Pfaffenhofen
Das Ende einer Ära

André Gersdorf löst Eberhard Konrad ab: Der 68-Jährige hat den Kreisjugendring 26 Jahre lang geleitet

03.05.2018 | Stand 25.10.2023, 10:25 Uhr
Der neue Vorstand: Vorsitzender ist Andre Gerlsdorf (Kreisjugendfeuerwehr, von links), Stellvertreter Sebastian Schäfer (Evangelische Jugend). Daneben die Beisitzer Elisabeth Gollnhofer (Trachtenjugend), Jürgen Bannach, Vera Witt, Werner Ritz (Landesjugendwerk Bayern), Felix Pfotenhauer (Evangelische Jugend), Bernhard Schäffer (Jugendfeuerwehr) und Hans Weber (Bayerische Sportjugend). −Foto: Foto: Herechenbach

Pfaffenhofen (SZ) Generationswechsel beim Kreisjugendring: Ohne Unterbrechung hat Eberhard Konrad als Erster Vorsitzender den Verband 26 Jahre geleitet, jetzt ist der 68-Jährige auf der Frühjahrsvollversammlung des KJR vom bisherigen Beisitzer André Gersdorf mit einstimmigem Votum der Delegierten abgelöst worden.

Landrat Martin Wolf hatte es sich nicht nehmen lassen, bei dieser, wie er es nannte, "epochalen Veränderung" dabei zu sein. Beeindruckend, wie Konrad den KJR geleitet habe. Über 300 Vorstandssitzungen und 35 Klausurtagungen habe er in diesem Vierteljahrhundert geleitet. "Er hat das Amt so ausgeführt, dass man es gar nicht merkt. Souveräner kann man es nicht machen. " Und das auch tatkräftig. Als "zupackender Helfer" habe er sich bei über 160 Aktionen des Verbands engagiert. Als "symbolischen Dank" überreichte ihm Wolf ein Weinpaket, "natürlich aus Bayern": ein prämierter Tropfen vom Würzburger Stein.

André Gersdorf übergab seinem Nachfolger eine Urkunde als "Auszeichnung für hervorragende Verdienste in der Jugendarbeit" vom Bayerischen Jugendring. Eberhard Konrad zieht sich allerdings nicht aufs Altenteil zurück: Er bleibt weiter aktiv beim Bayerischen Roten Kreuz, beim Sanitäts- und Blutspendedienst sowie auf der Rettungswache.

Gersdorf war als einziger Kandidat ins Rennen gegangen. Viele Jahren schon engagiert sich der 33-Jährige in der Jugendarbeit: Seit viereinhalb Jahren ist er Erster Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberbayern, von 2005 bis 2013 war er Erster Jugendwart der Jugendfeuerwehr Bayern. "Stück für Stück", versprach er, werde er kleine Veränderungen beim Kreisjugendring einbringen. Veränderungen gibt's bei ihm auch im Privatleben: Seit drei Jahren wohnt er mit seiner Freundin in Pfaffenhofen, jetzt erwartet das Paar Nachwuchs.

Zum Stellvertreter wählten die Delegierten Sebastian Schäfer, ebenfalls kein Unbekannter. Der evangelische Diakon war bisher Beisitzer und ist als Jugendreferent des Dekanats Ingolstadt dort für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Der Pfaffenhofener Kreisjugendring ist ein freiwilliger Zusammenschluss von derzeit 49 Jugendverbänden und Jugendgruppen im Landkreis und vertritt damit, schätzt Geschäftsführer Christian Kestel, die Interessen von rund 10000 Jugendlichen. Der KJR ist Ansprechpartner für jugendpolitische Belange. Der Landkreis unterstützt die Jugendarbeit finanziell und materiell. Der Rechenschaftsbericht, den Kestel den über 60 Teilnehmern der Versammlung präsentierte ("ein Besucherrekord"), ließ Freude aufkommen: Über 35000 Euro Rücklagen sind in der Kasse. Der Geldsegen ist auch Bußgeldern in Höhe von 20000 Euro zu verdanken, die das Amtsgericht, erklärte Eberhard Konrad seine letzte Jahresrechnung, verhängt. Den Einnahmen von über 191000 Euro standen Ausgaben in gleicher Höhe gegenüber.

Der neue Vorsitzende freute sich sichtlich auf die Aufgaben und Herausforderungen, die vor ihm liegen. "Das wird ein gutes Team", sagte Gersdorf mit Blick auf seinen Stellvertreter und die sieben Beisitzer. "Ich glaube, da reißen wir was. " .

Albert Herchenbach