Ingolstadt
Das letzte Aufgebot

American Football: Ingolstadt Dukes fehlen gegen Fürstenfeldbruck neun Spieler

25.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Laboriert an einer Grippe: George Robinson (rechts) droht den Ingolstadt Dukes im Auswärtsspiel bei den Fürstenfeldbruck Razorbacks ebenfalls auszufallen wie acht weitere Spieler. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Die Meisterschaft ist den Ingolstadt Dukes in der Football-Regionalliga-Süd kaum noch zu nehmen, bei Eugen Haaf kommt aber kaum Freude auf. Ingolstadts Trainer plagen vor dem Duell am kommenden Sonntag (15 Uhr) bei den Fürstenfeldbruck Razorbacks große Verletzungssorgen.

Während Haaf vor der letzten und vorentscheidenden Partie gegen die München Rangers (14:13) noch die Euphorie bremsen musste, war er in diesen Tagen schon froh, wenn sich kein weiterer Spieler in die Verletztenliste eintrug. Als der Peutenhausener (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) gestern allerdings Spieler für Spieler durchging, blieben nicht mehr viele übrig, die ihm am Sonntag zur Verfügung stehen. „Mir fehlt die komplette Offense-Line“, stöhnte Haaf. „Wir fahren mit dem letzten Aufgebot nach Fürstenfeldbruck.“

Neben Kenneth Telfair, der sich im letzten Spiel zu einer Tätlichkeit hinreißen hatte lassen und seine Sperre absitzt, fehlen Jerome Stenzel (Muskelfaserriss), Peter Dasch (Muskelbündelriss) Jerome Morris (Schulterverletzung), Florian Meier (Rippenbruch), Franz Müller (Sprunggelenksverletzung), Jonathan Major (Meniskusprobleme), George Robinson (Grippe) und Martin Müller (Urlaub). „Das sind wichtige Stammspieler, die wir nicht so einfach ersetzen können“, sagt der Ingolstädter Trainer.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass der Ingolstädter Trainer vor diese Probleme gestellt wird? „Wir haben zwar einen großen Kader, aber wir haben in den vergangenen Wochen auch ein hartes Programm gefahren“, erklärt Haaf. Demnach hätten die Partien gegen Straubing und München den Spielern alles abverlangt. Wenngleich der ehemalige Bundesliga-Spieler vom „Verletzungsteufel“ spricht, will er sich der Situation stellen und nicht nach Ausreden suchen. „Wenn man die Meisterschaft gewinnen will, dann muss man da durch“, sagt er. Für den Chefcoach ist die Verletztenmisere aber nichts Neues: Bereits in der vergangenen Saison musste er phasenweise mit einem dünn besetzten Kader auskommen. „Das ist Teil des Sports“, meint Haaf und ergänzt: „Es ist besser, wenn die Spieler jetzt ausfallen, als wenn sie uns in den Play-offs fehlen.“

Denn dass die Ingolstädter in die Aufstiegsspiele als Meister einziehen werden, ist angesichts der souveränen Tabellenführung nicht mehr von der Hand zu weisen. Einen Sieg benötigen die Dukes noch aus den restlichen vier Partien, um den Titel auch rechnerisch perfekt zu machen. „Und da bin ich ganz ehrlich: Wenn wir nicht in Fürstenfeldbruck gewinnen, ist das keine Schande und wir holen uns den entscheidenden Sieg eben später“, sagt Haaf.

Damit seine Mannschaft beim Tabellenzweiten trotz der Verletzungsprobleme eine Chance hat, studierten die Spieler in dieser Woche neue Formationen ein. Für einige sei das eine ungewohnte Situation gewesen, „weil sie auf Positionen spielen müssen, die sie nicht kennen“. Von den Fürstenfeldbruckern erwartet Haaf mehr Gegenwehr als beim 49:12 im Hinspiel. Damals wären laut dem Ingolstädter Trainer nämlich die Razorbacks mit einem dünn besetzten Kader angetreten – umgekehrte Vorzeichen also. „Sie wollen zudem bestimmt Revanche nehmen, nachdem sie die letzten drei Partien gegen uns verloren haben“, sagt er über den Vorjahresdritten.