"Das brächten wir bei gutem Willen hin"

18.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:16 Uhr

Beilngries (jr) 27 deutsche Härtegrade zeigen Wirkung: Wasserleitungsrohre verkalken, denn bei Erwärmung auf über 60 Prozent flockt der Kalk aus. Die Langzeitschäden in Beilngrieser Haushalten sind enorm. Da sieht die Lage in nächster Nachbarschaft fast "paradiesisch" aus: Gaisberger, Hirschberger, Kaldorfer, Litterzhofener und Wiesenhofener kommen tagtäglich in den Genuss von wesentlich "besserem" Wasser.

Liegt die Lösung aller Beilngrieser Wasserprobleme in der Nachbarschaft? Wir sprachen gestern mit Arno Bitterwolf, dem Geschäftsführer der Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe.

Wie Bitterwolf bestätigte, beinhaltet die "Beilngrieser Studie" auch Lösungsvarianten in Verbindung mit der Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe. Möglich wäre laut Bitterwolf eine Teillieferung von jährlich 100 000 bis 150 000 Kubikmetern Wasser, womit die Beilngrieser ihr Trinkwasser mischen könnten. Als Variante zwei sei ein Wassergastverhältnis der Stadt Beilngries mit der Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe diskutiert worden. Ein solches Verhältnis existiere bereits seit Jahren mit den Gemeinden Greding und Thalmässing. Als Variante drei wäre ein Vollanschluss von Beilngries möglich. Arno Bitterwolf: "Zu diesen Lösungsvarianten hat sich seitens der Beilngrieser nichts mehr getan." Eine Unbekannte sei allerdings das Ergebnis eines hydrologischen Gutachtens, das die Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe momentan erstellen lasse und das bis Mai oder Juni des nächsten Jahres vorliegen werde. Bitterwolf: "Das Gutachten von Experten wird uns sagen, ob wir Wasser für die Beilngrieser Versorgung entnehmen dürften."

Es sei grundsätzliche Bereitschaft vorhanden, eine Wasserehe mit Beilngries einzugehen. "Eine Teillieferung wäre mir am sympathischen", meinte der Geschäftsführer, "wenn aus hydrogeologischer Sicht ein Anschluss machbar wäre, täten wir das auch machen. Das brächten wir bei einigem guten Willen hin".

Als Problem für Beilngries bezeichnete der Geschäftsführer der Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe die veralterten Wasserspeicheranlagen, in die in den vergangenen 30 Jahren nichts investiert worden sei.