Neuburg
Das Ende einer langen Straße

118 Schüler an der Paul-Winter-Realschule in Neuburg verabschiedet – Landrat für Neubau der Schulturnhalle

21.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

Der Schulchor der Paul-Winter-Realschule sang zum Schulabschluss „Lucky Day“ und jeder in der Turnhalle konnte das Glück spüren. - Foto: Heumann

Neuburg (SZ) Rektorin Sonja Kalisch wählte das Bild vom Straßenkehrer Beppo aus Michael Endes „Momo“ um zu verdeutlichen, wie man Stück für Stück vorwärts komme – auch auf einer langen Straße. Für 118 Absolventen der Paul-Winter-Realschule ist diese Straße nun zu Ende.

Es gab die Zeugnisse und lobende Worte.

Jener Beppo weiß: So eine Straße kann einem sehr lange vorkommen, seit Einführung der sechsklassigen Realschule schon wieder zwei Jahre länger. Geht man das Ganze nun Schritt für Schritt, Thema für Thema, Klasse für Klasse an, schafft man’s leichter. 113 Absolventen und fünf Absolventinnen – der Fächerkombination wegen besuchen heute auch ein paar Mädchen die Knabenrealschule – haben wie Beppo jetzt erfolgreich alle schulischen und sonstigen Hürden pubertären Lebens weggekehrt. Sie erwarten nun, wie Landrat Roland Weigert versichert, „beste Chancen“ in einer „der wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands“. Bürgermeister Rüdiger Vogt wies auf die Reizüberflutung und die ungleich gestiegenen äußeren Einflüsse hin, die es heutigen Schülern gewiss nicht leichter machten als etwa seiner Generation, das Richtige daraus für einen selbst rauszufiltern.

Oft wird an so einem Abschiedsvormittag das Bild von der großen Familie beschworen. Von der guten Vernetzung der Paul-Winter-Realschule zeugte nicht zuletzt die Anwesenheit von gleich acht Bürgermeistern bei dieser Entlassfeier. Die Schule, so Neuburgs Vertreter Rüdiger Vogt, sei „bestens aufgestellt.“ Kostproben der musikalischen Leistungsfähigkeit gab es live bei der Feier, besondere Wahlfachleistungen fanden eine eigene Würdigung. Als Jahrgangsbeste wurden Daniel Hammer und Andreas Steiner (jeweils 1,09) sowie Johannes Blank (1,36) ausgezeichnet.

Die folgenden Ausführungen Roland Weigerts waren dann für die Schulabgänger vielleicht nicht mehr ganz so interessant – der Rest der Anwesenden war aber umso gespannter, was er zu sagen hatte. Das Ende der Ungewissheit sei endlich abzusehen. „Spätestens im Oktober fällt die Entscheidung über die bauliche Zukunft der Paul-Winter-Realschule.“ Ein Münchner Planungsbüro prüfe derzeit die verschiedenen Varianten, Bestandsoptimierung mit Aufstockung der Schulturnhalle oder Neubau auf der grünen Wiese, wobei Weigert nicht verhehlte, Freund der zweiten Version zu sein. So oder so, schulische Investitionen seien die beste Infrastrukturpolitik.