Thalmässing
"Das sind alles vernünftige Leute"

Verhältnisse im Thalmässinger Marktrat verschieben sich leicht, die gute Zusammenarbeit bleibt wohl bestehen

16.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:14 Uhr
Georg Küttinger bleibt Bürgermeister, aber seine Thalmässinger Liste verliert einen Sitz im Marktrat. Die CSU gewinnt einen dazu und wird stärkste Fraktion. Auch die Freien Wähler erobern einen Sitz mehr, die SPD verliert einen. −Foto: Tschapka

Thalmässing - "Es ist schon enttäuschend. Wir haben gehofft, dass wir unsere Sitze haten können. " Martin Hauke, Stimmenkönig der Thalmässinger Liste (TL), muss zur Kenntnis nehmen, dass seine Partei zwar mit Georg Küttinger den Bürgermeister stellt, aber nicht mehr stärkste Fraktion ist. "Die Karten sind neu gemischt worden", sagt Hauke. Da Fritz Loy nicht mehr kandidierte und Küttinger nicht auf der Liste der TL stand, "sind viele Stimmen neu verteilt worden".

 

Gewinner ist die CSU, die jetzt sieben statt sechs Vertreter in den Marktrat schickt und stärkste Fraktion wird und die Freien Wähler, die ebenfalls einen Sitz dazugewinnen und jetzt fünf Ratsmitglieder stellen. Das geht zulasten von TL und SPD, die den Fraktionsstatus verliert und nur noch zwei Sitze hat. Allerdings sind die Sozialdemokraten die weiblichste Partei im Gemeinderat. Denn mit Ursula Klobe und Lisbeth Zickler ziehen zwei Frauen für die SPD in den Marktrat ein.

Eine rein männliche Fraktion stellt die CSU. "Leider", sagt der alte und neue Fraktionsvorsitzende Michael Kreichauf. "Wir haben es wirklich versucht. " Doch sowohl Ute Möller auf Listenplatz 3, als auch Bianca Eisen (6) fanden bei den Wählern nicht genügend Anklang. Gerade für Ute Möller sei das Ergebnis schade, weil sie einerseits mit 810 Stimmen nur knapp gescheitert ist und andererseits Offenbau wieder kein Marktratsmitglied stellt.

Auch aus dem größten Ortsteil Eysölden kommt nur einer: Kreichauf selbst. Trotzdem ist der CSU-Fraktionschef insgesamt sehr zufrieden mit dem Ergebnis. "Es ist ein großer Vertrauensbeweis für die Fraktion und für mich persönlich. Ich sehe das als Bestätigung für unsere konstruktive Mitarbeit. " Man habe in den vergangenen sechs Jahren viele Anträge eingebracht. Und angesichts der riesigen Großprojekte, die anstehen, sollte man die kleinen Dinge nicht aus den Augen verlieren, mahnt Kreichauf. Insgesamt ziehe man in Thalmässing aber an einem Strang. "Die gute Zusammenarbeit wird bleiben", glaubt er.

"Die Arbeit wird so weitergehen, weil Georg Küttinger immer alle mitgenommen hat", sagt Martin Hauke (TL). Die Stimmung im Marktrat sei in den vergangenen sechs Jahren sehr gut gewesen und er gehe davon aus, dass das so bleibe, auch wenn einige neue Mitglieder in den Marktrat einziehen. Für die TL ist das lediglich Claus Lederer. Nicht mehr dabei sind Helmut Knoll (Listenplatz 3) und Peter Hauke (12), der extra auf einen aussichtsreicheren Platz verzichtet hatte, um neuen Kräften eine Chance zu geben. Doch die Verjüngungskur scheiterte. Weder Barbara Borzner (4) noch Antje Heidrich (6) schafften es in den Marktrat. So bleibt Fraktionssprecherin Eva Dorner einzige Frau der TL.

Auch die Freien Wähler (FW) haben mit Paula Medl nur eine Frau in ihren Reihen. Neben Fritz Loy, der nicht mehr antrat, haben alle amtierenden Markträte wieder den Sprung geschafft. "Alle, die drin waren, haben etwas zugelegt", sagt Karl Kirschner, stellvertretender Fraktionssprecher aus Pyras. "Das politische Dorf", scherzt er, weil Pyras, obwohl sehr klein, drei Markträte stelle. "Ich bin positiv überrascht", sagt Kirschner über das Abschneiden seiner FW. Er habe nicht unbedingt mit dem Zugewinn gerechnet. Besonders freue er sich für Werner Eckerlein aus Steindl, der "aus dem Stand das beste Ergebnis eingefahren hat". Karlheinz Fackelmeier aus Alfershausen hat immerhin drei Anläufe gebraucht.

Dass sich an der Zusammenarbeit im Marktrat mit den fünf neuen Mitgliedern groß etwas ändern werde, glaubt auch Kirschner nicht. "Das sind alles vernünftige Leute, mit denen man reden kann. "

HK

 

Robert Kofer