Beilngries
"Das Konzept hat sich bewährt"

Domkapitular Josef Funk zieht nach den ersten Gottesdiensten mit Corona-Schutzbestimmungen eine positive Bilanz

13.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:22 Uhr
Zufrieden mit dem Verlauf des ersten Gottesdienst-Wochenendes unter Corona-Schutzvorgaben ist Domkapitular Josef Funk. −Foto: Nusko

Beilngries - Mit Vorfreude, aber auch einer gewissen Anspannung hatte Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk vor einer Woche im Gespräch mit unserer Zeitung den Gottesdiensten unter Corona-Schutzbestimmungen entgegengeblickt. Inzwischen sind die ersten drei heiligen Messen gefeiert. Und das Fazit des Geistlichen, der dem gesamten Pastoralraum Beilngries vorsteht, fällt sehr positiv aus. "Das Konzept hat sich bislang bewährt", sagt Funk im DK-Gespräch.

 

Eine der großen Fragen vor der Wiederöffnung der Stadtpfarrkirche für Gottesdienste war, wie viele Gläubige in der aktuellen Situation überhaupt schon wieder gewillt sind, in Gemeinschaft zu beten. Dank der Anmeldelisten kann Funk genau nachvollziehen, wie gut der Besuch der ersten drei Messen war. In absoluten Zahlen ausgedrückt wohnten der Vorabendmesse 35 Katholiken bei, bei der 8.30-Uhr-Messe am Sonntag waren es 31 und bei der 10-Uhr-Messe 33 Gläubige. Deutlich aussagekräftiger ist aber die Zahl der belegten "Markierungspunkte". Wie berichtet, wurde das Gotteshaus im Vorfeld so unterteilt, dass sich die Gläubigen nicht zu nahe kommen können. 40 Plätze gibt es dabei - diese können aber auch mal von mehreren Gläubigen belegt werden, sofern diese demselben Hausstand angehören. Von den am vergangenen Wochenende insgesamt zur Verfügung stehenden 120 Markierungspunkten wurden etwa drei Viertel angenommen, berichtet Funk.

Er könne sich gut vorstellen, dass die Nachfrage schon zum kommenden Wochenende weiter steigt. Denn so manches Mitglied der Gemeinde habe bei der Premiere sicher noch Bedenken gehabt. "Ich schätze aber, dass diejenigen, die da waren, Gutes berichten", so der Stadtpfarrer. Und so werde sich vermutlich herumsprechen, dass es auch unter diesen weitreichenden Schutzbestimmungen durchaus möglich ist, einen stimmungs- und würdevollen Gottesdienst zu feiern. Genau so habe er als Zelebrant die Messfeiern jedenfalls empfunden. Das anfängliche Unbehagen sei mit der Zeit dann in die gewünschte sakrale Stimmung übergegangen.

Für das kommende Wochenende wird man in der Pfarrei St. Walburga die Verpflichtung zur vorherigen Anmeldung auf jeden Fall beibehalten - da man wie erläutert mit einem Anstieg der Nachfrage rechnen dürfe und man keinesfalls Situationen hervorrufen möchte, in denen zu viele Gläubige vor der Kirche erscheinen und dann möglicherweise sogar anstehen oder wieder heimgeschickt werden müssen. Es wird wieder drei Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche geben: am Samstag um 19 Uhr sowie am Sonntag um 8.30 und um 10 Uhr. Wer daran teilnehmen möchte, kann sich zu den gewohnten Bürozeiten des Pfarramtes unter der Telefonnummer (08461) 7340 sowie per E-Mail an beilngries@bistum-eichstaett.de anmelden.

 

Hinsichtlich der Schutzvorgaben gibt es ebenfalls keine Änderungen. Die Gläubigen sind weiterhin verpflichtet, Mund-Nase-Schutz zu tragen. Die vorgeschriebenen Mindestabstände zu anderen Personen sind strengstens einzuhalten. Und die jeweiligen Plätze in der Kirche werden durch den Ordnungsdienst zugeteilt.

Die Erfahrungen in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche wurden und werden auch in den anderen Pfarreien des Pastoralraumes - Paulushofen, Kirchbuch, Kottingwörth, Kinding, Enkering, Haunstetten und Kirchanhausen - aufmerksam verfolgt. Stück für Stück würden nun sicher auch dort wieder die ersten Gottesdienste gefeiert, so Funks Einschätzung. Kirchbuch hat beispielsweise bereits eine Messfeier für Christi Himmelfahrt angekündigt (wir berichteten). Die konkreten Informationen für ihre Kirchen werden den Gläubigen dann vor Ort übermittelt.

Bei aller Freude über das bislang gut funktionierende Schutzkonzept ergeht jedoch nach wie vor der Hinweis an all diejenigen, die Krankheitssymptome haben oder einer Risikogruppe angehören, dass sie nicht zum Gottesdienst kommen dürfen. Und wer sich unsicher fühle, müsse auch weiterhin kein schlechtes Gewissen haben, wenn er zu Hause betet oder einen Fernsehgottesdienst mitfeiert. Das Gebot zur physischen Teilnahme am Sonntagdienst ist nach wie vor aufgehoben.

rgf