Paulushofen
"Das Runde muss ins Runde"

Paulushofener Swingolfer wollen den Sport mit Fördergeldern voranbringen – Europaweite Projekte

17.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:54 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Paulushofen (DK) Die Europäische Swingolf-Föderation mit dem Paulushofener Präsidenten Josef Gerneth versucht, durch ein europaweites Konzept Fördertöpfe zu öffnen. Vor allem die Programme Erasmus plus und Leader sollen angezapft werden. Die Verantwortlichen haben viele Pläne.

„Unsere Philosophie war und ist es, diesen Sport bekannt zu machen und zu fördern“, berichtete Gerneth, während sich die Kinder im Rahmen des Ferienprogramms bei Swin- und Fußballgolf austobten. Die Aktiven haben vor allem das europäische Förderprogramm Erasmus plus ins Auge gefasst. „Im Zentrum des neuen EU-Programms steht die Förderung der Mobilität zu Lernzwecken und der transnationalen Zusammenarbeit. Wichtig ist der Austausch bewährter Praxis im Bildungs- und Jugendbereich. Im Sport wird sich das Programm vor allem auf Kooperationsprojekte und den Breitensport konzentrieren“, erläuterte Gerneth.

Aufmerksam gemacht auf dieses EU-Programm wurde der Paulushofener durch Albert Deß. Seit 2009 ist Deß im EU-Parlament Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. „Im Oktober wollen wir den entsprechenden Förderantrag stellen. Ich erwarte mir schon etwas aus diesen Töpfen, da die Mittel oft gar nicht abgerufen werden“, zeigt sich Gerneth zuversichtlich. Im April waren die Swingolfer knapp an einer Förderung vorbei geschrammt. „Nun geht es Stück für Stück weiter. Es ist wie ein Puzzle – irgendwann passt es dann mal zusammen“, ist sich Gerneth sicher.

Auch im Bereich des Schüleraustausches innerhalb der Mitgliedsländer Deutschland, Belgien, Frankreich, Schweiz und Österreich bewegt sich etwas. Ein Austausch hat bereits zwischen Frankreich und der Schweiz stattgefunden. Ab dem neuen Schuljahr soll sich daran auch Deutschland beteiligen. „Wir wollen Schülern anderer Länder an fünf Tagen zeigen, wie man bei uns lebt. Dazu gehören unter anderem auch Betriebsbesichtigungen“, meint der Paulushofener. Geplant ist zunächst ein Schüleraustausch mit Frankreich. Der Austausch soll einfach aufgebaut, aber dennoch effektiv sein. Laut Gerneth ist noch unklar, ob im September mit Beilngrieser Schulen oder Bildungseinrichtungen in Norddeutschland begonnen wird. Diesbezüglich müssten noch Gespräche geführt werden. Besonders am Herzen liegen dem Paulushofener Präsidenten Menschen mit Behinderung, denen er ebenfalls die Teilnahme am Swingolf-Sport ermöglichen möchte. Voraussetzungen wären allerdings barrierefreie Plätze, Behindertentoiletten und spezielle Rollstühle für die Spieler. „Hier wollen wir mit Österreich zusammenarbeiten. So gibt es über das Leader-Programm höhere Zuschüsse“, hat Gerneth herausbekommen. Normal seien es 65 Prozent und in Zusammenarbeit mit einem anderen Land sogar 80 Prozent. Behindertengerecht ausstatten will Gerneth gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Anton Ambros auch das Paulushofener Swingolf- und Fußballgolf-Gelände.

Ebenjene beiden Freizeitbetätigungen waren jüngst auch Bestandteil des Ferienprogramms der Stadt Beilngries. „Das Runde muss ins Runde“ hieß es für acht Buben und Mädchen auf dem Fußballparcours. Drei Kinder eiferten außerdem ihrem großen Vorbild, der Paulushofener Europameisterin und Deutschen Meisterin Sarah Streuber, nach und versuchten die ersten Schläge auf dem etwas ausgebrannten „Green“ der Swingolf-Anlage.

„Swingolf ist ein Golfspaß, der leicht und schnell erlernbar ist und für den man keine teure Ausrüstung braucht“, sagte Christine Gerneth bei der Begrüßung der Kinder und der Jugendbeauftragten der Stadt Beilngries, Romana Herrler. Als Betreuerin stellte sich Julia Prießner zur Verfügung. „Ziel ist es, einen Hartschaumball mit Hilfe eines Universalschlägers mit möglichst wenig Schlägen ins Loch zu befördern“, ging Christine Gerneth kurz auf die Spielregeln ein und erklärte die richtige Körperhaltung beim Abschlag. Bei sommerlichen Temperaturen verlangte die Anlage den Kindern so einiges ab.

Schnell hatten sich die Teilnehmer der zweiten Gruppe die Fußbälle geschnappt und stürzten sich damit auf den entsprechenden Parcours. Die acht Buben und Mädchen wurden von Nick Krämer und Nadine Geißler betreut. Die 18-Loch-Anlage erstreckt sich auf 1,2 Hektar Sportrasen und ist die erste ihrer Art in der Region. „Ich weiß schon, was ich machen muss. Ich muss den Ball durch das Loch im Holzstapel schießen“, brauchte Johanna keine große Einweisung und setzte sofort zum Schuss an. Dass es beim ersten und auch beim zweiten Mal nicht klappte, nahm das Mädchen gelassen: „Dann versuche ich es halt ein drittes Mal“. Und diesmal fand der Ball seinen Weg durch die Röhre. Mehrere Hindernisse, wie Olympische Ringe, Traktorreifen oder ein Vulkanhügel, sorgten für die nötigen Herausforderungen und machten das Spiel dann bis zum Schluss spannend.