Ingolstadt
Das Tütle statt den Plastiksack

Umweltreferent wirbt für umweltfreundliche Einwegtaschen

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr
Umweltfreundliche Papiertasche: Geht es nach dem Umweltreferenten, wird man das Tütle bald häufig in der Stadt sehen. −Foto: Hammer

Ingolstadt (jhh) Die Stadt startet eine weitere Initiative, umweltschädliche Einwegtüten aus den Geschäften zu verbannen. Schon vor rund eineinhalb Jahren haben sich Ingolstädter Einzelhändler, der Innenstadtverein IN-City und der Stadtrat diesem Ziel verschrieben.

Unter anderem wurde eine eigene Ingolstadt-Einkauftasche vorgestellt. Tatsächlich sei das Bewusstsein vieler Verbraucher für das Thema größer geworden, sagt Umweltreferent Rupert Ebner.

Allerdings versichern manche Branchen, dass es ganz ohne Einwegtüten nicht gehen wird. Vor allem bei Spontankäufen hat nicht jeder gleich eine passende Tragehilfe zur Hand. Ebner hat gestern eine Lösung für das Problem vorgestellt: das Tütle. Dem Ingolstädter Umweltreferenten ist der besondere Papierbeutel nicht nur wegen der gemeinsamen schwäbischen Herkunft sympathisch.

Im Wesentlichen sprechen drei Punkte für das Tütle, so Ebner. Zum einen ist der Papiersack vollständig aus recyceltem Papier und enthält nicht wie andere Tüten Frischfasern. Allerdings sind auch für die Tüten "irgendwann Bäume gefällt worden", so Ebner. Um das auszugleichen, pflanzt die Initiative "Plant for the Planet" für 1000 eingesetzte Tüten einen neuen Baum. Die Herstellung erfolgt "komplett CO2-neutral", versichert Ebner. Das unterscheide das schwäbische Produkt von vielen anderen Herstellern. Darüber hinaus sei das Papier des Beutels nassfest, hielte also auch einem Regenguss aus und kann nach dem Einkaufen als Bio-Müll-Beutel verwendet werden. Die Papiertüte kann von der Bio-IN - anders als vermeintlich "kompostierbare Plastiktüten" - tatsächlich abgebaut werden.

Geschäfte, die sich für das Tütle interessieren, haben die Möglichkeit, auf dem Papierbeutel zu werben. Vielleicht - so schwebt es Ebner vor - tun sich ja auch einige Läden zusammen und schaffen sich größere Margen der Beutel an, um so bei der Anschaffung Geld zu sparen. Der Hersteller aus Dettenhausen (Kreis Tübingen) bietet zwei Größen an, die - je nach bestellter Menge und Individualisierungswünschen - zwischen 23 und 11 Cent kosten.

Grundsätzlich, betont Umweltreferent Ebner, sei es natürlich am umweltschonendsten, beim Einkaufen eine Tasche oder einen Beutel zu nehmen, der mehrfach verwendet wird. "Wenn aber doch einmal eine Einwegtasche benötigt wird, dann ist das Tütle die umweltfreundlichste Variante", versichert er.