Fürth
"Das ist eine klasse Herausforderung"

Fürths Trainer Frank Kramer hofft nach bisher enttäuschender Saison auf den Umschwung

05.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:41 Uhr

Fürth (DK) Er freut sich darauf, dass es nach fünf Wochen intensiver Vorbereitung wieder losgeht. Und dass gleich der „souveräne Spitzenreiter“ zum Heimspiel in den Ronhof kommt, „ist eine klasse Herausforderung“, sagte Fürths Trainer Frank Kramer vor dem heutigen Spiel gegen den FC Ingolstadt. „Da weiß man gleich, wo es langgeht.“ Die Spannung im Verein, aber auch der Druck ist groß. Schließlich hat die SpVgg Greuther Fürth keine der letzten sieben Partien gewonnen (fünf Unentschieden, zwei Niederlagen) und blieb dabei sogar fünfmal ohne eigenen Treffer.

Dass der aktuelle Saisonverlauf eine Enttäuschung für den fränkischen Verein ist, steht außer Frage. 23 Punkte aus 19 Spielen, Platz 12, den Abstiegsplätzen näher als den Aufstiegsrängen – das kann den Ansprüchen des Kleeblatts nicht genügen. Zumal das Team noch vor neun Monaten in der Relegation um den Aufstieg in die erste Liga gegen den Hamburger SV nur denkbar knapp verloren hat.

Gründe für die bislang verkorkste Saison gibt es einige: Im Sommer mussten zahlreiche Abgänge verkraftet und viele neue Spieler integriert werden. Die Liste der Verletzten war zeitweise fast so lang wie die Mannschaftsaufstellung. Als Ausrede aber diente dies weder der Mannschaft noch dem Trainer. In Fürth ist man solche Umbrüche schließlich gewohnt. Doch im bisherigen Saisonverlauf haben sich ungewöhnlich viele Sommer-Neuzugänge als Fehlgriff herausgestellt, Fürth musste nachbessern. Neben Kramer steht daher auch Vereinsboss Helmut Hack in der Kritik, der großen Einfluss auf die Kaderzusammenstellung nimmt. Die Neuen – Zlatko Tripic (IK Start Kristiansand), Stefan Thesker (Hannover 96), Ronny Philp (FC Augsburg) und Sebastian Freis (SC Freiburg) – sollen nun den notwenigen Schwung für die nächsten Wochen geben. „Thesker, Freis und Philp können uns sicherlich sofort weiterhelfen, Tripic sollten wir noch ein wenig Zeit zugestehen, da bei seinem alten Verein in Norwegen die Vorbereitung gerade erst begonnen hatte“, betonte Kramer. Der Einsatz von Philp (muskuläre Probleme) war gestern allerdings noch offen.

Kramer braucht derweil dringend ein Erfolgserlebnis. Noch zwei, drei weitere Spiele ohne Sieg, und sein Stuhl würde bedenklich wackeln. So hat der Trainer in der Winterpause an einigen Schrauben gedreht – zum Beispiel wurde ein neues System (4-1-4-1) einstudiert, das durch fünf Offensivspieler mehr Torgefahr bringen soll. Auch der Kampf um die elf Stammplätze wurde intensiviert. „Wir haben in der Vorbereitung nahezu alle Spieler an Bord gehabt. Das allein schafft schon eine ganz andere Konkurrenzsituation im Kader als noch in der Hinrunde. Wir sind jetzt ein halbes Jahr zusammen, auch das lässt Abläufe verinnerlichen, gerade bei einer jungen Mannschaft wie der unseren“, betont er. Wie weit man damit ist, darüber dürfte die Partie gegen Ingolstadt Aufschluss geben.