Das Meisterstück

Ingolstadt Dukes sichern sich Titel in der 2. Football-Bundesliga durch 58:13 gegen Franken Knights

28.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr
Die Ingolstadt Dukes sind Meister der 2. Football-Bundesliga Süd und bestreiten jetzt die Play-off-Spiele um den Aufstieg in die 1. Liga. −Foto: Ralf Lüger

Rothenburg/Ingolstadt (DK) Die Ingolstadt Dukes feiern den größten Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte. Durch das 58:13 (42:0) bei den Franken Knights sicherten sich die Schanzer am Samstag den Titel in der 2. Football-Bundesliga (GFL 2). In den Play-offs warten nun die Rhein Neckar Bandits aus Mannheim.

Obwohl die Footballer des TV 1861 Ingolstadt nur mit 33 Mann antraten, beherrschten sie den Gegner, gegen den sie in der Vorrunde nur mühsam mit 46:35 gewonnen hatten, von Beginn an nach Blieben und zogen schnell unaufhaltsam davon. „Das ist ja wie gestern Bayern gegen Bremen“, stöhnte der Stadionsprecher der Franken Knights nach der 35:0-Führung der Dukes. Wobei ihnen die Gastgeber vor rund 350 Zuschauern auch sehr entgegenkamen, konnten die Ingolstädter doch zwei Fumbles und eine Interception zur 42:0-Pausenführung nutzen.

Simon Schwetz, dem vor einer Woche bei seinem Debüt nach langer Verletzungspause noch ein Touchdown zu Unrecht aberkannt worden war, knüpfte nahtlos an seine gute Leistung gegen Wiesbaden an und besorgte frühzeitig die Führung. Jerome Morris und Patrick Engelhardt erhöhten noch vor dem ersten Seitenwechsel auf 21:0.

Danach ging das Spielchen munter weiter. Andrew Blakley, Sammy Farghali mit einem schwer zu fangenden Pass und Mark Simone schraubten den Vorsprung bis zur Pause mühelos auf 42:0. Simone wird den Dukes im nächsten Spiel fehlen, weil er mit der italienischen Nationalmannschaft zu einem Länderspiel gegen die USA nach Miami fliegt. Um dann hoffentlich rechtzeitig zu den Play-offs wieder zurück zu sein.

Denn durch seine Vielseitigkeit ist er für die Ingolstädter sehr wichtig, was er dann auch zu Beginn des dritten Viertels beweis, als er – nachdem er Rick Webster als Quarterback abgelöst hatte – mit einem spektakulären Lauf seinen zweiten Touchdown in diesem Spiel erzielte. Spätestens jetzt war die Luft raus bei den Dukes, die jetzt schon begannen an der Außenlinie den Coaches die eine oder andere Wasserdusche zu verpassen.

Ob’s auch daran lag, dass der Stadionsprecher zwischendurch mal gefleht hatte „lasst doch die Knights auch noch ein bisschen mitspielen“? Wohl eher nicht, denn durch zahlreiche Wechsel und Umstellungen ging der Schwung einfach verloren. So kamen die Gastgeber durch Dean Hufnagel und David Akins noch zu zweiten späten Touchdowns, die das Ergebnis für sie etwas erträglicher gestalteten. Bei den Dukes war in dieser Phase nur noch Kenny Telfair erfolgreich, so dass es am Ende 58:13 für die Gäste stand.

Für die Knights war das die Abschiedsvorstellung in der Zweiten Liga, nachdem sie vorher schon als Absteiger feststanden. Ein bitterer Durchmarsch für einen Klub, der jahrelang erstklassig war. Der Durchmarsch der Dukes dagegen geht noch immer in die andere Richtung, mit den bisher gezeigten Leistungen können sie sich jedenfalls berechtigte Hoffnungen auf den Sprung in die Erste Bundesliga machen. Gegner in der Relegation – das steht seit vergangenen Samstag ebenfalls fest – sind die Rhein Neckar Bandits. Das Hinspiel findet am 17. oder 18. September in Mannheim statt. Zwei Wochen später, voraussichtlich am 1. September, fällt dann im Rückspiel im ESV-Stadion die Entscheidung, wer nächstes Jahr in der Eliteliga an den Start gehen wird.

Bis dahin stehen für die Dukes aber noch eines oder gar zwei Spiele auf dem Programm. Am kommenden Samstag geht es im ESV-Stadion (19 Uhr) gegen Aufsteiger Ravensburg zwar um nichts mehr, aber es wird rund um die Partie eine große Meisterfeier mit den Fans geben. Und auf dem Feld wollen die Dukes die „perfect season“ – eine Punktrunde ohne Niederlage – abschließen. Dann wäre noch zu klären, ob das für 10. September angesetzte Wiederholungsspiel in Kirchdorf überhaupt noch ausgetragen wird, denn durch die Ausrutscher der Niederbayern ist die Partie absolut bedeutungslos geworden.