Wolnzach
Das Ohr an der Jugend

Gemeinde fragt junge Leute nach ihren Wünschen und ihrem Interesse an einem Parlament

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Wolnzach (WZ) Wo drückt den jungen Leuten der Schuh? Was wünschen sich die Jugendlichen? Und: Soll es ihrer Meinung nach in Wolnzach auch ein Jugendparlament geben? Um all das geht es an diesem Freitag bei der ersten Jugend-Bürger-Versammlung.

Schon vor vielen Wochen sind bei den jungen Leuten zwischen 14 und 21 Jahren die Einladungen der Marktgemeinde per Post ins Haus gekommen. Rund 1000 Jugendliche sind angeschrieben worden, in Wolnzach und den Ortsteilen. „Wir wollen die jungen Bürger anhören und mit ihnen ins Gespräch kommen“, fasst Jugendreferent Ferdinand Schmidpeter (CSU) das Ansinnen zusammen. Und es soll auch ausgelotet werden, ob die Wolnzacher Jugend ein eigenes Parlament nach dem Vorbild zum Beispiel von Pfaffenhofen oder Geisenfeld will. Überstülpen möchte man den jungen Leuten dabei aber nichts. Ein Jugendparlament sollte es nach Schmidpeters Ansicht nur geben, wenn es wirklich gewollt wird. Das sieht auch Schulreferentin Brigitte Hackl (SPD) so. „Und nur, wenn auch Leute da sind, die bereit sind, mitzumachen“, sagt sie.

Die Jugend-Bürger-Versammlung beginnt am Freitag um 19 Uhr im Jugend- und Bildungsdorf (JuBi) in der Wendenstraße. Was erwarten sich die Vertreter der Gemeinde an Besuchern? Sie blicken durchaus etwas gespannt auf den Abend und darauf, wie viele Jugendliche die Einladung tatsächlich annehmen werden. „Schwer einzuschätzen“ ist für Brigitte Hackl die Resonanz. „Kommen 100 oder kommen nur 20“ Das müsse man jetzt einfach abwarten. Ähnlich geht es Ferdinand Schmidpeter, der sich ebenfalls schwer mit einer Prognose tut. „Ich hoffe jetzt einfach auf eine große Beteiligung“, meint er. Die Jugendlichen sollten die Veranstaltung als Möglichkeit sehen, sich und ihre Vorstellungen einzubringen. „Aus dem Besuch entsteht keinerlei Verpflichtung“, betont er noch. Es gehe um eine Kontaktaufnahme und die generelle Abfrage, ob ein Jugendparlament überhaupt ein Thema ist und ob sich jemand vorstellen kann, dabei mitzumachen.

Optimistisch, was den Besuch betrifft, ist Sozialpädagoge Max Thalmeir, der das Jugend- und Bildungsdorf leitet. Zumindest, was seine regelmäßigen JuBi-Besucher betrifft: „Die werden fast alle kommen“, sagt er. Sie seien diese Art von Veranstaltung durch das jährliche Jugendforum gewohnt, außerdem habe man das Ganze im JuBi natürlich ausführlich thematisiert. Dabei habe sich in seinen Augen auch abgezeichnet, dass die Jugendlichen grundsätzlich an einer Form der demokratischen Mitbestimmung interessiert sind.

Max Thalmeir wird am Freitag die Moderation des Abends übernehmen. Er erhofft sich nach einer kurzen Rede von Bürgermeister Jens Machold (CSU) und Jugendreferent Ferdinand Schmidpeter einen guten Austausch mit den Jugendlichen. Zu Gast ist außerdem Sozialpädagoge Christoph Höchtl, der das Modell des Pfaffenhofener Jugendparlaments vorstellen und damit eine Diskussionsgrundlage schaffen wird.

Die Werbetrommel für Freitag wurde gerührt: Neben den persönlichen Einladungen hat die Gemeinde auch Plakate an den Schulen aufgehängt und die Schulleitungen gebeten, doch rechtzeitig vorher noch einmal auf den Termin hinzuweisen. „Jetzt liegt es an der Jugend“, sind sich Ferdinand Schmidpeter, Brigitte Hackl und Max Thalmeir einig.