Greding
"Das ist eine unserer schlechtesten Straßen"

Staatliches Bauamt saniert Berchinger Straße in Greding - Stadt baut neuen Oberflächenkanal

27.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:51 Uhr
In einem desolaten Zustand ist die Berchinger Straße. −Foto: Karch

Greding - Den Gredingern steht schon die nächste große Baumaßnahme ins Haus: Nach dem Umbau der Kreuzung an der Kindinger und der Berchinger Straße mit der Errichtung von Fußgängerampeln rücken nun am Montag wieder die Baumaschinen an. Doch bei diesem Projekt dreht sich alles um Sanierung: Die Stadt Greding wird neue Kanalrohre verlegen und das Staatliche Bauamt gleich im Anschluss daran ein Stück der Berchinger Straße erneuern.

"Die Straße hat es verdient", sagt Andreas Dobschütz vom Staatlichen Bauamt und lacht dabei. "Das ist eine unserer schlechtesten Straßen." Und das ist sie nicht erst seit gestern. Schon vor zwei Jahren war ihre Substanz so miserabel, dass im Kurvenbereich gegenüber der Schule die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf 20 Kilometer pro Stunde beschränkt werden musste. Starke Regenfälle hatten den ohnehin nicht mehr einwandfreien Kanälen in diesem Bereich so zugesetzt, dass im Kurvenbereich gleich die Fahrbahn eingebrochen ist und mit Pylonen abgesichert werden musste.

Um die Schäden an der Straße endgültig zu beseitigen, müssen Stadt Greding, der die Kanalrohre gehören, und Staatliches Bauamt, das für die Fahrbahn zuständig ist, Hand in Hand arbeiten. Zur Entlastung des Mischwasserkanals und des Regenrückhaltebeckens in der Berchinger Straße, verlegt die Stadt Greding einen neuen Oberflächenwasserkanal, der direkt in die Schwarzach führt. Dort beginnen am Montag auch die Bauarbeiten.

Der Kanal wird von der Schwarzach über die Liegewiese beim Hallenbad und den Fußweg zur Berchinger Straße verlegt und dort weitergeführt. Gleichzeitig werden im Zuge dieser Maßnahme auch Wasserleitungen erneuert und Schäden am Mischwasserkanal ausgebessert. Auch andere Versorgungsleitungen werden erneuert. Verlegt werden soll auch bereits das Kabel für die Breitbandversorgung. "Im Sommer soll die Liegewiese am Hallenbad wieder genutzt werden können", nennt Bürgermeister Manfred Preischl eine Vorgabe für den Zeitplan.

Wenn die Berchinger Straße fertig ist, wird die Stadt auch die Attenhofener Straße in Angriff nehmen. Deren Belag ist ja schon seit Jahren kaputt, allerdings wollte die Stadt vor einer Sanierung erst einmal abwarten, bis die Beitragsregelungen für den Straßenausbau auf den neuesten Stand waren. Seit einiger Zeit steht nun fest, dass die Anlieger keine Ausbaubeiträge zahlen müssen und die Stadt diesen Finanzierungsanteil vom Staat ersetzt bekommt, zumindest teilweise.

Aber nicht nur die Fahrbahn ist in einem desolaten Zustand, auch die Entwässerung. Von "ganz oben" in der Attenhofener Straße wird bei starkem Regen Geröll und Schutt in die Straße gespült, berichtet Bürgermeister Manfred Preischl. Auch dieses Problem will man mit dem neuen Oberflächenkanal, der dann von der Berchinger in die Attenhofener Straße weitergeführt wird, in den Griff bekommen. "Auch damit wird dann der Mischwasserkanal entlastet", so Preischl. Die Zeit, in der bei starkem Regen die Kanaldeckel fliegen, weil der Kanal das Wasser nicht mehr aufnehmen kann, sei dann hoffentlich auch vorbei.

Für die Kanalsanierung in der Berchinger Straße reicht eine einseitige Straßensperrung. Der Bau des Regenwasserkanals von der Schwarzach bis zur Attenhofener Straße, soll im Oktober beendet sein.Der Verkehr wird mit einer Baustellenampel einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Anders ist es bei der Erneuerung der Fahrbahn, für die ein Zeitraum von Juli bis November eingeplant ist: Aus Sicherheitsgründen muss hier mit einer Vollsperrung der Fahrbahn gearbeitet werden.

Die Ursache für die Schäden an der Fahrbahn liegen laut Staatlichem Bauamt an dem nicht frostsicheren Straßenaufbau. Also muss bei dieser Maßnahme der komplette Straßenkörper ausgebaut und frostsicher neu aufgebaut werden.

Im ersten Bauabschnitt, der ab dem 19. Juni terminiert ist, ist der Abschnitt zwischen der Kreuzung Kindinger Straße und dem Maria-Hilf-Weg an der Reihe. Der Verkehr wird über den Maria-Hilf-Weg und die Bergstraße umgeleitet.

Am 30. August soll der nächste Abschnitt starten: An der Reihe ist dann der Bereich zwischen der Einmündung Mühlweg bis zur Einmündung der Attenhofener Straße. Die Umleitung erfolgt dann über den Mühlweg und die Gartenstraße. Der dritte Bauabschnitt soll am 27. September beginnen. Anders als bei den ersten beiden Abschnitten reicht hier eine halbseitige Sperrung.

Das große Finale ist für das Wochenende vom 15. bis 17.Oktober angesetzt. Dann soll die Asphaltdeckschicht im gesamten Sanierungsbereich aufgebracht werden. Dafür ist wieder eine Vollsperrung der Straße erforderlich, so dass eine weiträumige Umleitung des Verkehrs über Litterzhofen und Wiesenhofen unumgänglich ist. Auch Restarbeiten wie Beschilderung und Markierungsarbeiten werden dann noch durchgeführt. "Wir wollen die Vollsperrung stark begrenzen, weil eben ein weiter Umweg notwendig ist", versichert Andreas Dobschütz.

Ganz billig wird diese Maßnahme mit: Rund 900000 Euro sind für dieses Projekt eingeplant. Wobei nur rund 600000 Euro für die eigentlichen Baukosten gerechnet werden. Richtig teuer wird wohl die Entsorgung des teerhaltigen Fahrbahnbelags werden, befürchtet Dobschütz. Einkalkuliert dafür sind erst einmal rund 300000 Euro.

HK

Andrea Karch