Berg
Das Resultat passt, die Leistung nicht

Beim BSV Berg im Gau ist noch eine Menge Sand im Getriebe – trotz eines 2:1-Heimsiegs gegen den SV Münster

16.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:56 Uhr

Engagiert bei der Sache: Günter Kienast (vorne) versuchte gestern Nachmittag immer wieder, über die rechte Außenbahn Druck zu machen. Trotzdem reichte es für seinen BSV Berg im Gau nur zu einem glanzlosen 2:1-Arbeitssieg gegen den Tabellenletzten - Foto: J. Mattick

Berg im Gau (SZ) Stotterstart des BSV Berg im Gau ins neue Kalenderjahr 2014: Zwar schaffte er es gestern Nachmittag, den SV Münster mit 2:1 (0:0) in die Knie zu zwingen, aber dieser knappe Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht kam doch eher farblos zu Stande.

„Das Beste an der Partie war das Resultat. Dieses nämlich passte aus unserer Sicht – im Gegensatz zur Art und Weise, wie wir in den 90 Minuten auftraten“, gibt BSV-Klubchef Manfred Knöferl zu.

Dass es gegen den abgeschlagenen Letzten des Klassements nicht einfach werden würde, dass viel Geduld nötig sein würde – dem BSV war’s vor dem Anpfiff durchaus bewusst gewesen. Dementsprechend ließ er sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als die ersten Aktionen tatsächlich nicht klappten – gegen einen extrem tief stehenden SV Münster, der sein Heil rein in der Defensive suchte.

Nun gut, die Berg im Gauer hatten zudem ein bisschen Pech, dass der ansonsten souveräne Schiedsrichter Simon Konrad in der fünften Minute nicht ganz genau hinschaute. Hätte er das nämlich getan, dann hätte es nach einer Attacke von Münsters Robert Probst an Daniel Marx Elfmeter geben müssen. Die Pfeife des Referees blieb jedoch stumm.

Ein frühes Führungstor hätte dem BSV immens gut getan. Es fiel allerdings nicht, und so mussten die Platzherren vor rund 200 Zuschauern immer wieder aufs Neue anrennen. Das taten sie dann auch – nimmermüde, eifrig. Und mit einer Vielzahl von Ungenauigkeiten – so dass ganz große Tormöglichkeiten vor dem Pausenpfiff Mangelware blieben. Zwei Kopfbälle von Jürgen Grammer (30.) beziehungsweise Tobias Nabe (30.), die knapp ihr Ziel verfehlten, sowie ein 22-Meter-Freistoß von Marx, den Gästekeeper Florian Hedorfer sicher parierte (26.) – das war’s bereits, was in Durchgang eins zumindest einigermaßen gefährlich erschien. Ein bisschen wenig gegen den Tabellenletzten, der in den 18 Partien zuvor erst sechs Punkte gesammelt hatte. Aber noch blieben ja 45 Minuten Zeit, um die Dinge doch in die gewünschten Bahnen zu lenken.

Die zweite Halbzeit begann dann tatsächlich nach Wunsch der Berg im Gauer, denn erneut senste Probst Marx im Münsteraner Strafraum um – und diesmal gab Schiedsrichter Konrad den Elfmeter. Der Gefoulte selbst schnappte sich den Ball, schickte Hedorfer in die falsche Ecke, verwandelte also eiskalt – 1:0 für die Platzherren (50.). Endlich.

Erleichterung machte sich unter den BSV-Fans breit, zumal ihre Lieblinge auf dem Rasen zunächst nicht nachließen. So jagte Marx die Kugel fulminant an den Innenpfosten (56.), und nach einem Eckstoß von Tobias Mayr stand es sogar 2:0 – weil Münsters Johannes Wiener die Hereingabe des Eppertshofeners unglücklich in die eigenen Maschen abfälschte (59.). Was sollte jetzt noch schief gehen gegen fast schon sicheren Absteiger?

Dummerweise sehr viel, denn nur 120 Sekunden nach dem zweiten BSV-Treffer klärten die Platzherren nicht konsequent genug, und schon verkürzte Christian Neubauer mit einem gekonnten 18-Meter-Schuss auf 1:2. „Prompt hatten wir ein hektisches Spiel – und das gegen eine Mannschaft, die wirklich nicht stark war. Das hätte es überhaupt nicht gebraucht“, ärgert sich Berg im Gaus Vereinsboss Knöferl.

Um ein Haar hätten die Platzherren sogar noch den Sieg verspielt, denn in der Schlussphase ging bei ihnen überhaupt nichts mehr zusammen. Nach vorne gab es kaum mehr Entlastung, überlegte Konterangriffe blieben komplett aus. Zum Glück für die Berg im Gauer fehlte dem SV Münster aber schlichtweg die Qualität, um die BSV-Schwächen entscheidend auszunutzen. Ein 16-Meter-Schuss von Neubauer, der nur um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbeizischte (90.+1), blieb nach ihrem Anschlusstreffer die einzige Topchance der Gäste.

Und so durften die Berg im Gauer am Ende doch durchatmen. „Wir sind mit drei Punkten ins neue Kalenderjahr gestartet, im Endeffekt zählt nur das“, betont BSV-Klubchef Knöferl. In der Tat: Dank des knappen Sieges liegen die Seinen nur mehr fünf Zähler hinter dem Aufstiegsrelegationsplatz. Vielleicht geht ja doch noch etwas in diese Richtung. Aber dafür müssen sich die Berg im Gauer sehr schnell steigern.