Hilpoltstein
Das Topspiel der 2. Bundesliga

Hilpoltsteiner Tischtennis-Asse erwarten am Sonntag den Spitzenreiter TTC Passau

11.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Hilpoltstein (HK) Es ist das Spitzenspiel schlechthin: Am kommenden Sonntag um 14 Uhr trifft in der 2. Tischtennis-Bundesliga der Tabellenzweite TV Hilpoltstein auf den Tabellenführer TTC Fortuna Passau. Aus der ganzen Region werden die Tischtennisfreunde zu diesem besonderen bayerischen Derby in der Hilpoltsteiner Stadthalle erwartet.

Geht es nach der Tischtennisabteilung des TV Hilpoltstein, soll am Sonntag nicht nur der Spitzenreiter fallen, sondern zugleich auch der bisherige Rekordbesuch gegen Borussia Dortmund (450 Zuschauer). Schließlich begeistert das mittelfränkisch-niederbayerische Duell die Fans schon seit elf Jahren. So lange tummeln sich die Burgstädter bereits im Bundesliga-Betrieb.

Im vergangenen Jahr nach einer tiefgreifenden Bundesligareform von der 3. in die neue eingleisige 2. Liga aufgestiegen, entwickelte sich der krasse Außenseiter Hilpoltstein nicht nur zum Favoritenschreck, sondern sogar zum Herbstmeister. Der sensationelle 6:4-Sieg der Hilpoltsteiner Amateure bei den Passauer Profis leitete in der Vorrunde eine Serie ein, die selbst die Experten verblüffte: "Ein Pilot, ein Physiker und ein Student heizen den Profis ein", so lautete nur eine von vielen Schlagzeilen.

Der Pilot, Dennis Dickhardt (29), entwickelte sich im Vorrundenspiel in Passau gar zum Überflieger. Mit seinen beiden Erfolgen gegen die ehemaligen tschechischen Nationalspieler Tomas Sadilek (zur Zeit 13:8 Siege) und Frantisek Krcil (9:8) zeigte der frischgebackene bayerische Meister Dickhardt (7:11) zum wiederholten Mal in entscheidenden Situationen seine Nervenstärke. Auch der promovierte Physiker Nico Christ (4:14) riss sein schon verloren geglaubtes Match gegen Passaus französischen Neuzugang Can Akkuzu (13:10) aus dem Feuer, so dass dem Spitzenspieler der Fortuna dann auch gegen Studenten Alexander Flemming (7:12), seinem Pendant auf Hilpoltsteiner Seite, die Nerven flatterten.

Da fiel es gar nicht mehr ins Gewicht, dass Hilpoltsteins famoser Neuzugang Petr David (16:3) gegen Landsmann Krcil seine einzige Niederlage in der Vorrunde erlitt. In der Rückrunde muss David jedoch im vorderen Paarkreuz ran, und da weht eine raue Luft - schließlich ist hier die erweiterte Weltklasse vertreten. Gegen den Kroaten Frane Kojic (13:13) zum Beispiel, der sich jüngst bei den German Open gegen vier namhafte Gegner bis ins Hauptfeld durchkämpfte und erst dort gegen Timo Boll verlor, wird es für Petr David ebenso schwer wie für Alexander Flemming, der am kommenden Montag seine letzten Prüfungen an der Universität in Leipzig ablegt und der nach seiner Bronzemedaille bei der Clickball-WM in London erst kürzlich wieder ins normale Tischtennistraining eingestiegen ist.

Umso wichtiger könnten für Hilpoltstein die Doppel sein. In der Vorrunde holten die Hilpoltsteiner hier zwar nur einen Punkt, liegen aber in der Doppel-Bilanz mit 13:7 Siegen vor den Passauern (13:11), die mit Kojic/Sadilek eines der besten Doppel der Liga stellen. Auf dem Papier geht aber die Fortuna, die alle drei Spiele in der Rückrunde gewonnen hat, erneut als Favorit an den Start. Doch in der 2. Bundesliga kann bekanntlich jeder jeden schlagen.