Ingolstadt
Das Neue Schloss fest im Visier

12.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:38 Uhr

Das Zeughaus des Neuen Schlosses harrt noch einer Sanierung und sinnvollen Nutzung. Momentan läuft dort gerade die Ausstellung „Was damals Recht war“ - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Alle wollen das Museum für Bayerische Geschichte: So wie über 30 andere Kommunen bewirbt sich auch Ingolstadt, wie Kulturreferent Gabriel Engert bestätigt. Als Standort ist das Umfeld des Neuen Schlosses im Gespräch.

Rund um das Neue Schloss stehen genug Gebäude – ungenutzt und sanierungsbedürftig. Zum Beispiel die Rossmühle oder das Zeughaus, von dem CSU-Stadträtin Eva-Maria Atzerodt spricht. „Dort, neben dem Armeemuseum, wäre das neue Museum gut platziert“, sagt die Sprecherin des Kulturausschusses. „Das Zeughaus wird seit Jahren nicht genutzt und verfällt immer mehr.“

Doch eignet es sich für das geplante Museum für Bayerische Geschichte, das eine Gesamtfläche von rund 10 000 Quadratmetern beansprucht? Ansgar Reiß, Leiter des Armeemuseums und Schlossherr, hat da seine Zweifel: „Das Zeughaus bietet nur etwa 2000 Quadratmeter. Das Landesmuseum hat dort keinen Platz.“ Seiner Einschätzung zufolge läuft es deshalb auf einen Neubau hinaus.

Kulturreferent Engert hüllt sich dazu in Schweigen und verrät nur: „Wir prüfen Varianten im Umfeld des Neuen Schlosses.“ Es eilt, denn bis kommenden Freitag muss die Bewerbung in der Staatskanzlei eingetroffen sein. Ingolstadt habe schon seit längerem Interesse an dem Projekt signalisiert, so Engert. „Das ist eine herausragende Möglichkeit, unsere Museumslandschaft zu erweitern.“

Die Konkurrenz ist groß: Über 30 Kommunen buhlen um das neue Museum, darunter Regensburg, Nürnberg, oder Würzburg, aber auch Viechtach oder Neuburg. „Ich kann unsere Chancen schlecht einschätzen“, sagt Engert. „Ingolstadts zentrale Lage und gute Verkehrsanbindung sprechen für sich. Natürlich gibt es auch den Bezug zur bayerischen Geschichte.“

Richtig punkten kann die Stadt auch mit dem Armeemuseum. „Eine Nachbarschaft zum neuen Landesmuseum wäre eine große Chance für unser Haus“, sagt Direktor Reiß, der sich einen gemeinsamen Museumsladen oder eine gemeinschaftliche Museumspädagogik vorstellen kann. „Ich finde es großartig, dass hier neue Zeichen gesetzt werden sollen.“