Ingolstadt
Das große Miteinander

Schüler des Scheiner-Gymnasiums zeigten beim Schulkonzert starkes Spiel in Gruppen

10.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:50 Uhr

Engagiertes Ensemble: Der Mittel- und Oberstufenchor des Scheiner-Gymnasiums unter Leitung von Beate Hacker gab am Montagabend im Festsaal des Stadttheaters unter anderem die Songs "Rehab" von Amy Winehouse und Adeles "Skyfall" zum Besten. - Foto: Engel

Ingolstadt (DK) Das Schulkonzert des Scheiner-Gymnasiums am Montag im Theaterfestsaal beeindruckte einmal mehr mit Ensembleleistungen - auch außermusikalischen. So zeigten Einradfahrer und Kletterer in der Disziplin Parkour ihr Können. Applaus war allen sicher.

Beim Scheiner-Gymnasium geht es bei den Schulkonzerten weniger um einzelne Solisten, sondern vielmehr um das Spiel in Gruppen. Sei es bei den Chören, der Akrobatikgruppe, der Parkourgruppe oder der Rockband. Auch beim Schulkonzert am Montagabend im Festsaal des Stadttheaters stand das große Miteinander im Vordergrund. "Eine wunderbare Bereicherung für das Schulleben", bezeichnete Direktor Gerhard Maier das Konzert.

Es bot auch außermusikalische Beiträge, die ebenfalls hervorragend ankamen. Die Akrobatikgruppe Formotion unter Leitung von Heidi Röll und Gerhard März zeigte zu Beginn ein wildes Rotieren und Herumkurven von Einradfahrern, Skateboardern, Stelzenläufern und Tuchartisten.

Das Gitarrenensemble - eine recht ungewöhnliche Formation für eine Schule und daher sehr interessant - entführte die Besucher nach Irland mit "Turlough O'Carolan". Die Gruppe wird von Georg Hanauska geleitet, der zudem zusammen mit Erika Brosinger das kleine Streichorchester führt. Es präsentierte Klänge aus Altengland und aus dem Deutschland des 18. Jahrhunderts.

Nach einigen Umbauarbeiten machte sich ein Ensemble - bestehend aus elektrisch verstärkter Akustikgitarre, Klavier und Cajon - bereit, den wunderbar artikulierenden Unterstufenchor zu begleiten. Judith Jung dirigierte ihn bei den Charthits "Everything at Once", "Stitches" und "All about that Bass" überaus engagiert, und die Schüler reagierten darauf mit sehr viel Lust am Singen.

Der Mittel- und Oberstufenchor unter Leitung von Beate Hacker stand dieser Leistung in nichts nach. Die Sängerinnen und Sänger gaben die Songs "Rehab" von Amy Winehouse, Adeles "Skyfall" und "I will survive" zum Besten.

Eine Einlage der etwas anderen, nämlich sehr spektakulären Art war "Parkour vs. Police" unter Leitung von Stephanie Biendl. Parkourläufer bahnen sich einen effektiven Weg durch urbanes Gelände. Also zum Beispiel mit Sprüngen über im Weg stehende Mauern. Zunächst zeigte die Schülergruppe einen Filmausschnitt, der gepaart war mit Filmausschnitten aus der Turnhalle. Dann startete eine wilde Verfolgungsjagd durch den Festsaal, dessen einziges Hindernis die Bühne war.

Neu formiert hat sich die Schulrockband Soundropolis unter Leitung von Bassist Robert Mayer. Mit den bandeigenen Stücken "Crime of Passion" und "Complicated" zeigte die neue Sängerin Sophie von Kienlin, dass sie das Zeug zur Rockröhre hat. "Smells like Teen Spirit" von Nirvana versetzte wahrscheinlich viele Eltern in ihre Jugend, und Headbanger-Laune machte sich breit.

Christine Roß ist für den Jazz im Scheiner zuständig. Ihre Schützlinge der Combo begeisterten mit einer Trompetenversion von "Take Five" und einer ganz und gar nicht Herz-Schmerz-mäßigen Version von "My Heart will go on". Nur schade, dass sich ab diesem Zeitpunkt Bierzeltlaune im Festsaal breitmachte. Zumindest, was den Geräuschpegel der Zuschauergespräche betraf. So ging auch der Beitrag der Big Band, die zum größten Teil aus Lehrern besteht und einen intonationsreinen Saxofonsatz vorzuweisen hat, ein wenig unter. Auch wenn das Publikum durch seinen lautstarken Applaus am Ende den ausführenden Künstlern doch wieder großen Respekt zollte.