfeuerwerk sollten demnach nicht zu groß werden. „Wer diese ständige Dominanz will, muss vielleicht 70 Kilometer weiter in den Süden fahren“, sagt der FC-Coach mit einem Augenzwinkern. „Für uns geht es immer noch um die 40 Zähler, auch wenn wir uns natürlich in diesem Punkt weiterentwickeln wollen.“

Heller lässt durchblicken, dass die Spieler das berühmte Kribbeln spüren. „Unser Vertrauen, dass wir unser Spiel durchdrücken können, wird immer größer“, sagt er. Da personell mit Caiuby (vermutlich für Korkmaz) und Uludag (Bank) weitere personelle Alternativen entstehen, scheint der Optimismus angebracht. Allerdings werden nur rund 4000 Zuschauer erwartet.