Garda
"Das Interesse der Italiener bestätigt uns"

Peter Nitsche vom Kulturhistorischen Verein über zehnjährige Erfahrungen in Garda

21.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:08 Uhr

Zehn Jahre mit in Garda: Brigitte Frauenknecht überreichte Peter Nitsche für die engagierte Arbeit des Vereins ein Kuvert.

Garda/Beilngries (arg) Zehn Mal nahm Beilngries bisher am Weihnachtsmarkt in der Partnerstadt Garda teil – und zum zehnten Mal war auch der Kulturhistorische Verein Beilngries-Kinding vertreten. Jahr für Jahr lassen sich Peter Nitsche und sein Team ein Motto für ihre Ausstellung einfallen und schaffen kisten- und anhängerweise Antiquitäten nach Garda, um sie dort ansprechend zu präsentieren.

Unsere Mitarbeiterin Regine Adam sprach mit Nitsche über seine Motivation und die diesjährige Ausstellung.

Herr Nitsche, es ist Samstagmorgen, die Ausstellung ist fertig aufgebaut, gleich kommen die Besucher. Zufrieden?

Peter Nitsche: Und wie! Das ist immer genau der Moment, in dem die hektische Stimmung der letzten Tage vor der Abfahrt vom „Warum machst du das nur immer wieder“ zu „Doch, die Arbeit hat sich gelohnt!“ wechselt.

Weil die Vorbereitungen nicht einfach sind. . .

Nitsche: Der logistische Aufwand ist enorm, das kann man sich vorstellen. Allein heuer sind es zwei Tonnen Waren, die wir mitgebracht haben, angefangen vom kleinen antiken Bügeleisen bis hin zur riesigen historischen Druckerpresse. Das muss alles ausgesucht werden, in Kisten verpackt, in Autos und Anhänger geschichtet, 500 Kilometer transportiert, hier dann ausgepackt. Und nach dem Wochenende alles wieder zurück.

Und trotzdem ist der Verein, sind Sie, seit zehn Jahren jedes Jahr wieder dabei.

Nitsche: Ja. Weil es eben nicht nur die Arbeit vorher gibt, sondern auch die Tage der Ausstellung und die Resonanz dabei und danach. Und die bestätigt. Allein die vielen Kinder aus Garda und Umgebung, die zu uns kommen, sogar manchmal mehrmals, einmal mit der Schulklasse, dann noch einmal mit den Eltern. Das Interesse der Italiener an dem, was wir hier zeigen, das bestätigt uns. Klar gibt es manchmal ein wenig Sprachschwierigkeiten, Gespräche oder Erklärungen sind nicht einfach. Aber dafür haben wir ja Hilfe von den Dolmetscherinnen – und notfalls redet man halt mit Händen und Füßen – auch das klappt ganz gut.

Heuer haben Sie als Motto „Museum aus dem Koffer“ gewählt – und gleich im Eingang steht auch schon ein riesengroßer Koffer.

Nitsche: Genau, gut gefüllt mit allerlei Gegenständen, die wir in den vergangenen zehn Jahren zeigten und die Beilngries repräsentieren. Dazu gehören antike Gegenstände, die wir gezeigt haben, aber auch Zwiebeln aus der Zwiebeltreterstadt, in Beilngries gebrautes Bier, Prospekte aus der Altmühlstadt und dem Altmühltal. Wir sind hier als Vertreter unserer Stadt und Region – und das zeigen wir auch gern, damit Beilngries eine feste Größe in und um Garda wird und bleibt. In der Ausstellung selbst gibt es heuer zehn Tische, einen für jedes Jahr der Teilnahme. Und auf jedem Tisch haben wir die Höhepunkte des jeweiligen Jahres aufgebaut – vor allem mit viel zum selbst Ausprobieren für die Besucher.

Weil das am besten ankommt?

Nitsche: Vor allem natürlich bei den Kindern. Sie lieben es, nicht nur zu schauen, sondern etwas zu tun, beispielsweise selber Semmelbrösel reiben oder Kartoffeln schälen wie anno dazumal. Ein Blatt mit der Druckmaschine bedrucken. Auf einer alten Schreibmaschine tippen. Aber auch Erwachsene haben ihren Spaß am Mitmachendürfen, diese Erfahrung haben wir in den Jahren gemacht, da lernt man immer wieder dazu.

Und es geht weiter?

Nitsche: Wenn es nach mir geht: Ja. Es macht Spaß, auch wenn der Stress vorher groß ist. Solange die Vereinsmitglieder mitmachen und wir auf die Hilfe der Stadt Beilngries so wie bisher bauen können, weiter logistische und organisatorische Unterstützung erhalten, sind wir dabei.