Ingolstadt
Das Ende ist in Sicht

Kanalbau Steuartstraße und Endausbau Ettinger Straße halten Tiefbauer und Anlieger nochmals in Atem

09.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:58 Uhr

Foto: Stefan Eberl

Ingolstadt (DK) Sobald Tiefbauer ihre Sperrschilder aufstellen, sind die Bedenkenträger aus der Nachbarschaft nicht weit. An Steuart- und Donaustraße sind Wirte seit Wochen wegen der Kanalbaustelle in Harnisch. Und kommende Woche muss der ganze Nordwesten wegen des großen Finales an der Ettinger Straße nochmals tief durchatmen.

Dass die Kommunalbetriebe die Stadt auch unterhalb der Asphaltdecken fit für die Zukunft machen, ist löblich und eigentlich in aller Sinne - nur wer für Wochen oder gar Monate Gräben vor der Nase hat, mag da schon mal weniger Verständnis aufbringen. Am Eck von Donau- und Steuartstraße ist das derzeit so. Schon bevor es Anfang Mai losging mit der Kanalerneuerung, die wichtiger Bestandteil des Abwasserkonzeptes für die Altstadt ist, waren die Gastronomen aus der Nachbarschaft auf den Barrikaden (DK berichtete).

Jetzt, nach rund einmonatiger Bauphase, sehen die Wirte ihre Sorgen um Umsatzeinbußen voll bestätigt (siehe Kasten unten). Als bei der unvermeidlichen Öffnung bestehender Abflussrohre zum ständigen Lärm auch noch wenig erfreuliche Duftmarken hinzukamen, war auch die Toleranzschwelle hartgesottener Gäste erreicht. Kanalbau kann richtig anstrengend sein.

Die zuständigen Kommunalbetriebe zogen sich endgültig den Ärger der Gastronomen zu, als diese Woche für den Anschluss an den Sammler in der Donaustraße auch noch die dortigen Parkplätze vor dem früheren DK-Verlagsgebäude wegfielen. Diese Situation werde sich aber im Laufe der nächsten Woche entspannen, hieß es am Freitag auf Anfrage beim kommunalen Entsorgungsbetrieb. Gerade mit Blick auf die Beeinträchtigungen für die Lokale am Eck zur Steuartstraße werde dieser Bereich nun schnellstens verfüllt. "Wir werden da jetzt Ruhe reinbringen", versicherte eine Unternehmenssprecherin.

In den nächsten Wochen werden sich Buddelei und der entsprechende Lärm demnach mehr in die hintere Steuartstraße und dann auch in die Tränktorstraße verlagern. Etwa zu Beginn der 26. Kalenderwoche, also ab dem 26. Juni, muss die Tränktorstraße deshalb voll gesperrt und der Verkehr von der Adenauerbrücke zur Schlosslände über Donau- und Schutterstraße umgeleitet werden. In der Tränktorstraße werden Anlieger dann nur bis zur Baustelle vordringen können - im hinteren Teil dann (entgegen der sonstigen Einbahnregelung) auch von der Schutterstraße aus.

Der Abschluss der Arbeiten (einschließlich neuer Pflasterung der Steuartstraße, die aber erst gegen Ende hin erfolgen soll) ist erst für Ende Juli vorgesehen. Dass das ganze Projekt nicht in die dann beginnenden Sommerferien gelegt worden ist, hatten die Kommunalbetriebe mit der Großoffensive in der Fußgängerzone im Spätsommer und Herbst begründet. Die soll möglichst vor dem Weihnachtsgeschäft abgeschlossen sein.

Ab dem kommenden Dienstag, 13. Juni, müssen dann nochmals alle Verkehrsteilnehmer im Nordwesten für maximal sechs Tage tapfer sein: Zum Abschluss der jahrelangen Umbauten und Neuerungen am Kreuzungspunkt von Ettinger Straße, Hindenburg- und Richard-Wagner-Straße wird im Südteil des Knotens die neue Fahrbahndecke aufgebracht.

In den vergangenen Tagen wurden bereits die neuen Busbuchten geschaffen, nun kommt ab Dienstag und bis längstens Sonntagabend (18. Juni) die Vollsperrung der unteren Ettinger Straße (zwischen Nördlicher Ringstraße und Nordtangente) und der unmittelbar anschließenden südlichen Fahrbahnen von Hindenburg- und Richard-Wagner-Straße. Auf der Nordtangente ist der Verkehr durch die Unterführung dann nur in Richtung Westen/Klinikum möglich. Für die Gegenrichtung wird eine Umleitung über die Nördliche Ringstraße ausgeschildert. Für den Verkehr auf der Nord-Süd-Achse (Ettinger Straße) erfolgt die Umleitung über die Furtwängler- und über die Gaimersheimer Straße.

Wegen der Pfingstferien ist der Verkehr an diesem Brennpunkt südlich des Audi-Werks auch in der kommenden Woche sicher schwächer als üblich. Zudem ist der Freitag nach Fronleichnam für viele ein Brückentag ohne Berufsverkehr.