Das Elend muss enden

03.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:09 Uhr

Zum selben Thema:Es kann nicht sein, dass man sich aus einer Laune heraus ein Tier holt, sich dann aber vor den Kosten für Kastration und Kennzeichnung scheut.

Dafür ist das Elend in Deutschland zu groß. Wer sich das ganze Ausmaß seines kopflosen Handelns nicht vorstellen kann, sollte zu Futterplätzen für wildlebende Katzen mitfahren. Oder bei Einfangaktionen, Ausheben eines Messistalls und so weiter mithelfen. Da werden einem schnell die Augen geöffnet! Wenn man nicht ganz verroht ist, treibt es jedem dabei die Tränen in die Augen.
Jedem sollte doch klar sein, dass man eine Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt. Und das für eine sehr lange Zeit.
Was passiert, wenn ich in den Urlaub fahre? Wohin mit dem Tier, wenn man ins Krankenhaus muss? Das alles sollte mit in die Planung einfließen.

Die veraltete Meinung, die Kätzin müsse vor dem kastrieren einmal werfen oder der Kater darf nicht zu früh kastriert werden, weil er dann zu bübchenhaft bleibt, ist absolut falsch. Da gehört aufgeklärt! Wenn der Zahnwechsel von Milchzähnen auf bleibende Zähne abgeschlossen ist (in der Regel mit fünf bis sechs Monaten), dann kann kastriert werden. Und wenn das Katzerl da schon in Narkose liegt, dann lässt man gleich den Chip setzen.
Außerdem gehören alle Katzen kastriert und gekennzeichnet, egal ob Freigänger oder Wohnungskatze! Wer kann denn im Leben einer Katze ausschließen, dass kein Umzug ansteht, ein Besitzerwechsel stattfindet oder sie mal auskommt?
Das Verhalten und die Uneinsichtigkeit mancher Bauern gehört bestraft - und zwar dass es kracht. Da ist die Politik gefragt! Die Landwirte brauchen die Katzen zum Mäuse fangen, dann sollen sie sich um ihre Tiere auch kümmern, auch wenn sie keinen wirtschaftlichen Gewinn bringen. Was eigentlich so nicht stimmt, denn wenn die Mäuse oder Ratten Überhand nehmen, würde jeder Bauer blöd aus der Wäsche schauen. Und eine Ausrede, wie "Das sind nicht meine" oder "Die kam einfach so" darf nicht akzeptiert werden. Es muss diesem Elend ein Ende gesetzt werden.

Sabine Kerler

Ingolstadt