Steinkirchen
Das Dorf der Unbezwingbaren

23.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:50 Uhr

"An der Technik kann ein Spieler nicht genug feilen": Tobias Mayer weiß, dass die Saison in der Kreisklasse kein Selbstläufer für die SpVgg Steinkirchen wird. - Foto: Ph. Schmatloch

Steinkirchen (pmf) Es war eine Saison für die Geschichtsbücher. Mit 24 Siegen in Serie hat sich die SpVgg Steinkirchen ohne einen einzigen Punktverlust in die Kreisklasse 2 geschossen und fand sogar in der Zeitung mit den vier großen Buchstaben Erwähnung – als Team, das das Wort Niederlage nicht kennt.

"Es wäre schön, wenn wir das irgendwann einmal von uns behaupten könnten", rückt Spielertrainer Tobias Mayer die maßlose Übertreibung zurecht, nachdem er sich von einem heftigen Lachanfall erholt hat. "In diesem Jahr spielen wir gegen wesentlich stärkere Gegner und ich fürchte, Niederlagen werden in dieser durchweg starken Liga nicht ausbleiben."

 
Trotz der Fabelsaison im Vorjahr fällt Mayers Zielvorgabe an seine Mannschaft bescheiden aus. "Wir spielen ganz klar gegen den Abstieg. Wenn wir von größeren Verletzungen verschont bleiben, sollten wir dieses Ziel aber auch erreichen." Als größte Konkurrenten um den Verbleib in der Kreisklasse 2 sieht Mayer den MTV Pfaffenhofen sowie den FC Hettenshausen, während er mit einem Dreikampf um den Titel rechnet, den der FC Geisenfeld mit dem VfB Pörnbach und dem FSV Pfaffenhofen austragen wird.

Größtes Plus ist sicherlich, dass Steinkirchen die Mission Klassenerhalt mit der kompletten Meistermannschaft antreten kann. "Das erleichtert die Sache enorm. Jeder weiß, wie sich der andere bewegt und wie sich bestimmte Spieler bei Standards verhalten. Somit sind die Grundlagen bereits vorhanden."

Bereits im Winter hat die Vereinsführung die Weichen für die kommende Spielzeit gestellt und konnte ausnahmslos alle Spieler von einem Verbleib in Steinkirchen überzeugen. Wobei das souveräne Auftreten die Verhandlungen entscheidend erleichtert hätten. "Aufgrund unserer sensationellen Saison mussten wir nicht wirklich große Überzeugungsarbeit leisten, weil sich relativ früh abgezeichnet hat, dass wir den Aufstieg schaffen können", erklärt Mayer. Allerdings muss die Mannschaft ohne weitere Verstärkungen auskommen. "Wir haben mit zwei Wunschkandidaten intensive Gespräche geführt – auch um den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft zu erhöhen. Letztlich konnten wir aber leider keine Einigung erzielen. Jetzt müssen wir hoffen, dass sich keiner unserer Leistungsträger verletzt, da unser Kader relativ dünn besetzt ist und nicht jeder Ausfall gleichwertig ersetzt werden kann. Aber es gehört eben auch immer ein bisschen Glück dazu." Derzeit plagen sich noch drei Spieler mit Verletzungen herum, aber Mayer geht davon aus, dass sowohl Co-Trainer Bernhard Neufeld, als auch Florian Steinhilber und Georg Hinterseher, der Probleme mit dem Knie hat, rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit sind.

Wo die Stärken der Mannschaft liegen, lässt sich eindrucksvoll an der Torbilanz des Vorjahres ablesen. 86 Tore erzielte Steinkirchen in 24 Spielen – und musste dabei lediglich 19 Gegentreffer hinnehmen. Während Spielertrainer Tobias Mayer den Defensivverbund ordnet, ist Anton Kirzinger in der Offensive Garant für Tore. Allein 35 Mal traf der Stürmer in der vergangenen Spielzeit – und war damit mit Abstand der beste Schütze in der A-Klasse 4. "Er hat durchaus das Potenzial, auch eine Klasse höher zu den besten Schützen zu zählen. Natürlich ist es unrealistisch, dass er auch heuer wieder 35 Mal trifft, aber 20 Treffer traue ich ihm durchaus zu", so Mayer.

Einen kleinen Verbesserungsbedarf sieht der Spielertrainer noch im taktischen Bereich. "Wir müssen unser Stellungsspiel weiter verbessern. Zudem werden wir an unseren technischen Fähigkeiten arbeiten – ich denke in diesem Bereich ist die Entwicklung eines Spielers nie abgeschlossen." Mayer vertraut auch in der kommenden Saison auf das bewährte 3-5-2-System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern und einem zentralen Antreiber hinter den beiden Spitzen. Die Startelf dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr kaum ändern. "Natürlich habe ich bereits jetzt meine Wunschaufstellung in Grundzügen im Kopf. Aber es gibt noch die ein oder andere Position, die derzeit stark umkämpft ist – zum Beispiel die beiden Außenpositionen im Mittelfeld sowie der zweite Platz im Sturm." Beste Chancen auf den Platz neben Anton Kirzinger im Sturm dürfte wohl Georg Hinterseher haben – sollte er rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit sein.