Sandizell
"Das ist keine Dorfkapelle"

Sanierung der Asamkirche so gut wie abgeschlossen - Dankgottedienst am 22. April

09.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:35 Uhr
Strahlt im Sonnenschein: Die 280 Jahre alte Barockkirche in Snadizell wurde von Grund auf saniert. −Foto: Spindler

Sandizell (SZ) Rund 2,5 Millionen Euro hat die Sanierung der Sandizeller Asamkirche bisher gekostet. Weitere rund 100000 Euro werden wohl noch hinzu kommen. Mit einem Dankgottesdienst am Sonntag, 22. April, soll das rund fünf Jahr andauernde Projekt gefeiert werden.

Alles glänzt, alles ist frisch geputzt, die Außenwände strahlen in weißer und gelber Farbe: Pfarrer Ludwig Michale betritt das 280 Jahre alte Bauwerk in der Nachbarschaft des Sandizeller Wasserschlosses durch die Sakristei. Mit Stolz verweist er auf die Decke. Dort leuchtet quasi das frisch restaurierte Gemälde, das eine Szene aus dem alten Testament zeigt: König Melchisedek bringt Abraham, Brot und Wein als Opfergaben dar. Auch der Schriftzug an der Wand gegenüber der Eingangstür sieht fast aus wie neu.

Auch das Deckengewölbe in der Kirche selber wurde saniert, wie der Langenmosener Architekt Manfred Baierl sagt. Das alleine habe etwa 80000 Euro verschlungen. "Das ist der Qualität der Sanierung geschuldet", so Baierl und auch in seiner Stimme schwingt Stolz über die vollbrachte Sanierung mit. Aber Baierl weist bei der Gelegenheit auch darauf hin, dass eine richtige komplette Innensanierung in den nächsten zehn Jahren mal anstehen werde.

Doch soweit will Pfarrer Michale jetzt noch nicht denken. Er ist froh, dass nach fast fünf Jahren die Sanierung fast beendet ist. Lediglich die Außenanlagen müssten noch in Angriff genommen werden. Einige Wege müssten wieder hergestellt werden, sie hatten unter den Bauarbeiten mit teils schwerem Gerät gelitten, sagt Kirchenpfleger Anton Sauer. Die weiteren Kosten für die Außenanlagen beziffert Baierl auf weitere etwa 100000 Euro.

Die drei lassen die lange Zeit der Sanierung des barocken Gotteshauses nochmals an sich vorüberziehen - zumindest gedanklich. Dazu gehören auch Erinnerungen wie die Fahrt Michales in einem an einem Kran hängenden Transportkorb, um den Turm aus luftiger Höhe zu inspizieren. Das war vor sieben Jahren. Und Sauer weiß noch ganz genau, wann die erste Bohrung für das neue Fundament der Asamkirche gesetzt wurde - am 11. November 2013.

Das war technisch der aufwendigste Teil der Sanierung. Darin sind sich Michael, Baierl und Sauer einig. Die Firma Bauer aus Schrobenhausen hatte mit einem Spezialverfahren die morschen Holzpfähle, die die Kirche nur noch notdürftig stützten, aus der Erde gespült und gleichzeitig ein neues Betonfundament in der Erde installiert. Dazu, so Baierl, musste die Kirche innen abgesichert werden. Das verband der Architekt gleich damit, den Innenraum von Rissen zu befreien.

Aber auch die Reparatur des morschen Dachstuhls bewundern Michael, Baierl und Sauer noch immer. Das Werkzeuge der Schreiner reichten von der groben Motorsäge bis zum kleinen Meißel für Filigranarbeiten. Für Baierl alles keine Selbstverständlichkeit. Doch die Qualität der geleisteten Arbeit überzeugen den Architekten. Für ihn war die Sanierung in Sandizell auch kein normaler Auftrag: "Das ist keine Dorfkapelle." Das Hauptgebäude weise eine Spannweite von 18 Metern auf. Und auch die Traufhöhe, die im Durchschnitt bei anderen Kirchen zwischen vier bis fünf Metern betrage, komme in Sandizell schon auf 13 bis 13,50 Meter. Und auch das 2,70 Meter hohe und 1,30 Meter breite goldene Turmkreuz zählt für Baierl zu einem der größten im gesamten Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Von der Besonderheit der Kirche zeugen laut Baierl auch die Lichtführung sowie der Altar, der als Vorbild einen päpstlichen Altar aus Rom hat.

In etwa zwei Wochen begeht die Kirchengemeinde St. Peter in Sandizell die Restaurierung mit einem Dankgottesdienst. Der findet laut Michale und Sauer am Sonntag, 22. April, statt. Um 10.30 Uhr beginnt die Messe, die vom Augsburger Weihbischof Josef Grünwald zelebriert wird.

Etwas mehr zu sehen von den Ergebnissen der Sanierung soll es dann beim Pfarrfest im Detail geben, das erst am Sonntag, 17. Juni, in Sandizell geplant ist. Wie Pfarrer Ludwig Michale sagt, sollen dann auch Führungen für Besucher ins Dachgeschoss der sanierten Asamkirche möglich gemacht werden. Darüber hinaus möchte die Kirchengemeinde an dem Tag auch beinige sakrale Schätze ausstellen. Beginnen soll das Pfarrfest im Juni um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst, danach soll es etwas für das leibliche Wohl der Besucher geben.