Auch
Das Tablet als Speisekarte

Eine Essensbestellung per App ist äußerst bequem – Auf einige Dinge sollte man aber achten

18.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Auch bei knurrendem Magen hilft heutzutage das Smartphone. Mit Hilfe spezieller Lieferservice-Apps kann von daheim, unterwegs oder der Arbeit das Essen der Wahl bestellt werden. Der Vorteil von Anbietern wie Lieferheld, Pizza.de, Lieferando & Co. ist die riesige Auswahl. Die Apps sind kostenlos und schnell installiert. Dennoch sollten Nutzer vor der ersten Essensbestellung via App einige Punkte beachten:

n Was ist der Unterschied zur Telefonbestellung? Der Vorteil der App ist die Vielfalt: Alle kooperierenden Restaurants in der Umgebung werden angezeigt – idealerweise auf einer Karte. Egal, ob Sushi, indische Gerichte oder Pizza. „So können neue Sachen entdeckt werden“, sagt Dominik Hoferer vom Fachmagazin „Chip“. Ebenfalls nützlich: Meist liegt die gesamte Speisekarte in der App vor, Extrazutaten können einfach hinzugeklickt werden. „Das gelingt am Telefon nicht immer reibungslos.“

n Wie erkennt man gute Apps? Bei der Wahl der Apps geben die Bewertungen im App-Store eine gute Orientierung, sagt Hoferer. Ein Vorteil der weit verbreiteten Apps liegt in der Masse der Nutzer. Dadurch sei die Wahrscheinlichkeit von Lieferausfällen geringer, weil die Prozesse eingespielt sind. Einige Apps haben das „Service Tested“-Siegel des TÜV Saarland. Dafür wird nicht die App getestet, sondern eine Befragung unter den Nutzern durchgeführt. „Die Benotung spiegelt also die Meinung der Kunden wieder“, erklärt TÜV-Marktforscher Tobias Weiß.

n Was tun bei Verspätungen? Das bestellte Essen lässt auf sich warten, der Magen schlägt Purzelbäume. Am besten lässt man sich eine konkrete Lieferzeit bestätigen. Das ist ein Fixgeschäft, erläutert Rechtsanwältin Edith Kindermann. Kommt die Ware dann etwa eine halbe Stunde zu spät, muss der Kunde sie nicht annehmen. Bei Zeitfenstern („Lieferung in 30 bis 60 Minuten“) ist die Lage anders: Hier müsse der Kunde zunächst eine Nachfrist setzen, also beim Restaurant anrufen. Dieses Prozedere liefe aber häufig ins Leere, sagt Kindermann. Deshalb rät sie, Anbieter in der Nähe zu bevorzugen.

n Welcher Lieferdienst taugt etwas? Einige Apps haben ein Sterne-Rating. Kunden können dort die Lieferdienste bewerten. „Das ist ein guter Indikator“, sagt Dominik Hoferer, schränkt aber zugleich ein: „Wenn es genügend Wertungen gibt.“ Fünf Meinungen haben kaum Aussagekraft, fünfzig dagegen schon. Doch nicht nur die Bewertung liefert Hinweise.

n Was tun, wenn der Fahrer die falsche Mahlzeit liefert? Es ist ärgerlich: Statt der bestellten Pizza Salami kommt eine mit Pilzen. „Falsches Essen müssen Kunden nicht annehmen“, sagt Edith Kindermann. Bei schlechter Qualität, zum Beispiel kalten Speisen, sei eine Preisminderung möglich. „Diese aber unbedingt vor Ort verhandeln“, empfiehlt die Expertin vom Deutschen Anwaltsverein. Genau wie bei den Verspätungen gilt: Ansprüche richten Kunden in der Regel gegen das Restaurant, nicht gegen den App-Anbieter.

n Wie kann bezahlt werden? Die meisten Dienste ermöglichen eine Bezahlung direkt über die App, beispielsweise per PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung. Die klassische Barzahlung bei Anlieferung funktioniert auch. tmn