Dietfurt
„Das Kloster den Nachkommen erhalten“

Erzbischof Schick und die Dietfurter Franziskaner feiern das 350-jährige Bestehen ihrer Kirche

06.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Sieben Geistliche konzelebrierten beim Doppeljubiläum der Dietfurter Franziskaner am Altar. Erzbischof Ludwig Schick (Mitte) ging in seiner Predigt auch auf den Portiunkulasonntag ein, der traditionell an diesem Tag gefeiert wird. −Foto: Grammetbauer

Dietfurt (grb) Die Patres und Brüder des Franziskanerklosters Dietfurt haben gestern ihre Jubiläen zu 350 Jahre Klosterkirche und 40 Jahre Meditationshaus St. Franziskus gefeiert. Hauptzelebrant war Erzbischof Ludwig Schick.

In seiner Predigt dankte der Oberhirte der Diözese Bamberg allen, die in den vergangenen 350 Jahren und auch derzeit das Kloster in Dietfurt aufrechterhalten hätten. Schick bat alle, dafür zu sorgen, dass dies auch in den nachfolgenden Generationen so bleibt.

Die Klosterkirche war brechend voll, denn gleichzeitig zum doppelten Jubiläum war Portiunkulafest. Dieser Tag wird im Franziskanerkloster seit jeher festlich begangen und deshalb hatten die Organisatoren die Jubiläumsfeier auf diesen Tag gelegt. Sehr viele Gläubige auch aus der Umgebung besuchen am Portiunkulasonntag traditionell die Klosterkirche, um den Ablass zu erlangen.

Nach dem Einzug in die Kirche, angeführt vom Ordensoberern Guardian Bruder Johannes Matthias Tumpach, den Ministranten und der Geistlichkeit mit Bischof Ludwig Schick und dem Eröffnungslied „Ein Haus voll Glorie schauet“ hieß der Guardian den Bamberger Erzbischof, die Mitzelebranten, Landrat Willibald Gailler (CSU), Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), den Männerchor unter der Leitung von Josef Celler und die Organistin Elisabeth Staudigl sowie die vielen Gottesdienstbesucher willkommen. Er betonte, es sei ein großer Tag, das Jubiläum 350 Jahre Klosterkirche begehen zu können. In seiner Predigt berichtete der Erzbischof, er sei schon öfter im Dietfurter Kloster gewesen, habe hier aber bisher noch keine Messe zelebriert. Deshalb freue es ihn besonders, dass er an diesem Festtag hier sein und den Festgottesdienst zelebrieren könne.

„Gott ruft uns zum Gottesdienst, um uns zu dienen. Gott dient uns und wir können ihm auch dienen, das ist im Gottesdienst der Fall,“ sagte Schick. „Dass es ein Himmelreich gibt, darauf können wir immer hoffen.“ Der Erzbischof ging auf das Fest der Verklärung ein. Kirchen und Klöster seien Orte der Verklärung. Dort finde man Ruhe und es seien Gespräche über Glaube und Hoffnung möglich. Auf die Klostergründung eingehend betonte er, dass es die Gemeinde war, die seinerzeit ein Kloster in Dietfurt wollte und man müsse dankbar sein, dass es seit 350 Jahren besteht. Die Verantwortlichen des kommunalen Lebens sollten sich für den Erhalt des Klosters stets einsetzen, dies hätten die Vorfahren so gewollt und man sollte den Orden auch den Nachkommen erhalten.

Schick sprach das gleichzeitige Jubiläum 40 Jahre Meditationshaus an. Hinter den Dietfurter Klostermauern fänden Menschen zur Ruhe und sie könnten in der Stille Gott spüren und die Tatsache, dass es einen Himmel gibt. Auch auf das Portiunkulafest ging der Prediger ein. Der barmherzige Gott vergebe den Menschen durch den Ablass die Sünden und Verfehlungen, damit der Mensch wieder frei den Alltag leben könne. „Wer Gott an seiner Seite hat, spürt dies bis zum letzten Atemzug“, sagte Schick.

Der Festgottesdienst wurde vom Männerchor unter dem neuen Leiter Josef Celler musikalisch gestaltet. Es wurden unter anderem erstmals einige Lieder aufgeführt, die Josef Celler selbst geschrieben hat. Das „Ecce Sacerdos magnus“ stammte vom langjährigen Chorleiter und Ehrenbürger Max Bauer.

Zum Abschluss dankte der Ordensobere allen, die zur Feier beigetragen hätten, vor allem dem Erzbischof, den Mitzelebranten, den Ministranten, Bruder Robert Lenglein für den Kirchenschmuck, Maria Kargl für ihre Dienste, dem Männerchor unter der Leitung von Josef Celler, der Organistin Elisabeth Staudigl und Othmar Franthal, dem Leiter des Meditationshauses. Anschließend hieß der Guardian alle Gottesdienstbesucher im Kreuzgang zum Gedankenaustausch und einem Imbiss willkommen.