Wolnzach
Das verlängerte Wohnzimmer

Bei Marianne und Josef Schrott verschmelzen Haus und Garten zu einer bezaubernden Einheit

02.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Foto: Karin Trouboukis

Wolnzach (WZ) Blaue Fensterläden strahlen jeden an, der auf der Josef-Reindl-Straße vorbeifährt, üppige Rosen wetteifern mit Salbei und Lavendel um den besten Duft und über allem weht die bayerische Fahne. Marianne und Josef Schrott genießen ihren Garten – und sind am liebsten immer draußen.

Es ist ihr erster Gang jeden Morgen, noch vor dem Frühstück: „Ich schaue immer nach, ob alles passt, wo etwas weggezupft werden muss, ob ich gießen muss“, erst danach gönnt sich Marianne Schrott die erste Tasse Kaffee. Am liebsten trinkt sie den mit ihrem Mann Sepp dann dort, was andere „Terrasse“ nennen würden. Für die Schrotts ist der Bereich zwischen Oleander und efeuumrankten Natursteinen viel mehr: „Das ist unser verlängertes Wohnzimmer“, sagt Josef Schrott, eines, das auch bei kühleren Temperaturen gerne genutzt wird. Denn: ein rollbarer Ofen sorgt dafür, dass es dem Ehepaar und allen Gästen, die sie hier gerne bewirten, nicht zu kalt wird.

Sanft plätschert das Wasser aus dem kleinen Brunnen, anmutige, kleine Steinfiguren säumen den Rand, vor dem satten Grün sich nach oben rankender Heckenrosen hebt sich einer in seiner Patina würdevoll ab, der Sepp Schrott ganz wichtig ist: Sein bayerischer Löwe erinnert ihn an seine Stammtischfreunde, von denen die meisten schon gestorben sind. Er hat einen Ehrenplatz im Garten des Ehepaares, das sich hier ein kleines Paradies geschaffen hat. Eines, das wunderbar harmoniert mit dem kleinen, schmucken Haus, das mit seinen weißen Wänden und den blauen Fensterläden auch ganz bayerisch daherkommt.

28 Rosensträucher, Geranien, Lavendel, Kakteen, die gerade gelb und rot aufgeblüht sind – um das alles kümmert sich Marianne Schrott mit viel Hingabe, Geduld und Freude, wie sie sagt: „Für die Blumen bin ich zuständig, für das Rasenmähen, das Heckenschneiden und das Abfallwegfahren mein Mann“, lacht sie, wohl wissend, dass er da viel zu tun hat. Denn die Hecke ist lang, der Rasen schwer zu mähen, weil das Grundstück stark ansteigt. Ein schmaler Streifen Rasen windet sich entlang der Josef-Reindl-Straße hinauf zum oberen Grundstücksrand, wo Sepp Schrott für seine Frau ein Hochbeet gebaut hat. Und damit sie ihre Blumenpracht noch besser zur Geltung bringen kann, hat er ihr zum Geburtstag auch noch einen in Metall gefassten Steinzaun konstruiert. Er umgrenzt das Blumenbeet, das Marianne Schrott am unteren Ende ihres Gartens angelegt hat. Von hier aus bietet sich ein Blick hinunter auf den Markt, der mit üppigen Rosen im Vordergrund gleich noch schöner ausschaut.