Mangelware
Das Sprachrohr der Jugend

Neuburger Nachwuchspolitiker treffen sich in einem eigenen Parlament

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Mangelware politischer Nachwuchs? Nicht in Neuburg. Hier gibt es ein eigenes Jugendparlament (Jupa), das sich aktiv an der Stadtpolitik beteiligt. Die DK-Jugendredaktion hat bei einer Sitzung im Rathaus vorbeigeschaut:

Eigentlich sind es 16 junge Leute. Zum ersten Treffen des Jahres haben sich neun von ihnen im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden. Das Jupa plant die Aktionen, die es in diesem Jahr veranstalten will. Politik machen, das heißt für das Gremium vor allem, Angebote für Jugendliche auf die Beine zu stellen – aber nicht nur das. Auch die Städtepartnerschaften mit Sète und Jeseník werden vom Jugendparlament gehegt und gepflegt. Regelmäßig arbeiten die Jugendlichen mit dem Seniorenbeirat zusammen, um Geld für soziale Zwecke zu sammeln. Als Beispiel hierfür dient der Verkauf von Suppe in der Vorweihnachtszeit. Bei den Neuburger Autotagen war man mit einem Stand vertreten und machte mit einer „Rauschbrille“ deutlich, wie sich die Wahrnehmung unter Alkoholeinfluss verändert. Eine Grillparty in der Gemeinschaftsunterkunft der Asylbewerber oder die Teilnahme an der Aktion „Saubere Stadt“ – das Programm des Jupa ist vielfältig.

Von einer ganz neuen Idee berichtet Marie-Luise Stadler, die Sprecherin: Auf der Homepage www.newcastlesforum.com ist eine Plattform entstanden, auf der sich alle Neuburgs dieser Welt austauschen können. Initiiert hat die Aktion das Jugendparlament im englischen „Neuburg“ – Newcastle. Ziel sei es, so die Sprecherin, dass sich die unterschiedlichen Jugendparlamente zusammentun und austauschen können. So könnte ein engerer Kontakt zu den Neuburgs in Australien, Kanada und Amerika (Newcastle), Tschechien (Nove Hrady), Dänemark (Nyborg), Georgien (Akhaltsikhe), Japan (Shinshiro), Malaysia (Kota Bharu), Lettland (Jaunpils) und der Schweiz (Neuchâtel) entstehen. Da sich die Homepage noch in einem Anfangsstadium befindet, kommen aus dem Jugendparlament auch gleich ein paar Anregungen, was an der Seite verbessert werden könnte. „Es wäre cool, wenn es die Homepage auch als App für das Smartphone geben würde“, sagt etwa Mike Lee Dang.

Die Neuburgs dieser Welt sollen sich also noch besser vernetzen. In diese Richtung geht auch das „Newcastle summit“. Es handelt sich hierbei um ein jährlich stattfindendes, einwöchiges Treffen von Bürgern aus den verschiedenen Neuburgs. Auch aus dem Jugendparlament dürfen jedes Jahr ein oder zwei Mitglieder daran teilnehmen. 2016 zum Beispiel findet der Austausch in Japan statt.

Mit Blick auf 2015 werfen die im Herbst stattfindenden Neuwahlen ihre Schatten voraus. Die Posten des Jugendparlaments werden alle drei Jahre neu besetzt. „Wir brauchen Nachwuchs, da muss jetzt schon langsam etwas in die Wege geleitet werden“, sagt Doris Stöckl (CSU), Jugendreferentin im Stadtrat und somit automatisch Vorsitzende des jungen Gremiums. Um auf die eigene Arbeit aufmerksam zu machen, wird das Jupa vor der Wahl von Schule zu Schule gehen und sich vorstellen. Momentan ist das jüngste Mitglied 15 Jahre alt, der Rest zwischen 17 und 21. Mitwirken darf aber jeder Neuburger ab dem zwölften Lebensjahr. „Es wäre schön, wenn wir wieder ein paar Jüngere ins Parlament holen könnten, denn unterschiedliche Altersgruppen haben unterschiedliche Interessen“, sagt Sprecherin Marie-Luise Stadler.