Das Karussell dreht sich schneller

04.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:36 Uhr

Im Kopf an Kopf-Rennen der Kreisklasse Donau/Isar 2 trennten sich Andreas Hübel (links) und sein ST Scheyern von den Großmehringern mit Marco König (rechts) mit einem 3:3-Unentschieden. - Foto: Ermert

Pfaffenhofen (pat) Das Karussell an der Spitze der Kreisklasse Donau/Isar 2 hat Fahrt aufgenommen. Erster ist nun Hohenwart, punktgleich vor Baar-Ebenhausen – der neunte Spieltag hat also zwei große Sieger.

Die Elf von Jürgen Czerny schoss durch ihren 3:2-Erfolg den TSV Reichertshausen erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsrang. Hinter der Stiller-Truppe steht inzwischen nur noch Irsching-Knodorf, das in Wackerstein-Dünzing mit 2:4 unterlag. Baar-Ebenhausen gewann das Topspiel in Geisenfeld mit 3:2 und profitierte damit ebenfalls von den Punkteteilungen zwischen Scheyern und Großmehring (3:3) sowie zwischen Vohburg und Rohrbach II (2:2). Tief ins Schlamassel ist der FSV Pfaffenhofen nach seinem 1:2 gegen Zuchering gerutscht, während der Stadtrivale MTV bei Ringsee 05 mit 2:3 verlor.

FC Geisenfeld – TSV Baar-Ebenhausen 2:3 (1:1): Ein sehr ausgeglichenes Duell sahen die Fans, in dem die Gäste nach einer Viertelstunde durch Ralf Pelger in Führung gingen. Danach hätte Mike Luja die Geisenfelder mehrfach jubeln lassen können, doch er scheiterte im Verlauf der Partie mehrfach – am häufigsten am gut aufgelegten Manuel Kirner im Baarer Tor. So war es nach 25 Minuten Stefan Huber, der das 1:1 markierte, während er nach der Pause nur den Pfosten traf. Das Auslassen der Chancen rächte sich, als Michael Binder nach 53 Minuten die Gäste mit 2:1 in Führung brachte. Drei Minuten später traf Luja zum 2:2, so dass die Platzherren in der Folgezeit mächtig auf den Siegtreffer drängten. Fallen wollte er aber nicht. Im Gegenteil: Kurz vor Schluss war erneut Binder zur Stelle, der den Siegtreffer für die Baarer markierte. Doppelt bitter für Geisenfeld: Zum einen kein Punkt trotz einer deutlichen Leistungssteigerung, zum anderen verletzte sich Spielertrainer Thomas Zimmermann kurz vor Schluss nach rüder Attacke.

ST Scheyern – TSV Großmehring 3:3 (1:1): "Mir hat nicht alles gefallen. Aber für die Fans war das Duell ein sehr ansehnliches Topspiel", befand Scheyerns Trainer Manfred Friedl. In der ersten Minute geriet seine Mannschaft in Rückstand, als Stefan Fessler den ersten Angriff überhaupt zum 1:0 nutzte. Nach 16 Minuten glich mit Mathias Hoiß der Mann des Tages aus, wobei es bis zum Wechsel blieb. Auch nach der Pause gab es auf beiden Seiten nur wenige Torchancen. Trotzdem fielen etliche Treffer. So war es Hoiß, der Scheyern nach 65 Minuten erstmals und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Matheusz Wieczorek (72.) in der 80. Minute erneut in Führung brachte. Am Ende war die zentrale Figur auf dem Platz aber auch der tragische Held: Hoiß fälschte einen Fessler-Schuss kurz vor Schluss zum 3:3 ins eigene Tor ab – kurz nachdem Scheyerns Libero Andreas Hübel die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. "Zu einem Remis, das in Ordnung ging", so Friedl.

TSV Hohenwart – TSV Reichertshausen 3:2 (2:1): Der erste Abschnitt in einem kampfbetonten Duell verlief recht ausgeglichen. Hohenwart ging durch Bastian Schmidtner (12.) in Führung, doch Stefan Fuchs glich nach einer guten halben Stunde aus. Kurz vor dem Wechsel brachte Stefan Friedl die Paartaler durch ein Kopfballtor auf die Siegerstraße. Denn nach dem Wechsel agierten fast nur noch die Platzherren, die reihenweise hochkarätige Möglichkeiten durch Schmidtner und Sebastian Kufer ungenutzt verstreichen ließen. In der 88. Minute bedeutete ein verwandelter Elfmeter von Schmidtner die Entscheidung. Der Anschlusstreffer – erneut durch Fuchs und auch per Strafstoß – fiel erst in der Nachspielzeit.

