"Das ist ein großes Durcheinander"

Umfrage: Neue Corona-Regeln bleiben mitunter undurchsichtig - Hoffen auf Normalität

07.03.2021 | Stand 10.03.2021, 3:33 Uhr

Marion Rexin, 49 Jahre, Fürth: Das ist teilweise schon sehr kompliziert.

Jeden Tag muss man einen Blick auf den aktuellen Inzidenzwert schauen.  Da blickt doch kein Mensch mehr durch. Ich arbeite mit Gehörlosen zusammen und bin als Gebärdendolmetscherin tätig. Es gestaltet sich als  extrem schwierig, den Gehörlosen die ganze Thematik so zu vermitteln, dass sie es verstehen können. Ich hoffe,  dass schnell viele Menschen geimpft werden, damit endlich wieder Normalität einkehrt.
Manfred Goth, 60 Jahre, Hilpoltstein: Ich halte von den stufenweisen Lockerungen, die jetzt beschlossen wurden, nicht besonders viel. Das müsste in allen Bereichen  viel konsequenter umgesetzt werden. So wie es sich jetzt darstellt, ist es doch viel zu kompliziert.  Ich kann die Schritte der Regierung einfach nicht nachvollziehen und finde auch, dass es von der Realität sehr weit entfernt ist. Da merkt man halt einfach wieder mal die deutsche Gründlichkeit. Es müsste doch viel einfacher gehen.

Andrea Just, 51 Jahre, Kronmühle: Man muss es mehrfach durchlesen, bis man es versteht. Ich bin selbst Unternehmerin und befasse mich deshalb vermehrt mit dem Thema. Es gibt viele Schritte, die ich nachvollziehen kann. Gott sei Dank dürfen viele Menschen wieder ihrem Beruf nachgehen. Aber es werden viele Sparten vergessen, die einfach im System durchfallen. Und wie soll man denn für sein Geschäft planen, wenn sich  der Inzidenzwert nicht auf einem stabilen niedrigen Wert bewegt?
Norbert Dürbeck, 49 Jahre, Eckersmühlen: Ich finde diesen Stufenplan generell  schon gut. Allerdings finde ich die Aktion unserer Politiker auch sehr populistisch. Erst hieß es, der Inzidenzwert müsse sich unter 35 bewegen, jetzt gelten viele Maßnahmen bis zu einer Inzidenz von 100. Weil die Akzeptanz von Seiten der Bevölkerung immer mehr nachlässt, wurde wohl dieser Schritt gegangen. Fragwürdig sehe ich, dass diese Phase ausgerechnet jetzt kommt, wo die Zahlen langsam wieder steigen.

Xaver Großbeck, 50 Jahre, Hilpoltstein: Der Stufenplan hat durchaus seine Berechtigung, ist aber etwas unübersichtlich. Man muss jetzt eben ständig nachschauen, was bei welchem Inzidenzwert erlaubt ist  und was nicht. Das ist ein großes Durcheinander. Aber ich nehme das so hin. Ich  habe mich bisher immer an alle Vorgaben gehalten und habe mich zum Glück auch nicht mit dem Virus infiziert. Den Selbsttest habe ich mir auch schon gekauft, den halte ich für eine richtig gute Sache.
Doris Görl, 40 Jahre, Hilpoltstein: Ich habe mir die aktuellen Regeln aufs Handy gespeichert, weil es schwierig ist, sich das alles zu merken. Ganz ehrlich, ich bin da mittlerweile emotionslos. Aber ich weiß jetzt zum Beispiel trotzdem nicht, wann meine Tochter wieder zum Kindertanzen darf. Und es ist schwer nachzuvollziehen, warum die kleinen Läden bisher nicht aufmachen durften. Hier begegnen sich doch bei weitem nicht so  viele Menschen wie in den  Supermärkten.

Fotos und Text: cbl