Hohenwart
Das sagen die Naturschützer dazu

05.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:52 Uhr

Hohenwart (oh) Seit Jahren setzt sich der Bund Naturschutz (BN) für den Erhalt der Birkenallee an der Staatsstraße zwischen Freinhausen und Hohenwart ein. Vor einem halben Jahr verbündeten sich dafür die Umweltverbände Landesbund für Vogelschutz (LBV) und BN.

In einer Pressemitteilung erklärten die Verbände jetzt, es sei ein Lichtblick, dass das vor drei Jahren beschlossene Bauvorhaben an der Staatsstraße 13 aus naturschutzfachlichen Gründen aufgegeben wurde. Das Gutachten, das die Verkehrssicherheit der 228 Birken entlang der Straße überprüfte und sie als ausreichend bezeichnet, ist für die Naturschützer ein Segen: „Somit hat eine der schönsten Alleen im Landkreis ein fachlich verbrieftes Recht auf Erhaltung.“

Die spezielle naturschutzrechtliche Prüfung des Ingenieurbüros Waeber in Schwabach befasste sich mit der Tierwelt in der Umgebung des Bauvorhabens. Insbesondere zwei Vogelarten würden beim geplanten Ausbau in ihrem Brutverhalten erheblich gestört, der Große Brachvogel und der Kiebitz. So bestehe keine Aussicht auf eine Ausnahmegenehmigung. Der Gutachter empfiehlt eine Variante durch die Wiesenlandschaft, die sich bei Schwaig mit der Staatsstraße kreuzt.

In einem Abstimmungsgespräch mit dem Landratsamt wurde das Vorhaben entlang der Birkenallee daraufhin aus der Planung genommen. „Dass es zu beiden Seiten der Allee acht Gelege des Großen Brachvogels mit gutem Bruterfolg gibt, kommt nicht von ungefähr“, schreiben nun die Naturschützer. In enger Zusammenarbeit mit einigen Landwirten hatte sich eine Arbeitsgruppe des LBV mit enormem Aufwand für die Brachvogelfamilien eingesetzt. LBV-Aktive würden während der Brutperiode die Nester bewachen. Die betreffenden Landwirte hielten beispielsweise mit Mutterkuhhaltung an der Grünlandbewirtschaftung fest. BN und LBV loben: „Würden sie, wie Berufskollegen in der Umgebung, umbrechen und Mais anbauen, wäre es um den Fortbestand der Brachvögel geschehen.“

Auch für die 13 noch vorhandenen Brutpaare des Kiebitz gehe es ums Überleben. Ihre Gelege fielen bei der Maisaussaat oft der Sämaschine zum Opfer. „Zwar nisten die Vögel dann gleich noch mal, aber die Küken haben unter den hochwachsenden Pflanzen zu wenig Sonne und sterben oft an Unterkühlung.“ Auch hier könnte der Mensch helfend eingreifen, heißt es in der Pressemitteilung. „Aber wir können nicht noch mehr machen.“