TV Vohburg – TSV Rohrbach II 2:2 (0:1): Die Gäste bestimmten das Geschehen, bis Sascha Steinbach nach einer halben Stunde die Führung für Rohrbach erzielte. "Erst dann sind wir aufgewacht und konnten die Partie nach dem Wechsel sogar bestimmen", sagte TV-Coach Gerald Schmid. Den Ausgleich erzielte Christian Fesslmeier (58.) per Strafstoß. Doch mitten hinein in die beste Vohburger Phase fiel die erneute Rohrbacher Führung durch Stefan Rückert (70.). "Der Schiedsrichter erwischte nicht seinen besten Tag", sprach es Schmid gelinde aus, dass die Platzverweise gegen Marc Strasser (Rot) und Martin Strasser (Gelb-Rot) auf Vohburger Seite sowie gegen den Rohrbacher Kayhan Dincli (Gelb-Rot) in den letzten Minuten nicht gerade notwendig waren. Aus dem Getümmel heraus erzielte Martin Strasser zuvor den 2:2-Ausgleichstreffer.

FSV Pfaffenhofen – SV Zuchering 1:2 (1:0): Der FSV beherrschte die Gäste gut 50 Minuten lang und führte durch ein Kopfballtor von Konstantin Flick (43.). In der Szene vor dem Treffer scheiterte Dominik Lux mit einem Elfmeter an Gästekeeper Stefan Fischer. Doch mit dem Ausgleich nach 54 Minuten durch Sven Theuerkauf brachen beim FSV alle Dämme. "In entscheidenden Phasen können wir einfach nicht zulegen, sondern müssen uns den Gegnern beugen", suchte FSV-Sprecher Manfred Nadelstumpf den Grund für die Misere. Durch den 2:1-Siegtreffer der Zucheringer, den Jan Kosemund (78.) nach etlichen vergebenen Großchancen von Mustafa Tüter und Andreas Rieger erzielte, wartet der FSV nunmehr seit fünf Partien auf einen Sieg und ist auf den Relegationsrang abgerutscht.

FC Ringsee 05 – MTV Pfaffenhofen 3:2 (0:1): Vier Großchancen ließ Ringsees Maikel Winter ungenutzt. Seine Leistung steht damit stellvertretend für das einzige Problem der Ringseer: "Es läuft gut, die Leistung stimmt", sagte FC-Sprecher Walter Wunder. "Alleine die Chancenverwertung ist eine völlige Katastrophe." So ging der MTV nach 23 Minuten durch Wolfgang Hofbauer in Führung und es dauerte bis 20 Minuten vor dem Ende, ehe bei den Gastgebern der Knoten platzte. Dann aber nachhaltig. Arthur Harder (70.), Andreas Wunder (75.) und Alexander Strasser (85.) schossen Ringsee zum Sieg, nachdem zuvor Torwart Bernhard Riedl die erneute Gästeführung verhindern konnte. Der Anschlusstreffer durch Christian Stern fiel zu spät für den MTV, der in einem abwechslungsreichen Duell hinter seinen Möglichkeiten blieb.

FC Wackerstein-Dünzing – SV Irsching-Knodorf 4:2 (1:2): Katastrophal starteten die Gastgeber. Bereits nach 30 Sekunden erzielte Michael Amann das 1:0 für den SVI. Später holte Amann einen Elfmeter heraus und verwandelte ihn sicher zum 2:0 (22.). Nur langsam fand Wackerstein danach ins Spiel und kam durch Stefan Pfaller (35.) zum Anschlusstreffer, eher bei den Gästen die Kräfte für eine Zeitlang schwanden. Zwischen der 55. und 72. Minute drehten Tobias Neumayer, Andreas Blaimer und erneut Neumayer die Begegnung mit ihren Toren zum 4:2. Obwohl die Gastgeber am Ende nachlässig wurden und Irsching noch einige Male gefährlich vor das Tor der Schmucker-Truppe kam, hielt der Vorsprung bis zum Schluss. Neumayer verschoss sogar noch einen Strafstoß, so dass Christian Schmucker hinterher meinte: "Es war ein Kampfderby auf niederem Niveau. Aber wenigstens haben wir die Punkte."